DIHK

Energiekrise: Firmen haben Einsparpotenzial nahezu ausgeschöpft

Veröffentlicht: 27.10.2022 | Geschrieben von: Hanna Behn | Letzte Aktualisierung: 27.10.2022
Strommast

Für den Großteil der Firmen ist es kaum noch denkbar, in den nächsten fünf Jahren den eigenen Energieverbrauch noch weiter zu reduzieren: 60 Prozent sehen nur Einsparmöglichkeiten von maximal 2 Prozent. Etwa je ein Fünftel könne noch zwei bis fünf Prozent weniger verbrauchen, ebenso viele sehen noch Einsparungen von über 5 Prozent. Das ergab das Energiewende-Barometer des Deutschen Industrie- und Handelskammertags (DIHK), für das 3.500 Unternehmen aus allen Branchen und Regionen befragt wurden.

Preisdruck zu hoch

Die massiv gestiegenen Energiekosten würden zu diesem Szenario beitragen: „Der Überlebenskampf der Betriebe angesichts der explodierenden Energiepreise hat dazu geführt, dass die kurzfristigen betrieblichen Potenziale ausgeschöpft wurden“, erläutert DIHK-Präsident Peter Adrian. „Deshalb sind weitergehende Ziele, den Gasverbrauch im laufenden Produktionsbetrieb noch stärker zu verringern, einfach unrealistisch“.

Die IHK-Organisation hatte erst vor wenigen Tagen vor Produktionsstopps infolge der hohen Energiekosten gewarnt. Der zurückgehende Gasverbrauch sei „inzwischen immer öfter“ die Folge von Produktionseinschränkungen oder gar Stilllegungen des Betriebs. „Wir müssen daher nach anderen Möglichkeiten suchen, um zusätzliches Gas zu mobilisieren oder Gas zum Beispiel bei der Stromerzeugung einzusparen. Nur so werden wir Insolvenzen vermeiden und Wertschöpfungsketten erhalten“, so Peter Adrian.

 

Beschlossene Gasauktion noch nicht ausreichend

Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck hatte im Sommer ein sogenanntes Gasauktionsmodell eingeführt, gestartet war es Anfang Oktober. Dahinter steckt die Idee, Unternehmen zu entschädigen, wenn sie weniger Gas verbrauchen. Die Auktion startete am 1. Oktober, habe aber das Interesse der Unternehmen noch nicht wecken können: „Denn sie greift zu spät. Nämlich dann erst, wenn alle anderen Mittel ausgeschöpft sind und eine Gasmangel-Lage unmittelbar bevorsteht“, erläutert der DIHK-Vorsitzende. „Damit sich genügend Firmen beteiligen, brauchen wir ein Modell, das darauf abzielt, zusätzliches Gas für die Einspeicherung zu haben, damit solche Engpässe erst gar nicht entstehen.“ 

Grundsätzlich sei das Interesse seitens Firmen, die beim Verbrauch sparen können, dafür Entschädigungen zu erhalten, groß – bereits bei Betrieben mit einer Anschlussleistung von einem Megawatt, so die DIHK. Gemessen am neuen Ziel der Europäischen Kommission, 15 Prozent beim Gasverbrauch einzusparen, seien solche Versteigerungen von Abschaltleistungen „unbedingt und umgehend notwendig“, mahnt Adrian.

Sie wollen immer über die neuesten Entwicklungen im Online-Handel informiert sein? Mit unseren Newslettern erhalten Sie die wichtigsten Top-News und spannende Hintergründe direkt in Ihr E-Mail-Postfach – Jetzt abonnieren!

Über die Autorin

Hanna Behn
Hanna Behn Expertin für: Usability

Hanna fand Anfang 2019 ins Team der OnlinehändlerNews. Sie war mehrere Jahre journalistisch im Bereich Versicherungen unterwegs, dann entdeckte sie als Redakteurin für Ratgeber- und Produkttexte die E-Commerce-Branche für sich. Als Design-Liebhaberin und Germanistin hat sie nutzerfreundlich gestaltete Online-Shops mit gutem Content besonders gern.

Sie haben Fragen oder Anregungen?

Kontaktieren Sie Hanna Behn

Schreiben Sie einen Kommentar

Newsletter
Abonnieren
Bleibe stets informiert mit unserem Newsletter.