Klimaschutz

EU will Importverbot aus abgeholzten Regenwäldern

Veröffentlicht: 06.12.2022 | Geschrieben von: Christoph Pech | Letzte Aktualisierung: 06.12.2022
Abgeholzter Regenwald

Der Import diverser Produkte in die EU, für die Regenwälder abgeholzt werden, soll künftig verboten werden. Darauf haben sich Unterhändler von Europaparlament und EU-Staaten geeinigt. „Die EU ist ein großer Verbraucher und Händler von Waren, die einen wesentlichen Teil zur Entwaldung beitragen – wie Rindfleisch, Kakao, Soja und Holz“, so Marian Jurečka aus Tschechien. Er war an den Verhandlungen beteiligt. Tschechien hat noch bis Jahresende den EU-Vorsitz inne.

Die neuen Vorschriften sollen auch für Produkte gelten, die die entsprechenden Rohstoffe enthalten, so der Spiegel. Dazu zählen etwa Leder, Schokolade und Möbel. Zudem nenne das geplante Gesetz auch Kautschuk, Holzkohle und bedruckte Papierprodukte. In zwei Jahren wolle man dann prüfen, ob weitere Waren einbezogen werden. Die SPD-Abgeordnete Delara Burkhardt kritisiert, dass es bislang völlig legal sei, Holz aus abgeholzten Regenwäldern in der EU zu verkaufen und auf den frei gewordenen Flächen Rinder zu halten, deren Fleisch dann ebenfalls verkauft werden kann. Sie sagt: „Damit wird bald Schluss sein.“

Geldstrafen bei Zuwiderhandlung

Das neue Gesetz, dem das Parlament und die EU-Staaten noch zustimmen müssen, tritt 20 Tage nach Veröffentlichung in Kraft. Für bestimmte Teile soll eine Übergangsfrist von 18 Monaten gelten. Betroffene Unternehmen müssen eine Sorgfaltserklärung abgeben, mit der sie versichern, dass ihre auf dem EU-Markt verkauften Waren nicht zur Waldschädigung geführt haben. Wer sich nicht daran hält, riskiere Geldstrafen. Stichtag zur Abholzung ist der 31. Dezember 2020. Das Ergebnis wird von einem Großteil der Abgeordneten begrüßt. Christophe Hansen, christdemokratischer Verhandlungsführer des Parlaments, nennt das Ergebnis stark und ehrgeizig. Die Grünen-Abgeordnete Anna Cavazzini begrüßt die Einigung grundsätzlich, hätte sich aber gewünscht, dass nicht noch mehr bewaldete Flächen als derzeit vorgesehen durch das Gesetz geschützt werden.

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Über den Autor

Christoph Pech
Christoph Pech Experte für: Digital Tech

Christoph ist seit 2016 Teil des OHN-Teams. In einem früheren Leben hat er Technik getestet und hat sich deswegen nicht zweimal bitten lassen, als es um die Verantwortung der Digital-Tech-Sparte ging. Digitale Politik, Augmented Reality und smarte KIs sind seine Themen, ganz besonders, wenn Amazon, Ebay, Otto und Co. diese auch noch zu E-Commerce-Themen machen. Darüber hinaus kümmert sich Christoph um den Youtube-Kanal.

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Kommentare  

#1 gunnar 2022-12-07 08:28
ein guter ansatz.
aber leider werden sich die chinesen darüber todlachen und alles billiger einkaufen können.
am besten sollte die eu produkte die auf den gefällten flächen hinterher angebaut werden, gleich mit verbieten.!
auch wenn es in artikeln aus anderen ländern dann auftaucht , oder mit verarbeitet wird.
man wir dann wohl für ein paar dinge mehr bezahlen müssen, oder nicht mehr bekommen.
aber unsere kinder und enkel werden es uns danken.
jeder baum, jedes tier, jeder ureinwohner ist es wert voll zu schützen.
und man sollte überlegen, reiche und mächtige, die gegen die einfuhr, oder verwendung verstoßen.
gleich mit haftstrafe zu belegen, die nicht zur bewährung ausgesetzt wird.
nicht wie jetzt schon: panzerwagen, suv usw fahren und für fernsehautritte mit dem rad den letzten km fahren.
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