Arbeitgeber unter der Lupe

Gehalt, Demografie und Mitarbeiterzufriedenheit bestimmen den Arbeitsmarkt 2023

Veröffentlicht: 12.01.2023 | Geschrieben von: Hanna Behn | Letzte Aktualisierung: 12.01.2023
Symbolbild: Mann mit Ideen und Mann mit Geld schauen sich an

McKinsey & Company wurde gerade als bester Arbeitgeber in Deutschland gekürt: Im Ranking des Arbeitgeberbewertungsportals Glassdoor erhielt die Unternehmens- und Strategieberatung, für die hierzulande rund 2.500 Angestellte arbeiten, 4,7 von 5 Sternen. Ein derart gutes Ranking schaffte in den mittlerweile acht Jahren Untersuchungszeitraum nur Salesforce im letzten Jahr, heißt es zu den Studienergebnissen. Dieses Jahr landete der Technologie-Anbieter dann auf Rang 2. 

Auch Siemens Healthineers, SAP, Porsche oder Bosch schafften es neben wissenschaftlichen Einrichtungen wie dem Forschungszentrum Jülich oder dem Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt in die Top Ten. Nicht mehr mit dabei waren Google, die 2022 noch Platz zwei belegten, und Otto (zuletzt Platz 7) oder auch Ikea (Platz14) – sie schafften es in diesem Jahr nicht in die Top 25. BSH Hausgeräte (Platz 15) ist dieses Jahr als einziges Einzelhandelsunternehmen im Ranking vertreten. 

Darauf legen Fachkräfte bei ihren Arbeitgebern besonders Wert

Das Ranking wird mithilfe eines Algorithmus auf Basis von Unternehmensbewertungen erstellt, die von deren Beschäftigten in Deutschland auf Glassdoor zwischen dem 19. Oktober 2021 und dem 17. Oktober 2022 abgegeben wurden.

Ein Blick in ausgewählte Bewertungen der beliebtesten Firmen zeigt auf, was die Angestellten besonders schätzen. Dazu zählt etwa ein gutes Gehalt, arbeitnehmerorientiertes Handeln, Wertschätzung und die Arbeit auf Augenhöhe, Entwicklungsmöglichkeiten und dergleichen. 

Demografischer Wandel bleibt wichtigste Herausforderung

Was sollten Unternehmen nun tun, damit sie für Fachkräfte attraktiv sind und diese auch langfristig für Tätigkeiten und Projekte gewinnen können? Umfassende Erkenntnisse dazu hat Glassdoor im Bericht Workplace Trends 2023 veröffentlicht. Die wichtigsten Entwicklungen sind angesichts des derzeitigen Fachkräftemangels und Krisensituation wenig überraschend.

So ist bekannt, dass die deutsche Bevölkerung immer älter wird. Während ein Großteil der Fachkräfte bald in Rente gehen wird, kommen nicht genug junge Leute nach. Immerhin läge die Quote der Erwerbstätigen im Haupterwerbsalter hierzulande über den Werten vor der Pandemie, anders als in Großbritannien oder den USA. Die jüngste Zuwanderung von Menschen aus der Ukraine, die wegen des russischen Angriffskrieges aus ihrer Heimat fliehen mussten, habe im Vergleich zu anderen Industrieländern in Deutschland zu einer jüngeren, wirtschaftlich aktiveren Bevölkerung beigetragen, heißt es. Dennoch ist und bleibt die demografische Entwicklung eine der größten Herausforderungen für die deutsche Wirtschaft, wofür es – etwa mit Blick auf mögliche Änderungen im Zuwanderungsgesetz – auch ein politisches Bewusstsein gibt.

 

Gehalt gewinnt an Relevanz 

Angesichts dieses Mangels schauen sich die vorhandenen Kräfte genau um, für wen sie arbeiten möchten. Für die Wahl des Arbeitgebers rückt angesichts steigender Lebenshaltungskosten nun vor allem das Thema Gehalt wieder verstärkt in den Mittelpunkt. Einer Umfrage des Bewertungsportals zufolge seien drei von fünf deutschen Beschäftigen aktuell der Ansicht, das eigene Gehalt reiche zur Deckung der Kosten nicht aus. 

Zudem sollten Firmen Wert auf weitere Aspekte der Mitarbeiterzufriedenheit legen, die sich neben dem Gehalt etwa daraus ergibt, dass man im eigenen Job einen Sinn sieht und beispielsweise transparent erkennt, welchen Anteil man am Unternehmenserfolg oder einem bestimmten Ziel hat. Außerdem trägt auch das Arbeitsumfeld massiv dazu bei, ob sich die Beschäftigten wohlfühlen und bleiben wollen. „Eine gesunde Unternehmenskultur hängt direkt mit dem Geschäftserfolg eines Arbeitgebers zusammen“, resümiert Glassdoor-Wirtschaftswissenschaftlerin Lauren Thomas.

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Über die Autorin

Hanna Behn
Hanna Behn Expertin für: Usability

Hanna fand Anfang 2019 ins Team der OnlinehändlerNews. Sie war mehrere Jahre journalistisch im Bereich Versicherungen unterwegs, dann entdeckte sie als Redakteurin für Ratgeber- und Produkttexte die E-Commerce-Branche für sich. Als Design-Liebhaberin und Germanistin hat sie nutzerfreundlich gestaltete Online-Shops mit gutem Content besonders gern.

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