Studie

Diversity und Inklusion: Mangel an Daten bremst Maßnahmen 

Veröffentlicht: 02.02.2023 | Geschrieben von: Hanna Behn | Letzte Aktualisierung: 16.05.2023
Unternehmerin diskutiert anhand von Statistiken auf Bildschirm Unternehmenswachstum mit Angestellten

Durch die Entlassungswellen in den großen Tech-Firmen treten Bestrebungen rund um Diversität, Chancengleichheit und Inklusion (DEI) zunehmend in den Hintergrund, wie kürzlich Reuters meldete. Dass diverse Teams jedoch erfolgreicher sind, wurde bereits in verschiedenen Untersuchungen bestätigt – so führen verschiedene Denkansätze zu mehr Kreativität bei der Umsetzung von Projekten, was die Innovationskraft von Firmen erhöht. Gleichsam tragen DEI-Maßnahmen zu mehr Wertschätzung und damit einer guten Unternehmenskultur bei. Das belegten beispielsweise Studien des Beratungsriesen McKinsey.  

Einen Großteil der Firmen hätte derlei Erkenntnisse bereits dazu veranlasst, ihr Diversity-Management auszubauen. Hierzulande ist etwa ein Drittel (36 %) davon überzeugt, dass Vielfalt im eigenen Unternehmen anerkannt, wertgeschätzt und gefördert wird. Bei etwa 39 Prozent der Firmen weltweit gebe es noch keine Maßnahmen in diese Richtung, in Deutschland gaben immerhin noch 17 Prozent an, dass bislang keine klar umrissene Strategie für Diversity-Maßnahmen vorhanden sei und auch keine Schritte ergriffen worden seien, um diese zu entwickeln. Das ermittelten jetzt die Personalsoftware-Firma Workday und das Meinungsforschungsinstitut Sapio Resarch. 

Für ihre Analyse „Globaler Blueprint für Zugehörigkeit und Diversität“ haben sie im Herbst 2022 über 3.100 HR-Verantwortliche und Führungskräfte (C-Level) mit Zuständigkeit für D&I-Initiativen nach ihren Motivationen, Aktivitäten und Fortschritten in den Bereichen Diversität, Inklusion und Zugehörigkeit aus 23 Ländern – darunter auch die DACH-Region – befragt.  

Unternehmensführung müsse entschieden vorangehen

Die Befragung zeigte, dass für mehr Vielfalt und Inklusion in den Unternehmen ein klares Bekenntnis seitens des Top-Managements erforderlich sei. Diese Aussage befürworte ein Drittel der Befragten. Ebenso viele erklärten, dass ihnen das Engagement und die Bereitschaft der Mitarbeitenden wichtig sei und sie sich wünschen, dass sie entsprechende Initiativen leiten. 

Damit Projekte eine Chance haben, müssten oft passende Kennzahlen her – damit sich auch messen lasse, ob Strategien tatsächlich erfolgreich sind. „Der Schlüssel zu nachhaltiger Veränderung sind messbare DE&I-Ziele“, argumentiert Workday in der Studie.  

Erfolgsmessung als Herausforderung

Doch falle es den Verantwortlichen größtenteils schwer, notwendige Daten zu erfassen und es brauche auch neue Systeme und Software, um DEI-Strategien und deren Umsetzung effektiv voranzutreiben. Das bestätigten sechs von zehn deutschen Firmen. Wenn Daten erfasst werden, sei auch deren Qualität entscheidend: „Traditionelle Analysemodelle im Personalbereich konzentrieren sich in der Regel nur auf eine Dimension wie Geschlecht, Alter oder ethnische Zugehörigkeit. Doch Identität setzt sich aus mehreren Dimensionen zusammen, die beeinflussen, wie eine Person ihr Arbeitsumfeld erlebt“, gibt Workday zu bedenken. Nicht ganz uneigennützig: Diesem Ansatz trägt das Unternehmen mit seinem selbst entwickelten Tool Rechnung.  

Es sind bereits vermehrt Technologien im Zusammenhang mit DEI-Maßnahmen im Einsatz. In Deutschland nutzen 33 Prozent der Befragten bereits zusätzlich Softwarelösungen für mehr Mitarbeiterengagement.

Über die Autorin

Hanna Behn
Hanna Behn Expertin für: Usability

Hanna fand Anfang 2019 ins Team der OnlinehändlerNews. Sie war mehrere Jahre journalistisch im Bereich Versicherungen unterwegs, dann entdeckte sie als Redakteurin für Ratgeber- und Produkttexte die E-Commerce-Branche für sich. Als Design-Liebhaberin und Germanistin hat sie nutzerfreundlich gestaltete Online-Shops mit gutem Content besonders gern.

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