Stärkster Rückgang

Reallöhne weiter im Tiefflug

Veröffentlicht: 27.04.2023 | Geschrieben von: Corinna Flemming | Letzte Aktualisierung: 27.04.2023
50-Euro-Schein

Im Vergleich zu 2021 sind die Reallöhne im vergangenen Jahr hierzulande um vier Prozent gesunken – und damit deutlich stärker als bisher angenommen. Experten sind von einem Minus von 3,1 Prozent ausgegangen. Der deutliche Rückgang um vier Prozent stellt nun sogar einen neuen Rekord seit Beginn dieser Statistik im Jahr 2008 auf, schreibt die FAZ mit Verweis auf die aktuellen Zahlen des Statistischen Bundesamtes.

Gleichzeitig bedeuten die sinkenden Reallöhne in 2022 das dritte Minus in Folge. In den beiden Coronajahren 2020 und 2021 gab es mit 1,1 Prozent und 0,1 Prozent aber einen deutlich geringeren Rückgang.

Erhebliche Auswirkungen der Inflation 

Einer der Hauptgründe für den starken Rückgang der Reallöhne ist die explodierende Inflation im vergangenen Jahr gewesen. Im Schnitt stiegen die Verbraucherpreise um 6,9 Prozent an, deutlich mehr als die Löhne. Aber auch eine veränderte Berechnungsgrundlage hat zur Korrektur geführt. In die Berechnungen für 2022 wurden auch kleinere Betriebe mit aufgenommen sowie Beschäftigungsarten wie Auszubildende und Altersteilzeitbeschäftigte. Die Bruttomonatsverdienste stiegen somit durchschnittlich nur um 2,6 Prozent, statt nach dem alten Konzept um 3,5 Prozent. „Während im Jahr 2020 insbesondere der vermehrte Einsatz von Kurzarbeit zur negativen Nominal- und Reallohnentwicklung beigetragen hatte, zehrte 2021 und besonders 2022 die hohe Inflation das Nominallohnwachstum auf“, werden die Statistiker zur Erklärung dazu in der FAZ zitiert. 

Auch für das aktuelle Jahr sieht es mit den Reallöhnen schlecht aus: Die Fachleute erwarten einen weiteren Rückgang, angetrieben von der hohen Inflationsrate, die 2023 wohl bei 5,9 Prozent liegen wird. Entspannung könnte es voraussichtlich erst im kommenden Jahr geben. Die Teuerungsrate wird für 2024 mit 2,7 Prozent beziffert, was ein Plus für die Reallöhne bedeutet.

Über die Autorin

Corinna Flemming
Corinna Flemming Expertin für: Internationales

Nach verschiedenen Stationen im Redaktionsumfeld wurde schließlich das Thema E-Commerce im Mai 2017 zum Job von Corinna. Seit sie Mitglied bei den OnlinehändlerNews ist, kann sie ihre Liebe zur englischen Sprache jeden Tag in ihre Arbeit einbringen und hat sich dementsprechend auf den Bereich Internationales spezialisiert.

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Kommentare  

#1 anja 2023-05-03 17:53
ich weiß ja nicht, wer das angenommen hat, aber sicherlich nicht die betroffenen - zumal diese inflation schon länger andauert als ein gutes jahr. die hat schon viel, viel früher begonnen als 2022. die warenverknappun g begann ja bereits 2020 und hätte sich aufgrund der C-politik sowieso zugespitzt. zur künstlichen verknappung kam zeitgleich das vermehren an geld ohne kontrolle. was nicht da war, wurde einfach mal "nachgedruckt" und das ohne rücksicht auf verluste. da haben jedem bürger mit ein wenig verstand schon 2020 die haare zu berge gestanden, was da politisch getrieben wurde. offenbar eine gezielte aktion in die inflation und verarmung der breiten masse. genaugenommen begann es noch früher, aber da war es noch nicht so offensichtlich.
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