IBM macht Supercomputer Watson zum Kundenberater

Veröffentlicht: 20.01.2015 | Geschrieben von: Michael Pohlgeers | Letzte Aktualisierung: 20.01.2015

Der Supercomputer Watson aus dem Hause von IBM soll einem Menschen so ähnlich sein wie kaum ein anderer Rechner auf der Welt. Nun fungiert Watson auch als Kundeberater für den Online-Handel – erste Lösungen wurden kürzlich auf der NRF 2015 vorgestellt.

Server-Racks

(Bildquelle Supercomputer: Oleksiy Mark via Shutterstock)

Dass IBM und Apple gemeinsam an Lösungen für den B2B-Handel arbeiten wollen, ist schon seit einigen Monaten bekannt. Auch, dass der Supercomputer Watson, der bereits in der Game-Show Jeopardy aufgetreten ist, in diesen Plänen eine zentrale Rolle spielt, war damals schon angekündigt worden. Nun wurden die ersten Software-Lösungen auf der National Retail Federation Konferenz in den USA vorgestellt.

Es handelt sich dabei um zwei Apps für iOS-Geräte, die Händler unterstützen sollen: Die „Sales Assist“-App, mit der Kundenprofile überprüft und Produktvorschläge nach der Einkaufshistorie gemacht werden können, sowie die „Pick & Pack“-App. Diese kombiniert die Beacon-Technologie mit Inventar-Daten, um das Fulfillment zu beschleunigen.

Watson soll Kunden besser verstehen und persönlich ansprechen können

Zentral ist dabei die Rechen-Power des Supercomputers Watson, der inzwischen von The North Face als digitaler Kundenberater eingesetzt wird. „Eine Vielzahl von Online-Kunden beenden ihren Einkauf nicht, da sie ohne einen guten Kundenberater unsicher sind, ob ihre Auswahl die richtige ist“, erklärt der Analyst Daniel Burrus auf LinkedIn. „Um dieses Problem zu lösen, nutzt The North Face nun eine von Fliud Inc. entwickelte App, die auf Watson-Technologie beruht, um Kunden einen unendlich geduldigen und perfekten Kundenberater zur Verfügung zu stellen, der intuitiv und natürlich Fragen wie ‚Was benötige ich für einen zweiwöchigen Wanderurlaub in den Bergen?‘ beantworten kann.“

Der IBM-Verantwortliche Keith Mercier betont laut Brandchannel.com, dass Watson das Äquivalent zu einer Million Bücher pro Sekunde verarbeiten kann. Diese Rechenleistung helfe den Händlern, ihre Kunden besser zu verstehen und eine persönliche Ansprache zu erzeugen, die die Kunden heute erwarten. Watson soll die Bedürfnisse der Kunden vorhersehen, scheinbar chaotische Zusammenhänge erkennen können und den Kunden auch einen Preisvergleich anbieten.

Trotzdem steht die Entwicklung der Shopping-Lösungen mit Watson offenbar noch am Anfang: „Wie kratzen gerade einmal an der Oberfläche von Watson“, so ein IBM-Mitarbeiter.

Kommentare  

#1 Wolfgang Klein 2015-02-24 00:48
Kognitive IT-Systeme, die wie IBM Watson oder Apple Siri in Echtzeit mit Menschen kommunizieren und große Datenmengen verarbeiten, entwickeln sich zu einem eigenständigen Marktsegment. Der Bitkom prognostiziert diesen "kognitiven Maschinen" hohe Wachstumsraten und hat dazu nun einen Leitfaden publiziert. Mehr dazu hier:
ibmexperts.computerwoche.de/.. ./...
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