Kolumne

Abgekupferte Feiertage – Des einen Freud, des anderen Leid

Veröffentlicht: 01.11.2019 | Geschrieben von: Corinna Flemming | Letzte Aktualisierung: 01.11.2019
Kürbisse

Gestern war er wieder: Der Tag der Untoten und grausigen Gestalten, oder einfach Halloween. Was in den USA als wohl einer der populärsten Tage des Jahres gilt, wird seit einiger Zeit auch immer mehr in Deutschland gefeiert. Schon seit Wochen hängen Horrormasken, Hexenhüte und schwarze Umhänge in sämtlichen Läden, Tüten voll mit Schokoriegeln bekommen auf einmal ein schauriges Design verpasst und kleine Schutzsüßigkeitenerpresser wandern durch die Straßen. Sie merken es schon, ich bin kein Fan des gehypten Halloweens.

Fasching 2.0, nur Gruseliger

Wenn mich Leute fragen, ob ich Halloween feiere, habe ich eine Standardantwort: Für mich ist Halloween im Februar und heißt Fasching. Was waren das für schöne Zeiten, sich als Kellnerin oder Backstreet Boys-Fan zu verkleiden, an den Türen zu singen und Süßigkeiten zu bekommen, herrlich. Natürlich wird Fasching bzw. Karneval noch immer groß gefeiert, allerdings nimmt Halloween so langsam aber sicher einen ähnlichen Stellenwert ein. Diesem Ersatz-Fasching oder Fasching 2.0, wie ich ihn gerne nenne, kann ich allerdings überhaupt nichts abgewinnen. Wenn meine Kollegen erzählen, dass sie schon Tage vorher in freudiger Erwartung Süßes für die verkleideten Kinder kaufen, kann ich nur sagen: Bei mir bleibt an diesem Tag die Tür verschlossen! Ich stelle mich tot, egal ob jemand bei mir an der Tür klingelt und mir mit Saurem droht, falls ich nix Süßes rausrücke.

Gut für Händler, schlecht für Angsthasen

Dass ich diesen abgekupferten Feiertag nicht sonderlich mag, hängt vielleicht auch damit zusammen, dass ich schlicht und einfach ein Angsthase bin. Gruselige Clownsmasken lösen in mir den blanken Horror aus, Albträume inklusive. Aber wie heißt es so schön: Des einen Leid, ist des anderen Freud (oder umgekehrt). Durch die immer größere Beliebtheit von Halloween haben natürlich auch die Händler einen neuen Absatzmarkt gefunden. Wurden früher Kostüme eben nur zu Fasching und Karneval gekauft, gibt es mit Halloween nun einen weiteren Tag, der zum Verkleiden einlädt. Und die Möglichkeiten, damit Umsatz zu machen sind ja fast grenzenlos: Neben Kostümen und Masken benötigen die Konsumenten auch Schminke, Accessoires, Partydekoration und und und. 

Mit Halloween ist es also wie mit so vielen Dingen: Jede Medaille hat zwei Seiten. Während der Tag für die einen die Kassen klingeln lässt, ist er für die anderen (mich!) ein überbewertetes Fest mit unnötig viel Zeug, was für Gänsehaut sorgt. Aus diesem Grund bleibt auch in Zukunft die Tür bei mir verschlossen. Sorry, Kids!

Über die Autorin

Corinna Flemming
Corinna Flemming Expertin für: Internationales

Nach verschiedenen Stationen im Redaktionsumfeld wurde schließlich das Thema E-Commerce im Mai 2017 zum Job von Corinna. Seit sie Mitglied bei den OnlinehändlerNews ist, kann sie ihre Liebe zur englischen Sprache jeden Tag in ihre Arbeit einbringen und hat sich dementsprechend auf den Bereich Internationales spezialisiert.

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