Der frühe Vogel

FTX-Gründer Sam Bankman-Fried auf den Bahamas verhaftet

Veröffentlicht: 13.12.2022 | Geschrieben von: Michael Pohlgeers | Letzte Aktualisierung: 13.12.2022
FTX-Website

Nach der Pleite der Kryptobörse FTX ist deren Gründer Sam Bankman-Fried ins Visier der Ermittler geraten. Am Montag wurde er auf den Bahamas festgenommen – auf Ersuchen der US-Regierung, wie Damian Williams, Staatsanwalt für den südlichen Bezirk von New York, laut Spiegel erklärt. Unklar ist zum jetzigen Zeitpunkt allerdings, was genau Bankman-Fried in der Anklageschrift vorgeworfen wird. Die Behörden wollen am Dienstag nähere Informationen bekannt machen, nachdem die Anklageschrift entsiegelt wurde. 

Die Polizei der Bahamas gab derweil an, dass der 30-jährige FTX-Gründer wegen Verstößen finanzieller Art gegen Gesetze der USA und der Bahamas verhaftet worden sei. In den USA wird gegen Bankman-Fried ermittelt, weil der Verdacht besteht, dass er illegal Milliardenwerte an die FTX-Tochter Alameda Research verschoben hat. So habe er Verluste aus Hochrisikogeschäften kompensieren wollen. 

Wenige Tage vor Bekanntwerden der Festnahme hatte die BBC noch berichtet, dass der FTX-Gründer wieder unternehmerisch tätig werden wolle, um die FTX-Anleger entschädigen zu können. Die Kryptobörse war im November innerhalb weniger Tage auf fast spektakuläre Art und Weise kollabiert. Kunden verloren Milliarden, die nicht mehr ausgezahlt werden konnten. Bankman-Fried hatte daraufhin seinen Rücktritt als Chef der Kryptobörse verkündet und Insolvenz für den Konzern beantragt. 

Der als Krypto-Wunderkind gefeierte Unternehmer wies im Nachgang Betrugsvorwürfe von sich. Auslöser für den Kollaps von FTX seien Managementfehler gewesen. Gegenüber der BBC erklärte Bankman-Fried, dass er wohl nicht so kompetent sei, wie er dachte. 

Mehr Online-Händler aus China beim Finanzamt registriert

Seit dem 1. Januar 2019 gelten Vorschriften im Umsatzsteuergesetz, durch die Marktplatzbetreiber stärker gegen Umsatzsteuerbetrug vorgehen müssen. In einer aktuellen Erhebung zeigt sich, dass die Marktplatzhaftung durchaus Wirkung zeigt: Ende November 2022 waren beim Finanzamt Berlin-Neukölln insgesamt 110.649 Online-Händler mit Sitz in China, Hongkong, Taiwan und Macao registriert, berichtet die Internet World. Zum Vergleich: 2017 lag die Zahl der registrierten Händler mit Sitz in diesen Ländern noch bei 432.

Allerdings bedeutet die stark gestiegene Zahl registrierter Händler nicht, dass auch das Umsatzsteuer-Aufkommen dieser Unternehmen steigt: Zwar war das von rund 34 Millionen Euro im Jahr 2017 auf 238 Millionen Euro im Jahr 2021 gestiegen, doch im letzten Jahr sank es wieder leicht und entwickelt sich damit nicht mehr entsprechend zu den Registrierungen beim Finanzamt. Als Gründe für diese Entwicklung nennt das Finanzamt Berlin unter anderem Änderungen im Umsatzsteuergesetz, durch die die Steuerschuld auf Schnittstellenbetreiber, also die Marktplätze selbst, verschoben wurde. 

Deutsche kaufen Weihnachtsgeschenke bevorzugt online

Der Großteil der Deutschen will auch in diesem Jahr Weihnachtsgeschenke vor allem im Internet kaufen. Wie t-online berichtet, haben 76 Prozent der Befragten in einer Bitkom-Umfrage angegeben, ihre Geschenke online zu bestellen. Damit bleibe die Entwicklung aus der Coronakrise bestehen, als der Anteil der Online-Shopper im Weihnachtsgeschäft sprunghaft angestiegen war, um sich vor einer Infektion zu schützen. 

Mittlerweile spielt die Sorge vor einer Ansteckung eine untergeordnete Rolle. Der wichtigste Grund ist stattdessen, dass viele Menschen sich das Gedränge im Laden ersparen wollen. Zudem spielt die Warenverfügbarkeit eine wichtige Rolle für die Kunden, gefolgt von günstigeren Preisen im Online-Handel und der Möglichkeit, sich leichter umzusehen und inspirieren zu lassen.

Über den Autor

Michael Pohlgeers
Michael Pohlgeers Experte für: Marktplätze

Micha gehört zu den „alten Hasen“ in der Redaktion und ist seit 2013 Teil der E-Commerce-Welt. Als stellvertretender Chefredakteur hat er die Themenauswahl mit auf dem Tisch, schreibt aber auch selbst mit Vorliebe zu zahlreichen neuen Entwicklungen in der Branche. Zudem gehört er zu den Stammgästen in unseren Multimedia-Formaten, dem OHN Podcast und unseren YouTube-Videos.

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