Quartalsergebnis: Amazon legt erstmals Amazon Web Services offen / Google unter Erwartungen

Veröffentlicht: 24.04.2015 | Geschrieben von: Michael Pohlgeers | Letzte Aktualisierung: 24.04.2015

Zum ersten Mal in zehn Jahren gibt Amazon in seinen Geschäftszahlen Einblick in die Amazon Web Services. Ansonsten bleibt es bei Amazon beim Alten: Ein Minus unterm Strich. Google hingegen kann positive Quartalszahlen ausweisen, verfehlt aber die Erwartungen der Analysten.

Cloud mit Zahnrädern

(Bildquelle Cloud-Lösung: Sashkin via Shutterstock)

Amazon und Google haben vergangene Nacht ihre Geschäftszahlen für das erste Quartal 2015 ausgewiesen. Amazon überraschte dabei mit der erstmaligen Offenlegung der Zahlen für die Amazon Web Services (AWS) – ein Bereich, der bislang stark der Geheimhaltung unterlag.

Den Zahlen zufolge konnten die Web Services ein Wachstum von 49 Prozent im letzten Jahr verzeichnen und sollen einen Umsatz von 4,6 Milliarden US-Dollar einbringen. Auch im ersten Quartal 2015 lag das Wachstum bei 49 Prozent – der durch die Amazon Web Services generierte Umsatz lag in den ersten drei Monaten des Jahres bei 1,6 Milliarden Dollar. Damit sind die AWS der am schnellsten wachsende Geschäftsbereich.

Ansonsten bleibt es bei Amazon beim gewohnten Bild: Das Unternehmen erwirtschaftet weiter Verluste. In diesem Quartal lag das Minus bei 57 Millionen Dollar. Im Vorjahreszeitraum hatte Amazon noch 108 Millionen Dollar Gewinn einfahren können. Trotzdem konnte Amazon seinen Umsatz um 15 Prozent auf 22,72 Milliarden US-Dollar steigern. Amazon gewährte auch Einblicke in die Zahlen der Marketplace-Händler. So werden 44 Prozent der Verkäufe, wie bei eCommerceBytes zu lesen, über die zwei Millionen aktiven Händler abgewickelt.

Google: Wachstumsraten flachen ab

Auch Google hat gestern seine Quartalszahlen offengelegt. Demnach konnte das Unternehmen einen Gewinn von 3,59 Milliarden US-Dollar erwirtschaften, der Umsatz stieg um 12 Prozent auf 17,26 Milliarden US-Dollar. Die Analysten hatten laut TechCrunch aber mit einem Umsatz von 17,5 Milliarden US-Dollar gerechnet.

Vor allem das Werbegeschäft ist weiter Wachstumstreiber, obwohl Google nicht mehr so dynamisch wachsen kann. Das liegt nicht zuletzt an der steigenden Konkurrenz zu Facebook: Beide Unternehmen kämpfen um Marktanteile bei der Online-Werbung, vor allem geht es dabei um Anzeigen auf Smartphones.

Google hat zudem mit steigenden Ausgaben zu kämpfen. Trotzdem gab Google an, die Ausgaben relativ unter Kontrolle halten zu können – sie nahmen mit 21 Prozent deutlich weniger zu als im Vorquartal. Damals lag das Wachstum der Ausgaben bei 35 Prozent. Obwohl Google mit seinem Quartalsergebnis die Erwartungen des Marktes verfehlte, stieg die Aktie um zwei Prozent.

Kommentare  

#1 N. W. 2015-04-24 10:15
44% Prozent des Umsatzes macht also Amazon über seine Händler. Und als Dankeschön werden diese gnadenlos ausgeplündert:
- Händlerumsatze ausgewertet und deren Topläufer ins eigene Programm aufgenommen.
- anschließend die Händler bis zu zur Einkaufspreis-S chwelle unterboten
- oder als Prime-Angebot bevorzugt zu listen, auch wenn der Gesamt-Preis höher ist als bei den Mitbewerbern (Primekunden zahlen ja gerne mehr ;) )
um dann auch noch
- auf Verkaufspreis und Versandkosten mindestens 15% Provision zu erheben.

Und Werbung macht dieses Unternehmen dann auch nur für die eigenen Produkte.

Wie erbärmlich ist das eigendlich??

Aber dieses Spiel hat natürlich auch eine andere Seite:
Als Konsequenz listen wir bei Amazon nur 20% der Produkte, die wir bei Ebay verkaufen.
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