Porno-E-Books im Exil

Veröffentlicht: 17.10.2013 | Geschrieben von: Tina Plewinski | Letzte Aktualisierung: 17.10.2013

Der Aufschrei ist groß: Im Angebot der Bücher- und Zeitschriftenkette WH Smith wurden harte Pornografie-Titel entdeckt. Der E-Book-Shop des Unternehmens wird vom kanadischen Buchhändler Kobo befüllt. Um die selbstverlegten Bücher zu sperren, ist WH Smith mit seiner Website vorübergehend vom Netz gegangen.

E-Books im Exil

Vergewaltigungen, Inzest oder auch Sex mit Tieren – Bücher mit solchen Inhalten fanden sich bis vor kurzem gleich neben Kinderbüchern im E-Book-Angebot von WH Smith. Wie buchreport.de berichtet, tauchten beispielsweise unter Suchwörtern wie „Daddy“ eben jene jugendgefährdenden Inhalte auf.

Bestückt wurde der Store vom kanadischen E-Book-Händler Kobo, der ebenso wie WH Smith sofortige Maßnahmen ergriff und die entsprechenden Produkte in die Quarantäne verbannte. Diese Maßnahme seien nicht als Zensur gedacht, sondern lediglich notwendig, um die vorliegenden Probleme zu lösen: "Wir möchten die Reputation von Selbstverlegern an sich schützen", sagte ein Sprecher dazu.

Grundsätzlich sei die Verbreitung pornografischer Inhalte „ein branchenweites Problem, das all jene Händler betrifft, die Selfpublishing-Titel vertreiben“, äußerte sich WH Smith zur Problematik. Selbstverlegende Autoren hingegen sehen ihre Werke in Gefahr, denn neben erotischen Titeln sollen auch Publikationen mit anderen thematischen Schwerpunkten und aus anderen Genres gelöscht worden sein. Die drastischen Vorgehensweisen der Händler betreffen demnach auch Autoren, die die konstatierten Richtlinien beachtet hätten.

Der vorliegende Fall ist nur die Spitze des Eisbergs, denn auch bei den Unternehmen Waterstones, Barnes & Noble sowie amazon.co.uk seien in den letzten Wochen entsprechende Titel gefunden worden. Bestimmte Händler debattieren bereits darüber, den Vertrieb von selbst verlegten Büchern einzustellen.

 

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