Prime Now-Service: Paris erwägt rechtliche Schritte gegen Amazon

Veröffentlicht: 21.06.2016 | Geschrieben von: Michael Pohlgeers | Letzte Aktualisierung: 21.06.2016

Amazon hat seinen Express-Lieferdienst Prime Now vor wenigen Tagen in Paris ausgerollt und stößt damit nun auf heftige Gegenwehr: Die Pariser Behörden selbst wollen rechtliche Schritte gegen den neuen Service erwägen. Sie fürchten Nachteile für Einzelhändler und wollen das Gleichgewicht des Handels wahren.

Amazon Prime-Paket

Bildquelle: Hadrian / Shutterstock.com

Amazon hat seinen Express-Lieferdienst Prime Now, mit dem sich Produkte innerhalb einer Stunde liefern lassen, vergangene Woche in der französischen Hauptstadt Paris ausgerollt. Doch nun stößt das Unternehmen auf unerwartete Gegenwehr: Bürgermeisterin Anne Hidalgo kündigte an, „knallhart“ gegen den neuen Service vorgehen zu wollen, berichtet The Guardian. Die Behörden fürchten demnach, dass die Express-Lieferung das „kommerzielle Gleichgewicht“ in Paris stören könne. Zudem habe Amazon die Behörden erst wenige Tage zuvor über den Start von Prime Now informiert.

„Dieses Angebot gefährdet das kommerzielle Gleichgewicht in Paris auf ernsthafte Art und Weise“, betont Hidalgo. „Dieses große amerikanische Unternehmen hat es nicht für nötig angesehen, Paris bis wenige Tage vor dem Start zu informieren.“

Paris will Amazon Prime Now gegenüber „unnachgiebig“ sein

Nun fordert die sozialistische Bürgermeisterin die Pariser Behörden auf, den Prime Now-Service genauestens unter die Lupe zu nehmen. Sie sollen überprüfen, ob Schutzmechanismen eingesetzt werden können, um Schaden an unabhängigen Einzelhändlern zu verhindern. Hidalgo betonte, dass es notwendig sei, „die Schutzmechanismen per Gesetz festzulegen, damit derartige Services keine unfairen Wettbewerber für Einzelhändler und Kunsthandwerker werden.“ Paris werde Amazon Prime Now gegenüber „unnachgiebig“ sein, kündigte die Bürgermeisterin weiter an.

Auch die stellvertretende Bürgermeisterin Olivia Polski sagte gegenüber dem französischen Radio, dass Amazon Prime Now eine direkte Bedrohung für lokale Läden sei. Der Service entziehe sich dem Steuer- und Wettbewerbsrecht, das für die kleinen Einzelhändler gelte. Die Logistiklager des großen US-amerikanischen Unternehmens stellen nach Ansicht von Polski zudem „eine beträchtliche Belästigung für Anwohner“ dar und bringen Probleme mit sich. Paris befürchtet mehr Auto-Verkehr auf den Straßen durch den Express-Lieferdienst – und damit verbunden höhere Luftverschmutzung.

Amazon hat den Prime Now-Service vor etwa fünf Wochen auch in Berlin gestartet. Mit dem Service bietet Amazon Prime-Kunden die Möglichkeit, Produkte innerhalb von 60 Minuten oder innerhalb eines wählbaren 2-Stunden-Zeitfensters zwischen 8 und 24 Uhr zu erhalten.

Kommentare  

#2 Thomas 2016-07-08 17:36
@ Volker Schnabel

Das ist so nicht ganz richtig!

Jeder darf nicht alles!

Es dürfen nur die großen alles.
Allem voran die US Firmen.

Da hat jeder angst was dagegen zu machen weil die das Geld aus den USA im rücken haben und jeden mit Anwälten erschlagen können und mit TTIP ist es ganz aus.

Fragt euch mal warum etwas das doch so gut ist (TTIP) geheim gehalten werde soll.

Dann stellen wir schon mal ein Kreutz für Deutschland auf!

Und das schlimmste ist noch das wir alle dabei helfen!

Es wird nicht im Onlineshop des Händlers gekauft, "NEIN" man kauft bei EBay oder Amazon. Scheiß drauf , auch wenn es teuer ist!

Leider lässt der Stationäre Handel immer mehr an Service nach.

Da wird der Kunde schon beim betreten des Geschäftes gemustert ob er Geld hat oder nicht und so wird er dann auch behandelt!

Oft bekommt man auf die Frage ob das Geschäft eine Artikel hat die Antwort "Wenn es dort hinten im 8ten Regal nicht liegt dann haben wir es nicht!"

Service: Mitgehen den Artikel zeigen! Nein, zufaul?

Aber es ist eh alles Egal.
Der Stationäre Handel wird aussterben!

Online ist eben besser.
Rund um die Uhr bestellen.
Alle rechte auf Seiten des Onlineeinkäufers
und wenn die Hersteller das ganze noch etwas weiter denken und ausbauen
dann ist das auf alles anwendbar. Egal ob ich ein Kaugummi oder ein Auto kaufen will.

Frage ist dann nur ob ein Deutscher Händler das darf was ein Ausländischer darf!
LOL ich lach mich jetzt schon kaputt.

Unsere Politiker können wir vergessen.

Wenn ich die sehe, sehe ich immer Körper ohne Köpfe.
Weil die stecken ja immer wo drin!!

....so ich habe fertig. Erst mal! Könnte ja Bücher füllen mit dem Thema!!
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#1 Volker Schnabel 2016-06-25 11:18
tja so ist das in Deutschland hier darf jeder alles........ke iner schreitet ein wenn der Ortsansässige Handel bedroht ist .......... unsere Politiker Interessiert das eh nicht ..... die kümmern sich eh nur um ihre Gehälter ....
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