Fake-Bewertungen: Booking.com-Bestätigungs-Mail von Fälschern benutzt

Veröffentlicht: 08.07.2016 | Geschrieben von: Julia Ptock | Letzte Aktualisierung: 08.07.2016

Fake-Bewertungen sind nicht nur im Online-Handel ein ernst zu nehmendes Problem. Auch andere Branchen – und hier oft die Touristik-Branche – haben damit zu kämpfen. Nun wurde ein besonders dreister Fall auf Booking.com bekannt. Das Hotel hat sich die Login-Daten eines Gastes besorgt und so die Fake-Bewertung verfassen können.

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(Bildquelle Online Booking: Rawpixel.com via Shutterstock)

Immer mehr Menschen buchen ihren Urlaub in Internet. Warum auch nicht. Es ist einfach, schnell und bequem. Und die einschlägigen Hotelbuchungs-Plattformen bieten zudem hilfreiche Rezensionen zu den Unterkünften. Und eben solche können bei der Entscheidung auch gern mal das Zünglein an der Waage sein.

Booking.com: Wichtige Zugangsdaten auf Bestätigungs-Mail

Doch leider gibt es auch in der Tourismusbranche Fake-Bewertungen. Ein aktueller Fall auf Booking.com zeigt, wie dreist die Fälscher – in diesem Fall das Hotel – vorgehen. Wie The Telegraph schreibt, fand die Booking.com Kundin Tania Wittensleger nach ihrem letzten Urlaub ein in ihrem Namen geschriebenes Review über das Hotel, in dem sie war. Das Problem: Sie selbst hat diese Bewertung nie geschrieben.

Wie sich herausstellte, fotografierte der Hotelmanager die Bestätigungs-Mail von Booking.com, auf der unter anderem auch die Zugangsdaten der Kundin standen. Kommen die Daten einmal in die falschen Hände, können so beispielsweise Buchungen getätigt oder geändert– oder eben auch Fake-Reviews verfasst werden.

Booking.com scheint sich darüber bewusst zu sein, dass diese sensiblen Daten auf der Bestätigungs-Mail stehen, denn gegenüber dem Telegrah erklärte ein Unternehmenssprecher, dass der Hotelmanger die Regeln gebrochen habe, als er die Buchungsbestätigung fotografiert hat und die Reservierungs-ID und PIN zum Schreiben eines Fake-Reviews verwendet hat.

Untersuchung wurde eingeleitet

Booking.com erklärt weiterhin: „Wenn uns betrügerische Bewertungen bekannt werden, kümmert sich unser engagiertes Bewertungsbetrug-Team um den Fall und wird diesen vollständig untersuchen und alle Bewertungen entfernen, die sich als Betrug herausstellen. Wenn wir feststellen, dass einer unserer Partner betrügerische Bewertungen einreicht, nehmen wir dies und die daraus entstehenden Folgen sehr ernst und werden gegeben Falls die Geschäftsbeziehung beenden, wenn sich das Verhalten nicht ändert.“ In dem aktuellen Fall hat Booking.com eine umfangreiche Untersuchung eingeleitet und Fake-Bewertungen, unter anderem auch die, die unter dem Namen Tania Wittensleger veröffentlicht wurde, bereits gelöscht.

Um wie viele Bewertungen es sich genau handelt, ist nicht klar. Zudem ist auch nicht bekannt, wie viele Fake-Bewertungen Booking.com bisher gelöscht hat. Das Buchungs-Portal ist sich aber durchaus der Relevanz von Bewertungen bewusst, denn nach Standort und Preis sind die Bewertungen das drittwichtigste Kriterium für eine Buchung.

Kommentare  

#1 Christoph Putz 2023-07-29 10:46
Und wie sieht es mit den Fake-Bewertunge n des Dream Beachb TLV in Tel Aviv aus? Diese stehen weiterhin, werden sogar bei Agoda eingeblendet. Bei Google Maps und Trip Advisor steht die Wahrheit.

Dieses abbruchreife Dreckshotel läßt sobald eine ehrliche Rezension erfolgte sofort ungefähr 10 Fake-Bewertunge n mit 10 Punkten absetzen.

Diese sind erkennbar daran, dass der Pool gelobt wird, obwohl es dort gar keinen gibt. Auch ein Spa ist nicht vorhanden und Räume, die so groß sind, dass problemlos ein Kinderbett aufgestellt werden kann, gibt es nicht. Ich war 4 Nächte in diesem grausamen Hotel.

Auf E-Mails wird bei booking nicht reagiert.
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