Amazon.com: Händler von neuen Marken-Gebühren schockiert

Veröffentlicht: 29.08.2016 | Geschrieben von: Julia Ptock | Letzte Aktualisierung: 30.08.2016

Amazon will seinen Kunden das perfekte Shopping-Ergebnis ermöglichen. Dazu gehört auch, dass die Kunden nur echte Produkte von Marken erhalten. Um dies sicherzustellen, müssen Amazon-Händler in den USA sich jetzt für den Handel mit Markenprodukten eine Genehmigung von Amazon einholen. Und das kostet. Teilweise sogar über 1.000 US-Dollar pro Marke.

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In den USA müssen sich Amazon-Händler mit einer neuen Amazon-Gebühr herumschlagen. Betroffen davon sind Händler, die Markenprodukte verkaufen. Denn wie jetzt bekannt wurde, müssen Händler in einigen Fällen 1.000 US-Dollar – und teilweise noch mehr – an Amazon zahlen, um von Amazon selbst eine Erlaubnis für den Handel mit Markenprodukten zu erhalten. Problematisch dabei: Wer unterschiedliche Marken verkauft, wird gleich mehrfach zur Kasse gebeten, denn die Erlaubnis ist für jede Marke einzuholen.

Der Kunde soll vertrauen, der Händler zahlen

Gegenüber EcommerceBytes.com hat Amazon bestätigt, dass man Gebühren für den Verkauf von bestimmten Produkten aus bestimmten Kategorien nehme: „Die Kunden sollen mit Vertrauen bei Amazon einkaufen. Wenn wir Qualifikationen und Kriterien festlegen, um bestimmte Produkte zu verkaufen, dann betrachten wir mehrere Faktoren. Für bestimmte Produkte und Kategorien benötigt Amazon zusätzliche Performance Checks, bestimmte Voraussetzungen und auch Gebühren.“

Wie hoch die Gebühren bzw. wie unterschiedlich sie für die Marken ausfallen und welche davon überhaupt betroffen sind, ist schwer herauszubekommen, da sich Amazon wie gewohnt bedeckt hält. Der Marktplatz veröffentlicht keine Liste mit betroffenen Produkten oder Kategorien. Die Händler sehen nur, dass sie von eventuellen zusätzlichen Kontrollen bzw. von der Gebühr betroffen sind, wenn sie den Registrierungsprozess durchlaufen.

Gebühr beträgt teilweise bis zu 5.000 US-Dollar

In einem Thread erklären einige Amazon-Händler, dass vor allem Spielzeug-Marken unter das neue System fallen – unter anderem Lego. In dem Forum ist unter anderem zu lesen, dass Amazon sogar bis zu 5.000 US-Dollar für die Genehmigung verlangt. Entsprechend ist es auch schwer, verlässliche Aussagen von den Händlern selbst zu bekommen, da alle unterschiedliche Erfahrungen mit dem neuen System gemacht haben. Allerdings scheinen nicht alle Händler von der neuen Gebühr betroffen zu sein – zumindest noch nicht.

Über den Grund der neuen Gebühr kann man nur mutmaßen. Jedoch scheint es so, als ob Amazon Druck von enttäuschten Kunden und Herstellern bekommt, wenn es um den Handel und Verkauf von gefälschten Produkten geht. Entsprechend scheint sich Amazon dazu entschlossen zu haben, die Zulassung für den Verkauf von Markenprodukten noch enger zu fassen und zwingt Händler jetzt, entsprechende Beweise für die Erlaubnis für den Verkauf vorzulegen. Und die dafür entstehenden Kosten scheint Amazon direkt an die Händler weiterzugeben.

 

Kommentare  

#3 seller 2016-08-31 11:31
Bzw. liest man aus mehreren Texten heraus, dass u.U. nur neu angemeldete Händler davon betroffen sein könnte. Gibt es dazu schon Infos?
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#2 käufer 2016-08-30 11:24
immer noch verwundert über solche Aktionen?
Die Händler haben ihren Teil dazu beigetragen , dass Amazon da steht, wo sie momentan stehen. Jetzt ist Amazon nicht mehr unbedingt auf Händler angewiesen. Die, welche bleiben werden gemolken. Dieser Melkprozess ermöglich es, den Gewinn hieraus, der ja aus keiner Leistung erzielt wurde, auf Kampfpreise aufzurechnen - so schlägt Amazon die Händler immer, wenn es erwünscht ist und das noch mit Geld, welches iman den Händlern vorher abgenommen habe.
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#1 Hands on Drums 2016-08-30 10:42
Und was ist mit Herstellern, die auf Amazon direkt verkaufen?
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