Media-Saturn macht weitere fünf Redcoon-Shops dicht

Veröffentlicht: 07.10.2016 | Geschrieben von: Julia Ptock | Letzte Aktualisierung: 07.10.2016

Eigentlich läuft es gut bei der Media-Saturn-Gruppe – wäre da nicht die Tochter Redcoon. Nun zieht die Mutter Konsequenzen und hat beschlossen, Redcoon gleich aus fünf Ländermärkten zurückzuziehen. Wann das Ende der Shops kommt, ist noch nicht bekannt. Redcoon wird damit aber auf nur noch drei aktive Märkte zusammengeschrumpft.

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Multichannel ist ideales Model für Media-Saturn

Es ist ein weiterer Schritt auf dem Weg zum Ende: Die Media-Saturn-Gruppe hat das Ende von fünf weiteren Redcoon-Shops beschlossen. Betroffen sind die Märkte Spanien, Portugal, Österreich, Belgien und die Niederlande. Aktuell betreibt Redcoon noch acht Online-Shops in der entsprechenden Landessprache. Auch wenn noch nicht bekannt ist, wann die Online-Shops dicht gemacht werden, bedeutet das, dass am Ende nur noch drei Märkte übrig bleiben werden: Deutschland, Polen und Italien. Bereits 2014 zog man sich aus Frankreich und Dänemark zurück.

Wie Neuhandeln.de berichtet, ist die Entscheidung, sich aus den fünf Märkten zurück zu ziehen, gerade erst getroffen worden. Gegenüber Neuhandeln.de erklärt Media-Saturn: „Die Übernahme von Redcoon erfolgte mit dem strategischen Ziel, die zu diesem Zeitpunkt wenig ausgebauten Online-Aktivitäten der Media-Saturn-Gruppe als Ganzes voranzutreiben.“ Redcoon gehört seit 2011 zu Media-Saturn und zählte schon Mitte der 2000er Jahre zu den größten Online-Händlern und gerade im Bereich Elektronik als Vorreiter. Media Markt selbst startete seinen Online-Vertrieb erst im Januar 2012, Saturn im Oktober 2011. Scheinbar ist das Konzept aufgegangen – wenn auch modifiziert. Während damals nicht klar war, welche Strategie das gewinnende Modell in diesem Bereich wird, hat sich mittlerweile deutlich gezeigt, dass „die Kombination aller Vertriebskanäle das ideale Modell“ für die Media-Saturn-Gruppe sei.

Redcoon hat Unternehmensstrategie geändert

Neben der sich lohnenden Multichannel-Strategie kommt zudem auch eine zunehmende Überschneidung der Kundengruppen dazu. Entsprechend liegt die Entscheidung, Redcoon aus den Märkten zurück zu ziehen, sehr nahe. Wie Media-Saturn erklärt, sei dies auch gut verschmerzbar, da in allen vom Aus betroffenen Ländermärkten Media-Saturn klarer Marktführer sei. Bei dieser Argumentation bleibt abzuwarten, ob am Ende die Marke nicht vollständig vom Markt verschwinden wird, denn die Unternehmenszahlen sprechen eine deutliche Sprache.

Die Media-Saturn-Gruppe konnte im 3. Quartal 2015/16 einen Online-Umsatz in Höhe von 435 Millionen Euro netto über alle Online-Shops erzielen und damit ein Plus von 7,8 Prozent verbuchen. Den Löwenanteil tragen dabei die Marken Media Markt und Saturn. Bei Redcoon hingegen gehen die Online-Umsätze zurück. Wie neuhandeln.de mutmaßt, liegt das vor allem an der geänderten Unternehmensstrategie. Der Online-Pureplayer war ein Discounter, beschaffte seine Ware aber seit dem Geschäftsjahr 2015/16 nicht mehr günstig auf dem Graumarkt, wodurch Preise angehoben werden mussten, was wiederum zu einem Verlust der Preis-Attraktivität geführt hatte.

 

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