Yahoo deaktiviert die E-Mail-Weiterleitung und sorgt für Spekulationen im Netz

Veröffentlicht: 13.10.2016 | Geschrieben von: Julia Ptock | Letzte Aktualisierung: 13.10.2016

Mal wieder Ärger für Yahoo. Nachdem das Unternehmen wegen dem geheimen E-Mail-Scan bereits herbe Kritik einstecken musste, scheint es nun so, als ob Yahoo seine Kunden vom Wechsel abhalten wolle. Denn seit Neuestem ist die Weiterleitung von E-Mails nicht mehr möglich. Die neue Aktion dürfte dabei kaum helfen, dass angeschlagene Vertrauen der Nutzer wieder aufzubauen.

Computer Monitor screen, concept of inbox email
© AFANASEV IVAN – shutterstock.com

Yahoo kommt aus den Negativschlagzeilen einfach nicht raus. Nachdem erst letzte Woche bekannt wurde, dass das Unternehmen scheinbar im Auftrag von NSA bzw. FBI die E-Mails sämtlicher Nutzer scannt, dürfte das Vertrauen ziemlich in die Brüche gegangen sein.

Nun die nächste Meldung, die mit dem Scan durchaus in Verbindung stehen könnte. Denn nicht wenige User dürften sich nach der Verunsicherung nach einem neuen E-Mail-Anbieter umsehen. Doch der Welchsel von Yahoo zu einem neuen Anbieter scheint gar nicht so einfach zu sein, denn – so auch auf der deutschen Hilfeseite von Yahoo nachzulesen – wurde die Weiterleitungsfunktion für E-Mails deaktiviert.

Yahoo Screenshot
© Yahoo | Screenshot

Will Yahoo das Abwandern von Kunden verhindern?

Das Problem: Bei einem Anbieterwechsel ist es nicht möglich, die alte E-Mail-Adresse mitzunehmen. Wer noch Nachrichten auf die alte Adresse erhält, setzt entsprechend auf die Weiterleitungsfunktion, um nichts zu verpassen, denn die eingehenden Nachrichten werden an die neue Adresse weitergeleitet. Durch die Deaktivierung der Weiterleitungsfunktion durch Yahoo ist dies entsprechend nicht möglich. 

Doch gerade mit Blick auf die aktuelle Situation dürften gerade viele Nutzer versuchen, die Funktion einzurichten. Zu den Gründen hält sich Yahoo jedoch bedeckt. Auf der Website heißt es nur „Diese Funktion befindet sich in der Entwicklung.“ – Die Erklärung ist jedoch alles andere als glaubwürdig, denn weiter heißt es, dass alte Weiterleitungen bestehen bleiben und funktionieren. Wie gulli.com schreibt, äußerte sich Yahoo bisher nicht auf Anfragen, was genau damit gemeint sein könnte. Entsprechend wird im Netz und unter den Yahoo-Nutzern immer stärker darüber spekuliert, warum die Funktion abgeschaltet wurde. Die Vermutung, dass Yahoo das Abwandern von Kunden verhindern will, ist durchaus berechtigt, denn wenn viele Nutzer abspringen und die Zahl der User von Yahoo deutlich schrumpft, dann sinkt dadurch auch der Wert des Unternehmens.

Automatische Antworten sind keine Alternative

Für betroffene Yahoo-User gibt es jedoch gute Neuigkeiten. Heise.de hat einige Möglichkeiten zusammengestellt, wie man dennoch die E-Mails von Yahoo zum neuen Anbieter holen kann. Dabei wird davon abgeraten, eine automatische Benachrichtigung einzurichten, in der um die Nutzung der neuen E-Mail-Adresse gebeten wird. Grund: Die neue Adresse wird so Spam-Versendern auf dem Silbertablett serviert. Auch Bots können solche automatischen Antworten nicht auswerten. Stattdessen rät Heise dazu, Sammeldienste zu benutzen, die beispielsweise bei GMail unter „Konten und Import“ eingerichtet werden können.

Weitere Möglichkeiten, wie man mit seiner E-Mail-Adresse umzieht, können Sie bei c't nachlesen (hinter Paywall).

 

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