Couponing-Anbieter: Groupon übernimmt seinen Rivalen LivingSocial

Veröffentlicht: 27.10.2016 | Geschrieben von: Michael Pohlgeers | Letzte Aktualisierung: 27.10.2016

Dino-Hochzeit im Couponing-Markt: Groupon will LivingSocial übernehmen. Das Unternehmen gehörte einst zu den großen Rivalen von Groupon und war bereits mit sechs Milliarden US-Dollar bewertet. Die Anleger reagierten auf den Kauf verhalten.

Groupon

 Ken Wolter / Shutterstock.com

Groupon übernimmt seinen ehemaligen Erzrivalen LivingSocial, wie das Unternehmen am Mittwoch laut Bloomberg erklärte. Damit beendet Groupon gewissermaßen die Leidensphase von LivingSocial: Das Unternehmen, das durch eine Finanzierungsrunde im Jahr 2011 mit sechs Milliarden US-Dollar bewertet war, hatte schon länger mit Problemen zu kämpfen. Erst im März dieses Jahres kam es zu einer Entlassungswelle bei LivingSocial, durch die die Belegschaft mehr als halbiert wurde.

Groupon und LivingSocial haben sich unlängst vom reinen Couponing-Geschäft entfernt. Das Interesse der Kunden an Online-Coupons nahm immer mehr ab. Als Konsequenz wandelte Groupon sich mehr zu einem Online-Marktplatz, LivingSocial konzentrierte sich hingegen auf Kreditkartenrabatte in Restaurants. Groupon-Chef Rich Williams bezeichnete die Übernahme deshalb auch als „passend“, da so Groupons Kundenbasis erweitert werden soll und LivingSocial Deals für stationäre Geschäfte angeboten hat.

Groupon muss sich neu erfinden

Groupon selbst befindet sich derzeit allerdings auch in einer Umbruchphase. Das Unternehmen hat sich bereits aus mehreren Märkten, etwa der Schweiz und Skandinavien, zurückgezogen und führt fortlaufende Umstrukturierungen durch. Dadurch wurde auch schon ein Teil der Belegschaft entlassen. Im nächsten Jahr soll es zu weiteren Abspaltungen von Konzernteilen kommen, erklärte CEO Williams.

Die Ankündigung, LivingSocial zu übernehmen, sorgte am Mittwoch dabei für einen weiteren Kurssturz: Die Anleger nahmen die Übernahmeankündigung offenbar nicht gerade mit Begeisterung auf, der Aktienkurs von Groupon sank um elf Prozent. Und das, obwohl das Unternehmen die Erwartungen der Analysten mit seinen ebenfalls am Mittwoch vorgestellten Geschäftszahlen erfüllen konnte. Seit seinem Börsengang im Jahr 2011 sank der Unternehmenswert von Groupon von 16,7 Milliarden auf 3,02 Milliarden US-Dollar.

Die Übernahme von LivingSocial soll bereits im November abgeschlossen werden, über den genauen Kaufpreis ist nichts bekannt. Er ist allerdings so niedrig, dass Groupon ihn nicht veröffentlichen muss.

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