Mit Walmarts Hilfe: JD.com legt ordentliches Wachstum hin

Veröffentlicht: 09.05.2017 | Geschrieben von: Michael Pohlgeers | Letzte Aktualisierung: 09.05.2017

JD.com ist der zweitgrößte Online-Händler in China – in einigem Abstand zur Nummer Eins, Alibaba. Doch nun konnte das Unternehmen seinen Umsatz im ersten Quartal kräftig steigern. Das gelang vor allem durch eine Kooperation mit der US-Handelskette Walmart.

JD.com Logo

© testing / Shutterstock.com

Um ganze 41,2 Prozent steigerte JD.com seinen Umsatz in den ersten drei Monaten des Jahres und kommt damit auf 76,2 Milliarden Yuan (11,1 Milliarden US-Dollar). Der Gesamtwert der Waren, die über die Online-Plattform des Unternehmens in diesem Zeitraum verkauft wurden, stieg um 42 Prozent auf 184,1 Milliarden Yuan (26,7 Milliarden Dollar) – und am Ende steht ein Gewinn von 35 Millionen Dollar unterm Strich. Das Wachstum bei den Chinesen kann sich also sehen lassen und damit hat JD.com Hoffnung, die doch recht große Lücke zu Alibaba etwas schließen zu können.

Möglich macht das laut Internet Retailer die Kooperation mit der US-Handelskette Walmart. Die Amerikaner halten seit dem letzten Jahr rund elf Prozent Anteile an JD.com. Auf der chinesischen Seite finden sich deshalb unter anderem Produkte der britischen Kette Asda, die zu Walmart gehört. Zudem kann JD.com mit Hilfe der 80 Walmart-Märkte in China und 165 Läden der chinesischen Supermarkt-Kette Yonghui Superstores eine einstündige Lieferung von frischen Lebensmitteln realisieren und seinen Kunden so einen besonderen Service bieten.

JD.com wird von Amerika akzeptiert

Lebensmittel seien „eine wichtige Kategorie für JD, um Kundinnen anzulocken und die Kauffrequenz sowie Marge zu verbessern“, schätzen Experten der Credit Suisse Group. Doch ganz einfach wird auch dieses Vorhaben nicht. Der Markt sei noch nicht ganz auf dieses Angebot eingestellt, die „Erziehung“ der Kunden brauche noch etwas Zeit – vor allem wenn es um die Kundentreue gehe.

Seinen großen Konkurrenten Alibaba wird JD.com mit einer Nachricht zudem geärgert haben: Das Unternehmen gab an, als erstes chinesisches Unternehmen ein „zertifiziertes Mitglied“ der American Apparel & Footwear Association geworden zu sein – ausgerechnet der Handelsgruppe, die Alibaba in der Vergangenheit wegen des Verkaufs von Produktfälschungen scharf kritisiert hatte – und damit Alibaba zurück auf die schwarze Liste der US-Regierung gebracht hatte. JD.com nutzt diesen Umstand offenbar für sich und verwies im selben Atemzug direkt darauf, dass man das geistige Eigentum achte und schütze.

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