Steuervermeidung: Google sparte 2016 rund 3,7 Milliarden Dollar

Veröffentlicht: 03.01.2018 | Geschrieben von: Tina Plewinski | Letzte Aktualisierung: 01.07.2022

Um die Steuermoral der ganz großen, digitalen Player scheint es nicht gut zu stehen. Immer wieder ist von ausgefeilten Tricks zu hören, die es den Konzernen ermöglichen, massiv Steuern zu sparen. Neueste Zahlen geben Einblicke in entsprechende Strategien des Suchmaschinenriesen Google.

Google-Logo auf Smartphone-Display
© kiraziku2u / Shutterstock.com

Im Jahr 2016 soll Google ganze 3,7 Milliarden US-Dollar vermieden haben. Dies berichtet Futurezone mit Verweis auf Daten, welche die niederländische Handelskammer veröffentlicht hat.

Möglich sei diese massive Einsparung durch ein komplexes Konstrukt aus Firmen gewesen: „Um den größtmöglichen Gewinn aus seinen europäischen Geschäften abzuschöpfen, hat Google im Jahr 2016 rund 16 Milliarden Euro zu einer Mantelgesellschaft auf Bermuda transferiert“, schreibt Futurezone. Auf diesem Weg hätte man die Abgabe eben jener 3,7 Milliarden Dollar vermeiden können.

Google sieht sich im Recht

„Double Irish“ oder auch „Dutch Sandwich“ – diese beiden Namen benennen jene Strategien, auf die sich die Steuervermeidungstaktiken stützen. Dabei „bewahrt“ Google Gelder vor den europäischen Steuerbehörden, indem Gelder von Google Irland in die Niederlanden transferiert werden. Von dort aus wandere das Geld „zu einem Briefkasten auf Bermuda und von dort wieder zu einer in Irland registrierten Firma“, heißt es weiter.

Juristisch gesehen sei dies durchaus legitim, da es Gesetzeslücken gebe, die solche Steuerstrategien erlauben. Google selbst scheint sich zumindest keiner Schuld bewusst und verwies im Rahmen einer Stellungnahme darauf, dass der Konzern alle anfallenden Steuern pünktlich zahle und sich dabei „an die Steuergesetze aller Länder rund um die Welt“ halte.

Über die Autorin

Tina Plewinski
Tina Plewinski Expertin für: Amazon

Bereits Anfang 2013 verschlug es Tina eher zufällig in die Redaktion von OnlinehändlerNews und damit auch in die Welt des Online-Handels. Ein besonderes Faible hat sie nicht nur für Kaffee und Literatur, sondern auch für Amazon – egal ob neue Services, spannende Technologien oder kuriose Patente: Alles, was mit dem US-Riesen zu tun hat, lässt ihr Herz höherschlagen. Nicht umsonst zeigt sie sich als Redakteurin vom Dienst für den Amazon Watchblog verantwortlich.

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Kommentare  

#1 Michael Graen 2018-01-03 08:44
Warum stopft die EU nicht diese Steuerschlupflö cher? Wir alle müssten weniger Steuern zahlen, wenn den großen Steuerbetrügern das Steuerverniedli chen erschwert würde. Google, Amazon, Apple und Co. machen sich auf unsere Kosten die Taschen voll.
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