Trump auf dem Kriegspfad gegen Amazon – Aktie bricht ein

Veröffentlicht: 29.03.2018 | Geschrieben von: Tina Plewinski | Letzte Aktualisierung: 29.03.2018

Zwischen US-Präsident Donald Trump und Amazon-Gründer Jeff Bezos fliegen die Fetzen. Die beiden Geschäftsmänner haben in der Vergangenheit immer wieder gegeneinander ausgeteilt. Doch nun scheint es so, als sei Trump auf der Hatz und wolle Amazon zur Strecke bringen.

Donald Trump am Rednerpult
© Joseph Sohm / Shutterstock.com

In zahlreichen Kommentaren, Reden und Social Media-Beiträgen hat Donald Trump immer wieder deutlich zum Ausdruck gebracht, wie er zu Amazon steht: nämlich gar nicht gut. Offiziell begründet der US-Präsident seine Aversion damit, dass Amazon die kleinen Händler unterdrücke und ihre Existenz bedrohe. Aus der Branche hört man jedoch, dass die wahren Gründe eigentlich woanders liegen sollen:

„Hintergrund des Grolls dürfte sein, dass Trump sowie seine Unterstützer aus der Immobilienbranche Amazon als ernsthafte Gefahr für Shoppingmalls und herkömmliche Läden ansehen“, schreibt t3n und verweist damit auf die geschäftlichen Einbußen, denen Trump als Unternehmer durch Amazon ausgesetzt ist. Hinzu dürfte natürlich auch der Fakt kommen, dass die Washington Post, eine Zeitung im Besitz von Jeff Bezos, mehrfach kritisch über den US-Präsidenten geschrieben hatte und somit den persönlichen Zorn von Trump auf sich gezogen haben dürfte.

Wege, um Amazon zu stürzen

Nicht umsonst zitiert Axios Insiderkreise, aus denen es heißt, Trump wäre „besessen“ von Amazon und suche nach Mitteln und Wegen, um den US-Konzern ins Straucheln zu bringen. Nach Angaben von Winfuture habe er laut Insidern konkret den Wunsch verlauten lassen, „die Flügel von Jeff Bezos zu stutzen“.

Mögliche Mittel, so heißt es weiter, wären zum Beispiel eine kartell- bzw. wettbewerbsrechtliche Verfolgung von Amazon. Auch eine härtere Besteuerung stehe wohl grundsätzlich im Fokus möglicher Vorgehensweisen. – Diese Meldung sorgte an der Börse für einiges Aufsehen: Die Aktie rutschte am Mittwoch deutlich ab.

Aktie von Amazon in einer Grafik
Aktie von Amazon in einer Grafik: Screenshot Google

T3n schreibt von einem Fall um zeitweise 7,4 Prozent. „Die Marktkapitalisierung des E-Commerce-Konzerns gab laut Reuters innerhalb weniger Stunden um 53,6 Milliarden US-Dollar nach“, heißt es weiter. Ob der Einbruch damit beendet ist oder sich sogar weiter fortsetzt, wird sich zeigen.

 

Über die Autorin

Tina Plewinski
Tina Plewinski Expertin für: Amazon

Bereits Anfang 2013 verschlug es Tina eher zufällig in die Redaktion von OnlinehändlerNews und damit auch in die Welt des Online-Handels. Ein besonderes Faible hat sie nicht nur für Kaffee und Literatur, sondern auch für Amazon – egal ob neue Services, spannende Technologien oder kuriose Patente: Alles, was mit dem US-Riesen zu tun hat, lässt ihr Herz höherschlagen. Nicht umsonst zeigt sie sich als Redakteurin vom Dienst für den Amazon Watchblog verantwortlich.

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Kommentare  

#11 Wo kommt ihr her? 2018-03-31 11:12
Was denkt ihr denn wer Tramp seinen nächsten Wahlkampf bezahlt!? Das ist doch alles nur Show! Trump hat mitbekommen das der Amazon Gründer der reichste Mann der Welt ist und möchte was abhaben! Ist doch in Deutschland mit der Politik und der Autoindustrie genauso! Vorne ein bisschen meckern und hinten zusammen mit den nackten Mädels im Pool sitzen! Ich glaube in der Politik keinen mehr! Politik ist ein Sammelbegriff für Korrupte, Faule Schaumschläger die es nicht schaffen in der Wirtschaft was zu werden!
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#10 pittyeah 2018-03-30 08:44
Amazon bezahlt nicht nur keine Gewerbesteuer, sondern auch keine Umsatzsteuer auf Gebühren und Provisionen, zieht diese aber vom BRUTTO-Preis (incl.UST) ab und nicht vom NETTO-Preis (ohne UST).
Dies bedeutet: JEDER Händler bezahlt eine um die Umsatzsteuer erhöhte Provision/Gebüh r an Amazon, weil er keine Vorsteuer abziehen kann, also z.B.
15% amazon-Gebühr + 19% UST = 17,85%!!
Also, leibe amazon-Händler, RECHNET MAL NACH!! Es stimmt leider!!
Ich hatte mal in Berufsschule/BW L-Studium gelernt, dass es Provisionen nur vom Nettobetrag gibt, darauf UST berechnet wird, die der Handelsvertrete r/Provisionsemp fänger wieder als Vorsteuer abziehen kann! Ist aber nicht so bei amazon!
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#9 einzelhändler 2018-03-29 15:54
Trump wird mir das erste mal sympatisch! Hoffe nur daß er dran bleibt und ernst macht und nicht nur wieder Showtime. Aber noch mehr müßten unsere Politiker tun, denn bei den Milliarden an Umsatz bleibt keine Gewerbesteuer (wahrschlich auch keine Körperschaftsst euer) in unseren Landen. Dazu noch die Misere mit der Ausbeutung der tausenden Logistikarbeite r für Hungerlöhne.
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#8 Heidemann 2018-03-29 14:37
also ich denke mal ,das wäre mindestens einen Friedensnobelpr eis Wert ! oder ?
denn nur Menschen ,die auch ein auskommen mit Ihren Einkommen erwirtschaften können - werden sich wohl nicht für riskante Kriegsspiele interessieren.
mir egal warum wirklich - Hauptsache weiter "draufhauen" - bis dieser Konzern sich alleine zerlegt - andere sollten davon nicht ausgenommen sein.
aber unser Hauptproblem ist leider unsere ............ Regierung und Brüssel - die alles alternativlos gut finden was diese Großkonzerne veranstalten.
zuviel selbständigkeit erzeugt auch zuviel unkontrollierte andersdenkende.
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#7 REM 2018-03-29 11:27
Wirr sind das Volk. Ist uns doch egal ob Amazon gerechte Löhne oder Steuern zahlt oder Arbeitsplätze verloren gehen. Hauptsache ich muss meine Adresse nicht jedes Mal neu eingeben. So lange Millionen Deutsche aus Bequemlichkeit bei Amazon kaufen, wird sich nichts ändern. Und der Staat ist untätig. Es geht ja nicht um die Autoindustrie. Auch wenn die Gründe von Trump eigennützig sind, Daumen hoch.
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#6 Vertreter 2018-03-29 11:23
Einige meinen hier also Freund und Feind identifiziert zu haben. Dabei vergessen sie, dass das was Trump Amazon in den Staaten antun könnte entsprechende Auswirkung auf das Europa Geschäft von Amazon haben wird. Konkret werden Massnahmen oder Regulatorien – wenn sie denn überhaupt erfolgen sollten – nur die Folge haben, dass Amazon in Europa noch stärker aufdrehen wird.
Und Amazon ist nicht der Kernfeind des stationären Handels, der Arbeitsplätze vernichtet. Es sind die immer noch die Händler, die nicht begreifen wollen, dass die Zukunft im Vertrieb und Absatz von Waren und Dienstleistunge n sich im Internet abspielen wird.
Das Gelabber von: wir müssen mehr Erlebnisse und Services schaffen, um uns vom E-Commerce abzuhaben, höre ich seit 30 Jahren. Nur war das Feindbild damals noch die großen Kaufhäuser, die mit dem Ausbau der Fachabteilungen und Shop-in-Shop Systemen den kleinen Einzelhändler schädigten. Ein paar Jahre später waren es dann die Factory Outlets als neuer Schuldiger für Arbeitsplatzver nichtung und verödende Innenstädte gefunden.
Und heute ist es Amazon. Schon klar, wenn man auf ausgetretenen Pfaden mitläuft anstatt neue Wege zu versuchen. Man schaue auf die weltweiten Wachstumsraten des E-Commerce und entscheide dann wie realistisch es ist, dass sich alte Konzepte wie z.B. Filialbetriebe im lokalen angesiedelten Handel langfristig behaupten können.
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#5 ralle 2018-03-29 11:17
@Geldsack... genau die Frage, was unsere bzw. die EU-Politiker tun... ist in einem Wort beantwortet... "REDEN" und das schon seit Jahren. Auf dieses "Politik-Geschw ofel" kann man sich leider nicht mehr verlassen. Da müsste schon ein Umdenken vom Konsumenten ausgehen, aber da werden wir noch so lange warten müssen, vielleicht bis sich Amazon den restlichen Handel einverleibt hat. Und so lang ich morgens den Käse um zu verlosende Alexa-Spachboxe n sogar im regionalen Radio höre (eine bessere Werbungplattfor m gibts für Amazon nicht), so lange glaube ich an gar nichts mehr, außer an mich selbst.
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#4 Geldsack 2018-03-29 09:29
Bevor sich die kleinen Händler freuen ... Trump ist ein "Showmaster" der gerne die (zurückgebliebe nen) Massen bewegt ... die Firma die zurzeit sogar das Pentagon beliefert hat von Trump mit Sicherheit nichts zu fürchten (zumal es ein weltweit aktives US-Unternehmen ist). Viel wichtiger wäre die Frage: Was tun unsere europäischen Politiker gegen einen Konzern dieser Größe das hier keine Gewerbesteuern zahlt ...
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#3 Bernd 2018-03-29 08:45
Auch die Regierung in Deutschland muss was tun, es kann nicht sein das das Arbeitsamt
paar Tausend Arbeitsplätze vermittelt aber Flächendeckend viele Tausend Geschäfte schliessen müssen.Wo werden die Steuern gezahlt dochwohl von den vielen Geschäften
nicht von AMAZON und jeder der da kauft solte nicht Stolz darüber sein sondern sich SCHÄMEN.
Bernd B.aus B.
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#2 ralle 2018-03-29 08:41
Endlich mal einer der sich Amazon annimmt. In diesem Punkt hat Trump meine absolute Zustimmung. Auch von unsere Regierung sollte endlich mal was in Richtung Amazon kommen, außer leerer Willensbekundun gen!!! Kann ja wohl nicht sein, dass wir als deutsches Unternehmen Steuern wie wild zahlen und uns mit EU-behördlichen Entscheidungen gängeln lassen müssen, aber Amazon sich diesbezüglich "einen schlanken Fuß" macht.
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