Windeln.de: Restrukturierung sorgt für massiven Umsatzrückgang

Veröffentlicht: 09.05.2018 | Geschrieben von: Christian Laude | Letzte Aktualisierung: 09.05.2018

Der Umsatz von Windeln.de ging im ersten Quartal 2018 um 29,5 Prozent auf 32,8 Millionen Euro nach unten. Das lag angeblich nicht nur an den bereits vorher angekündigten Sparmaßnahmen, sondern auch am schwächelnden China-Geschäft.

Trauriges Baby

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„Erstes Quartal im Zeichen der Veränderung“ – so lautet ein Auszug aus der Überschrift, die Windeln.de für die Präsentation seiner aktuellen Geschäftszahlen gewählt hat. Damit umschifft der Online-Händler für Baby- und Kleinkinderprodukte mit recht verschönerten Worten die eigentliche Lage, denn Windeln.de dürfte mit dem Verlauf der ersten drei Monate nur bedingt zufrieden sein. Das beweist allein ein Blick auf den Umsatz, der im Vergleich zum Vorjahr um 29,5 Prozent nach unten ging und bei 32,8 Millionen Euro lag.

Windeln.de führt diesen Umstand auf zwei Entwicklungen zurück: Zum einen soll die Nachfrage in China „temporär“ niedrig gewesen sein. Das zeigt sich auch am dortigen Umsatz, der sich um 26,1 Prozent auf 17,5 Millionen Euro verringerte. Zum anderen sei der Umsatzrückgang eine „Folge der im Februar eingeleiteten Effizienz- und Profitabilitätsmaßnahmen im Rahmen des erfolgten CEO-Wechsels“, wie es in der Pressemitteilung heißt. Der Wechsel hatte unter anderem zur Folge, dass der italienische Ableger geschlossen wurde, gleichzeitig aber auch Marketing-Kosten eingespart werden konnten.

Umsatzrückgang in sämtlichen Märkten

Aber auch die Umsatzerlöse in der DACH-Region befanden sich vergleichsweise im Keller: Im ersten Quartal lagen diese bei 7,3 Millionen Euro und waren damit stolze 45,4 Prozent niedriger als im Vorjahreszeitraum, als Windeln.de entsprechend 13,3 Millionen generieren konnte. Besserung scheint auch nicht in Sicht zu sein, denn das Unternehmen meint, dass sich „dieser Effekt […] über das gesamte Geschäftsjahr 2018 fortsetzen“ wird. Auch in anderen Ländern Europas wie Frankreich, Portugal und Spanien sah es nicht viel besser aus. Hier ging der Umsatz zusammengenommen um 15,9 Prozent auf 8,1 Millionen Euro zurück.

„Das abgelaufene Quartal steht, wie auch das gesamte Geschäftsjahr 2018, ganz im Zeichen der Restrukturierung, die wir zusammen mit Matthias Peuckert als neuen CEO umsetzen“, meint Windeln.de-CFO Dr. Nikolaus Weinberger. „Der Umsatzrückgang steht im Zusammenhang mit der Fokussierung auf Ergebnisverbesserung. Seit unserer Ankündigung im Februar haben wir viele Maßnahmen umgesetzt. Die volle Wirkung der Maßnahmen erwarten wir allerdings erst in der zweiten Jahreshälfte des laufenden Geschäftsjahres.“

Großes Ziel: Break-even im kommenden Jahr

Anfang des Jahres gab Windeln.de bekannt, 2019 den Break-even erreichen zu wollen. Die erwähnten Effizienz- und Profitabilitätsmaßnahmen sollen entscheidend dazu beitragen, dieses ambitionierte Ziel zu erreichen. Im Zuge dessen kündigte das Unternehmen unter anderem an, dass bis zum Ende des aktuellen Jahres rund ein Drittel der 387 Mitarbeiter gehen müssen und zusätzlich auch das eigenständige Feedo abgestoßen wird, das in Polen, Tschechien und der Slowakei aktiv ist.

Kommentare  

#1 Mathias S 2018-05-11 08:43
Windeln.de hat mit seinem aus meiner Sicht unseriösen Geschäftsgebare n (dem jahrelangen verkaufen unter Selbstkosten ) den Markt für Babyartikel in Deutschland nachhaltig zerstört.
Wir haben damit seit fast 2Jahren die Situation das sich mit fast keinem Artikel mehr Geld verdienen lässt.
Millionen der Investoren aus dem Börsengang wurden ebenfalls verbrannt. Und dies in einem Markt wo der Kunde nach spätestens 4-4 Jahren naturgemäß weg ist und das wirkliche Geschäft mit ihm innerhalb eines halben Jahres gemacht ist.
Einzig die Gründer haben heute mehr als vorher. Ich hoffe das dieses Unternehmen bald in die verdiente Insolvenz geht.
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