Schmutzige Energie: Greenpeace verteilt schlechte Noten an Amazon und Twitter

Veröffentlicht: 03.04.2014 | Geschrieben von: Tina Plewinski | Letzte Aktualisierung: 03.04.2014

Der Bedarf an Energie in der Hightech-Branche ist enorm. Ob in IT-Unternehmen oder Online-Shops, auf digitalen Marktplätzen oder bei webbasierten Dienstleistern – es besteht ein schier unbändiger „Energie-Hunger“, der den Einsatz riesiger Rechenzentren bedarf. Wie eine aktuelle Studie von Greenpeace nun belegt, gibt es eine Reihe großer Player wie Amazon oder Twitter, die dabei die Nutzung „schmutziger Energie“ tolerieren und somit verheerende Einflüsse auf die Umwelt in Kauf nehmen.

Greenpeace bescheinigt Amazom und Twitter schmutzige Energie

(Bildquelle Businessman, Cloud und Regen: Sergey Nivens via Shutterstock)

Schmutzige Clouds bei Amazon, Twitter und eBay

Als die Umweltschutz-Organisation Greenpeace im Jahr 2012 verschiedene Online-Player hinsichtlich der „Sauberkeit“ ihrer Cloud untersuchte, waren die Ergebnisse besorgniserregend: Damals wurde festgestellt, dass die drei größten IT-Unternehmen, nämlich Amazon, Apple und Microsoft, extrem rasant im Cloud-Bereich wuchsen und dass sie dabei „massiv auf umweltbelastende Energiequellen“, wie Erdgas, Kohle oder Atomkraft setzten.

Seitdem hat sich zwar Einiges in Sachen „sauberer Energie“ getan, trotzdem gibt es laut Greenpeace immer noch zu viele schwarze Schafe. Allen voran Amazon: Die Web Services des Online-Riesen (AWS) bilden die Grundlage zahlreicher anderer Dienste und sichern somit einen bedeutenden Teil der Online-Welt. Umso schlimmer ist es, dass Amazon laut den Ergebnissen zu den „umweltschädlichsten und intransparentesten Unternehmen“ der Branche gehört und sich viele andere Mitstreiter zum Vorbild nehmen sollte. „Das Unternehmen gibt keine Informationen zum Energiefußabdruck oder ökologischen Fußabdruck [...] bekannt“, urteilt Greenpeace.

Auch andere namhafte Player wie Twitter und eBay seien laut Greenpeace noch lange nicht auf dem richtigen Weg.

Apple und Facebook als grüne Vorbilder

Frühere Unternehmensstrategien im Online-Sektor legten nahe, eigene Energiedaten nicht zu veröffentlichen, um der Konkurrenz keine Wettbewerbsvorteile zu verschaffen. Diesen Leitsatz haben jedoch – zur Freude von Greenpeace – in der Zwischenzeit einige Unternehmen überwunden. So können beispielsweise Apple und Facebook laut Greenpeace „maßgebliche Verbesserungen in Sachen Energietransparenz“ vorweisen.

Außerdem haben es sich beide Online-Player (genau wie Google, Rackspace, Box und Salesforce) zur Aufgabe gemacht, ihre Rechenzentren künftig vollständig mit erneuerbaren Energien zu betreiben. Dieses Ergebnis erstaunt besonders daher, weil Apple in der damaligen Greenpeace-Studie vor zwei Jahren eine der schlechtesten Bewertungen erhielt. Somit hat sich das Unternehmen mit dem Fallobst-Symbol aus „grüner Sicht“ nicht nur am stärksten verbessert, sondern auch gezeigt, dass eine Umstellung auf umweltfreundliche Energieversorgung innerhalb kurzer Zeit möglich ist.

Diese und weitere Ergebnisse finden Sie in der originalen Greenpeace-Studie oder der deutschen Kurz-Zusammenfassung.

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