Shopping Express: Google greift Amazon an

Veröffentlicht: 07.07.2014 | Geschrieben von: Michael Pohlgeers | Letzte Aktualisierung: 07.07.2014

Alien vs Predator, Godzilla vs King Kong, Google vs Amazon: In den USA kommen sich Google und Amazon dank der massiven Erweiterung ihres Geschäftes zunehmend ins Gehege. Nun will Google Shopping Express ausbauen und greift damit Amazon direkt an.

Aufeinandertreffende Fäuste

(Bildquelle Faustkampf: rangizzz via Shutterstock)

Eine halbe Milliarde US-Dollar habe Google nach Angaben einer „mit der Sache vertrauten Person“, wie Re/Code schreibt, für den Dienst Shopping Express übrig. Vor allem soll die Ausweitung auf die gesamten USA für Google im Vordergrund stehen. Bisher ist Shopping Express nur in drei Städten, beziehungsweise Stadtteilen, verfügbar. In San Francisco, West Los Angeles und Manhatten können Kunden durch Shopping Express Waren bei lokalen Geschäften kaufen und sich am selben oder auch nächsten Tag liefern lassen.

Obwohl Google laut Re/Code keine genauen Angaben zur Größe der geplanten Investition machen wollte, hielt das Unternehmen mit der Investitionsabsicht nicht hinter dem Berg. „Man kann auf jeden Fall damit rechnen, dass wir eine Menge Geld hier investieren werden und wir beabsichtigen diese Investition über die Zeit hinweg aufrecht zu halten, wenn es losgeht“, versprach Tom Fallows, Leiter von Google Shopping Express. Bisher habe Google vor allem in Marketing investiert, damit der Service in den neuen Städten Bekanntheit erlangte. Zudem floss auch Kapital in den Aufbau einer Lieferflotte und eines Teams, das für das Verpacken und Versenden der bestellten Produkte verantwortlich ist.

Google schlägt Amazon mit den eigenen Waffen

Google Shopping Express öffnet Google vor allem die Tür zu dem wachsenden E-Food-Markt. Fallows betonte, ein großes Ziel der Investition ziele darauf ab, Google mehr zu einer Verkaufsplattform zu machen. „Seit fünf Jahren zeigen wir Kunden Informationen über lokal erhältliche Produkte an“, erklärt Fallows. „Und während dieser gesamten Zeit haben die Kunden ein sehr interessantes Feedback gegeben: ‚Danke Google, aber jetzt hilfst du mir nicht, dieses Produkt auch heute zu bekommen.‘“

Mit Shopping Express greift Google Amazon direkt an. Bisher genießt Google aber noch einen entscheidenden Vorteil: der niedrigere Preis. Bisher konnte Amazon den Markt durch seine Politik des niedrigen Preises dominieren. Während nun aber die Mitgliedschaft bei Amazon Fresh knapp 300 US-Dollar kostet, ist Google Shopping Express bislang noch kostenfrei. Der Suchmaschinenbetreiber wird an den Transaktionen beteiligt und berechnet den Kunden eine Gebühr von 4,99 US-Dollar pro Geschäft, das angefahren werden muss, um die Bestellung zusammenzustellen.

Auf lange Sicht soll aber eine Mitgliedschaft ähnlich wie Amazon Prime geplant sein. Wie teuer diese sein wird, hat Fallows noch nicht preisgegeben, aber er stellte einen Jahresbeitrag von unter 100 US-Dollar in Aussicht – ein klarer Preisvorteil gegenüber Amazon.

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