eBay kooperiert mit russischer Post

Veröffentlicht: 30.07.2014 | Geschrieben von: Giuseppe Paletta | Letzte Aktualisierung: 30.07.2014

EBay schaut weiter nach Russland: Das Unternehmen ist jetzt eine Kooperation mit der russischen Post eingegangen, um Pakete schneller liefern zu können. EBay hofft, dass sich dadurch mehr Online-Händler für den russischen Markt öffnen.

Ein Postauto der russischen Post.

EBay intensiviert seine Aktivitäten auf dem russischen Markt. Nachdem das Unternehmen in der Vergangenheit bereits mit dem Lieferdienst Dostami.ru eine Kooperation gestartet hat, kommt nun die russische Post hinzu. Mit dem gemeinsamen Paket „ePacket“, soll eBay Pakete schneller nach Russland liefern können.

Pakete sollen in nur neun Tagen ankommen

Russland und Brasilien gehören zu den Zukunftsmärkten von eBay. Da die E-Commerce-Märkte in Europa und den USA relativ etabliert sind, zielt der Online-Händler schon seit längerem nach Süden und Osten. Durch „ePacket“, möchte eBay gemeinsam mit der russischen Post nun dafür sorgen, dass die Lieferzeiten für Bestellungen aus dem Ausland deutlich verkürzt werden. Dauerte eine Bestellung einer Ware zum Beispiel über eBay aus China nach Russland bislang durchschnittlich 30 Tage, soll diese durch ePacket künftig neun Tage brauchen.

Zunächst ist ePacket auf Bestellungen aus China beschränkt, soll später aber auf weitere Länder ausgeweitet werden.

Als Teil der Kooperation führen die russische Post und eBay Medienberichten zufolge ihre Daten und Informationssysteme zusammen, um die Zuverlässigkeit bei der Zustellung und der Sendungsverfolgung zu verbessern.

EBay hofft durch die Zusammenarbeit mit der russischen Post, mehr eBay-Händler für den Verkauf an Kunden aus Russland zu überzeugen. Bislang hatten einige Online-Händler den Export nach Russland ihrer Produkte ausgeschlossen, weil sie Betrugsfälle befürchteten. Wie „Russia Beyond the Headlines“ berichtet, war es zu mehreren Fällen gekommen, bei denen eBay-Kunden aus Russland behauptet hatten keine Ware bekommen zu haben und die Rücküberweisung des Kaufpreises zurückgefordert hatten.

Russische Post genießt keinen guten Ruf

Die russische Post genießt in Russland offenbar nicht den besten Ruf. Selbst der russische Premierminister sprach sich nicht positiv aus: „Die Leute warten auf ihre Pakete, Briefe und Sendungen mehrere Monate lang. Oft landet die Post einfach auf der Müllhalde“, so Premierminister Dmitrij Medwedjew. Nur noch ein Viertel der Russen würde die Dienste der russischen Post überhaupt noch wahrnehmen, der Rest würde dies vermeiden, so Medwedjew.

Dennoch kann Russland offenbar auf Russland als aufstrebenden Absatzmarkt setzen. Denn in Russland werden heute schon täglich rund 90.000 Bestellungen getätigt, so die russische Agentur RBC. Die meisten der ausländischen Importe kommen bislang aus China. So sollen im Moment rund 60 Prozent der Warenlieferungen aus China kommen. Experten schätzen, dass sich diese Zahl jährlich noch verdoppeln könnte.

Erst im Mai war eBay mit dem russischen Lieferdienst Dostami.ru eine Kooperation eingegangen, um die Abwicklung von Paketsendungen zwischen den USA und Russland zu erleichtern.

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