Fliegende Pakete

Google bringt seinen Drohnen-Lieferdienst nach Europa

Veröffentlicht: 05.12.2018 | Geschrieben von: Tina Plewinski | Letzte Aktualisierung: 05.12.2018
Drohne mit Paket in der Luft

Die Vorstellung, dass Drohnen irgendwann Pakete ausliefern könnten, dürfte auf viele Menschen noch immer etwas kurios oder vielleicht sogar befremdlich wirken. Dennoch gibt es eine Vielzahl von Unternehmen, die seit einigen Jahren an eben solchen speziellen Lieferdiensten tüfteln und forschen: Amazon, die Deutsche Post oder auch UPS. Und natürlich findet sich auch Google in den Reihen der Drohnen-Entwickler. Der US-Konzern bringt seinen hauseigenen Drohnendienst nun anscheinend auch in hiesige Gefilde – heißt, nach Europa.

Google will Drohnenzustellung bei Kälte testen

Nach Informationen von Golem plant Google, durch sein Tochterunternehmen Wing (aus der Entwicklungsabteilung X Labs) seine Lieferdrohnen in der finnischen Hauptstadt Helsinki zu testen. Es wäre demnach die erste europäische Stadt, in der die Fluggeräte zum Einsatz kommen.

Auch etwas konkretere Details zu den Tests gibt es bereits: Bevor es tatsächlich nach Helsinki geht, sollen die Drohnen bis zum Frühjahr 2019 in der Großstadt Tampere, im Süden Finnlands, bei Kälte erprobt werden. Erst danach visiert Wing die ersten Testflüge in der Hauptstadt Finnlands beziehungsweise der näheren Umgebung an.

„Finnen sind dafür bekannt, neue Technologien schnell zu adaptieren. Wir freuen uns, mit der Gemeinschaft und lokalen Unternehmen zusammenzuarbeiten und den besten Weg zu finden, unser Angebot in Helsinki anzubieten“, wird James Ryan Burgess, CEO von Wing, zitiert, der das Vorhaben jüngst gemeinsam mit dem Bürgermeister Helsinkis vorstellte.

Drohne erreicht Geschwindigkeit von 125 km/h

Die Drohne, die die Google-Tochter Wing im Rahmen der Lieferung einsetzt, soll laut Golem „eine Mischung aus kleinem Flugzeug und Multicopter“ sein. Sie trägt den Namen „Hummingbird“ und erreicht eine maximale Geschwindigkeit von stattlichen 125 Kilometern pro Stunde. Um Zusammenstöße mit anderen Objekten und eventuelle Beschädigungen zu vermeiden, wurde Hummingbird – wie bei anderen Unternehmen auch – mit Sensoren und Algorithmen ausgestattet, die die Sicherheit grundsätzlich erhöhen sollen.

Die Wing-Drohne könne beispielsweise genutzt werden, um Kunden Pakete nach Hause oder auch an einen gewünschten, aktuellen Standort liefern zu lassen. Dabei nimmt das Fluggerät jedoch keine Landung vor, da dies ein zusätzliches Sicherheitsrisiko darstellen würde – das Paket bzw. die Lieferung wird stattdessen mit einer Seilwinde herabgelassen und dem Empfänger auf diese Art übermittelt. In früheren Test seien auf diese Weise beispielsweise Snacks in amerikanischen Universitäten geliefert worden.

Über die Autorin

Tina Plewinski
Tina Plewinski Expertin für: Amazon

Bereits Anfang 2013 verschlug es Tina eher zufällig in die Redaktion von OnlinehändlerNews und damit auch in die Welt des Online-Handels. Ein besonderes Faible hat sie nicht nur für Kaffee und Literatur, sondern auch für Amazon – egal ob neue Services, spannende Technologien oder kuriose Patente: Alles, was mit dem US-Riesen zu tun hat, lässt ihr Herz höherschlagen. Nicht umsonst zeigt sie sich als Redakteurin vom Dienst für den Amazon Watchblog verantwortlich.

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