Geringe Nachfrage

Deutsche Post scheitert mit Paketkästen für Privathaushalte

Veröffentlicht: 04.02.2019 | Geschrieben von: Tina Plewinski | Letzte Aktualisierung: 04.02.2019
DHL Logo an einer Wand

Für die massiven Probleme, die seit Jahren in der Logistik vorherrschen, suchen die Paketdienstleister nach immer neuen Möglichkeiten und Wegen. Paketkästen für Privathaushalte sind einer dieser Lösungsansätze, die sich die Deutsche Post in der Vergangenheit für ihre Kunden ausgedacht hat: Solche überdimensionalen Briefkästen sollten sich Kunden auf ihre Grundstücke stellen, damit sie selbst dann Pakete empfangen können, wenn sie nicht zuhause sind.

Doch wie es aussieht, sind die Experimente mit den Paketkästen für Privathaushalte nun gescheitert. – Eine entsprechende Aussage kam zumindest jüngst von keinem Geringeren als Post-Chef Frank Appel.

Öffentliche Paketkästen statt private Boxen

Appelt sagte nun in einem Interview mit dem Tagesspiegel: „Der Bedarf war deutlich geringer, als wir das erwartet haben.“ Nun müsse man sich „etwas Neues überlegen.“ Ganz neu sind die Pläne allerdings nicht, die er in diesem Rahmen ansprach, denn er verwies darauf, dass die 3.500 Packstationen, die es bereits in der Bundesrepublik gibt, „systematisch ausgebaut werden“ sollen. „Die Frage ist nur, wie schnell man geeignete Orte findet“, so Appel weiter.

Grundsätzlich dürfte dabei feststehen: Der Bedarf an Änderungen ist groß: Die Paketberge, die dem florierenden Online-Handel geschuldet sind, wachsen Jahr für Jahr an und sind von den Logistikern selbst kaum mehr zu bewältigen.

Deutsche Post: Abfuhr für Drohnen oder Kofferraumzustellung

Und wie es aussieht, will die Deutsche Post mit Blick auf die Zukunft keine Risiken eingehen und zum Beispiel eher nicht auf vergleichsweise neue, experimentelle Zustelloptionen setzen: In absehbarer Zeit wolle der Logistiker zum Beispiel keine Technologien wie etwa die Kofferraumzustellung oder fliegende Drohnen zum Einsatz bringen, schreibt der Tagesspiegel. „Selbst in 20 oder 30 Jahren werden wir noch Menschen als Paketzusteller haben“, kommentierte Appel.

Auch Technologien wie etwa dem Roboter „Postbot“ erteile die Deutsche Post damit eine Abfuhr. Zwar würde das Projekt mit Blick auf die technischen Faktoren gut funktionieren, doch die Kosten seien aktuell noch zu hoch. Ähnliches gilt übrigens für die Zustellung in die eigenen vier Wände der Kunden: Services, bei denen die Paketboten durch smarte Türschlösser bis in die Wohnungen der Empfänger gelangen, habe der Logistiker zwar schon getestet, doch „auch hier ist letztlich die Frage, wie groß der Markt von Kunden wirklich ist, die dabei mitmachen würden“, fasst Appel zusammen.

Über die Autorin

Tina Plewinski
Tina Plewinski Expertin für: Amazon

Bereits Anfang 2013 verschlug es Tina eher zufällig in die Redaktion von OnlinehändlerNews und damit auch in die Welt des Online-Handels. Ein besonderes Faible hat sie nicht nur für Kaffee und Literatur, sondern auch für Amazon – egal ob neue Services, spannende Technologien oder kuriose Patente: Alles, was mit dem US-Riesen zu tun hat, lässt ihr Herz höherschlagen. Nicht umsonst zeigt sie sich als Redakteurin vom Dienst für den Amazon Watchblog verantwortlich.

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Kommentare  

#1 Klarmann 2019-02-05 12:20
Ich habe einen Paketkasten, weil ich der Meinung war dadurch wird alles einfacher - abends einfach alles rausnehmen und fertig. Nur klingelt die Post immer beim Nachbarn, da ich einen Eingang eher auf der Rückseite habe, mit dem Auto dennoch super zu erreichen und gibt es auch nur beim Nachbarn ab. Kein Paketdienstleis ter folgt meiner Bestellanweisun g für den Paketkasten oder der Abstellgenehmig ung...
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