Gastartikel

Dropshipping statt Verpackungslizenz?!

Veröffentlicht: 29.04.2019 | Geschrieben von: Gastautor | Letzte Aktualisierung: 22.11.2022
Paket mit Dropshipping-Sticker

Dropshipping ist für viele Online-Händler bereits ein Erfolgsrezept. Nachdem sich das damals neue Konzept in den USA bewährt hatte, gab es einen enormen Zuwachs dieser modernen Form des Online-Handels auch in Deutschland. Dropshipping macht es Online-Shop-Betreibern möglich, eine umfangreiche Produktpalette anzubieten, ohne einen einzigen Euro in den Kauf von Waren zu investieren.

Dropshipping - so simpel wie genial

Dropshipping bedeutet, dass Produkte durch den Online-Händler erst dann beim Großhändler eingekauft werden, sobald ein Kunde das entsprechende Produkt bestellt und bezahlt hat. Anstatt auf eigenes Risiko große Warenbestände einzukaufen und zu lagern, bleiben alle angebotenen Artikel so lange beim Großhändler, bis es zur Bestellung durch den Kunden gekommen ist. Danach liefert der Großhändler die Ware direkt an den Kunden. Daher wird Dropshipping auch als Direkthandel bezeichnet.

Genau dadurch ist das Potenzial dieses Konzeptes riesig und ermöglicht Online-Händlern den Aufbau eines beliebig großen Sortiments mit hunderten von Produkten, ohne auch nur ein einziges vorab einkaufen zu müssen. D.h. keine Sorgen um Fulfillment oder Lagerbestand.

Der Kunde bekommt davon nichts mit, denn die Ware wird direkt nach Bezahlung geliefert und das (meist) völlig neutral vom Großhändler verpackt.

Die Vorteile beim Dropshipping

Das System Dropshipping eignet sich ebenso für Einsteiger im Online-Handel als auch für bereits etablierte Händler, die Wert auf eine möglichst wirtschaftliche Unternehmensführung legen und ist mit folgenden Vorteilen verbunden, die der reguläre Online-Handel so nicht bietet:

  • Hunderte Produkte anbieten, ohne diese vorher einkaufen zu müssen
  • Mit sehr geringem Eigenkapital einen Online-Shop starten
  • Keine Lagergebühren für Lagerflächen, da kein eigenes Lager von Nöten ist
  • Das Personal für Verpackung und Versand der Produkte entfällt komplett
  • Keinerlei Sorgen wegen des neuen Verpackungsgesetzes
  • Die unternehmerische Struktur kann klein und überschaubar gestaltet werden
  • Lediglich Marketing und Kundenbetreuung werden eigenständig betreut
  • Durch Spiegelung der Großhandelssortimente immer über ein aktuelles Angebot verfügen
  • Das Risiko der Kapitalbindung durch unverkäufliche Waren ist damit ausgeschlossen
  • Das Entgelt steht dem Händler i.d.R. sofort als liquide Mittel zur Verfügung (z.B. bei Kreditkartenzahlung, Vorkasse oder Nachnahme.)

Wie wir wissen, ist es eine Menge Arbeit, ein E-Commerce-Geschäft zu starten und auszubauen – vor allem, wenn anfänglich nur begrenzte (finanzielle) Mittel zur Verfügung stehen. Aber mit Dropshipping ist es überraschend einfach, loszulegen und mit wenig Einsatz für Inventar können dem Kunden trotzdem allerlei Produkte im eigenen Online-Shop angeboten werden.

Die Auswahl des Großhändlers ist äußerst wichtig und grundlegend entscheidend für den Erfolg. Der angebotene Service sollte den eigenen Vorstellung von E-Commerce-Standards und Service entsprechen. Denn langfristiges Ziel sollte es sein, aus Neukunden eine Stammkundschaft zu generieren.

Online-Händler haben verschiedene Möglichkeiten, um Dropshipping umzusetzen. Diese sind zum Beispiel:

Option 1: Der Shop direkt vom Lieferanten

Die Option ist naheliegend, bequem und schnell. Heutzutage bieten viele Dropshipping-Lieferanten Händlern ein eigenes Shop-System an, das direkt genutzt werden kann, um deren Produkte im Internet zu verkaufen. Die Shops sind in der Regel, was Design und Aufbau angeht, an den jeweiligen Produktbereich angepasst. Diese können entweder kostenlos oder gegen eine meist geringe und vor allem standardisierte Gebühr genutzt werden. Und natürlich bieten solche Webshops eine direkte Verbindung zu dem Dropshipping-Lieferanten, übernehmen dessen Artikel automatisch ins eigene Warensortiment, überprüfen Bestände in Echtzeit und leiten eingehende Bestellungen autonom weiter. Zusätzlich bieten sie im Backoffice Informationen über die Bestellungen, die bereits abgenommenen Produkte und über offene und bereits bezahlte Rechnungen.

Die Dropshipping-Lieferanten verfolgen mit den eigenen Shops natürlich die Zielsetzung, den Verkauf ihrer eigenen Produkte zu pushen. Folglich sind die Systeme meist bewusst nicht in der Lage, Produkte von anderen Lieferanten oder eigene Angebote zu verwalten.

Dropshipping-Shops direkt vom Großhändler bieten eine gute Lösung für Einsteiger in den Online-Handel, die sich ohnehin vorläufig auf den Produktbereich und die Artikel eines einzelnen Herstellers oder Großhändlers beschränken wollen, die nicht besonders viel Zeit in die Planung und Einrichtung individueller Shop-Systeme investieren möchten und die Wert auf standardisierte und geringe Kosten legen.

Option 2: Eigener Online-Shop mit Anbindung zum Großhändler

Hinter der zweiten Option verbirgt sich die Lösung für die Individualisten unter den angehenden Online-Händlern. Dabei greift man auf ein beliebiges Shop-System zurück, von denen heute massenweise angeboten werden. Hier nimmt man nun nicht nur die anstehenden Individualisierungen in Sachen Design und Gestaltung, Struktur und Benutzerführung sowie Ausstattung mit zusätzlichen Funktionen und Optionen vor. Man stimmt das System zusätzlich auch auf die speziellen Anforderungen für Dropshipping ab.

Man kümmert sich darum, dass das System Artikeldaten von unterschiedlichen Herstellern und Großhändlern direkt übernehmen kann, schafft dadurch eine direkte Auswertung der aktuellen Lagerbestände der Lieferanten und richtet vor allem eine automatische Übertragung eingehender Bestellungen an, der jeweilig zuständigen Dropshipping-Partner ein. Die verschiedenen Shop-Systeme ähneln sich in Bezug auf den Funktionsumfang sowie der integrierten Erweiterungsmöglichkeiten.

Diese Systeme bieten eine gewisse Selbstständigkeit und Möglichkeiten zur Individualität. Der Händler muss sich nicht auf einzelne Lieferanten festlegen, sondern behältt permanent die Kontrolle über die Auswahl der Geschäftspartner und die Anpassung des Sortiments. Dafür hat man es im Gegenzug allerdings auch nicht mit einem schlüsselfertigen System zu tun, sondern muss etwas Vorarbeit leisten.

Natürlich kann man mit auch VersaCommerce Dropshipping betreiben. VersaCommerce bietet einen kompletten Online-Shop, aus der Cloud und mit der Dropshipping App kann’s sofort loslegen.

Unser Fazit zum Thema Dropshipping

Dropshipping kann man als eine Partnerschaft zwischen Online-Shop und Großhändler verstehen, in der der Online-Shop dem Großhändler einen weiteren Vertriebskanal eröffnet, ohne dass dieser sich den Aufgaben des Kundengeschäfts annehmen muss. Der Großhändler hält dem Online-Shop den Rücken in Sachen frei Logistik und Lager. Das dadurch freie Budget kann in Marketing und somit Wachstum investiert werden. Eine klassische Win-Win-Situation.

Ist der Dropshipping-Shop erst einmal eingerichtet, steht dem Erfolg kaum noch etwas im Weg. Im Anschluss geht es darum, das beste Marketing zu finden, was mit ein wenig Ausdauer und ein paar Tipps und Tricks gemeistert werden kann.

Über die Autorin

Ariane Khairun, Content Master im Marketing bei VersaCommerce

Ich arbeite als Content Master in der der Marketingabteilung und bin zur Zeit noch die neueste im Team bei VersaCommerce. Ich schreibe hauptsächlich Blogartikel, aber auch Werbetexte und überall sonst, wenn jemandem die Worte fehlen, springe ich gern ein.

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