„Randthema bei der Zustellung“

Logistikbranche sieht Drohnen nicht als Lösung des Paketproblems

Veröffentlicht: 08.10.2019 | Geschrieben von: Tina Plewinski | Letzte Aktualisierung: 08.10.2019
Drohne mit einem Paket in der Luft

Das Problem der wachsenden Paketmengen durch den Online-Handel ist nicht neu. Ein Patentrezept scheinen die Logistiker trotz intensiver Suche und vielen Investitionen in Digitalisierung und Infrastruktur noch nicht gefunden zu haben. Als vor einigen Jahren dann erste Drohnen aufkamen, die auf die Zustellung von Sendungen abzielten, gab es durchaus Hoffnung, die Probleme damit lösen zu können.

Medikamente per Drohnen 

Namhafte Unternehmen wie Amazon und die DHL präsentierten eigene Projekte. Und einige waren durchaus vielversprechend: Fünf Jahre ist es beispielsweise her, dass zwischen dem Festland und der Insel Juist erstmals eine Drohne der DHL eingesetzt wurde, um Medikamente zu transportieren.

Die Apotheke Seehund startete im Herbst 2014 den regelmäßigen Drohnen-Versand: „Für uns war das mit der Drohne perfekt“, kommentierte Apotheker Erich Hrdina laut Welt. „Wir hatten einen Notfall an einem Samstag bei Nacht und Nebel. Da hätte kein Hubschrauber mehr fliegen können, da war die Drohne dann schon toll.“

Noch kein Regelbetrieb für Drohnen

Trotz entsprechender Erfolge scheint die Drohnen-Lieferung für Logistik-Experten nach wie vor nur ein Randthema zu sein, das selbst Hrdina eher im Rahmen einer Notfallversorgung sieht. Gleiches gilt auch für die DHL. Sarah Preuß, Sprecherin des Unternehmens bezeichnete das Thema aktuell als „reines Forschungsprojekt“, wird sie bei der Welt weiter zitiert. Zwar habe die DHL neben Juist auch weitere Testläufe gestartet, doch zu einem regulären Lieferbetrieb sei es bis dato nicht gekommen. Auch der Bundesverband sieht Drohnen als „ein Randthema bei der Zustellung von Paketen“.

Ein massenhafter Versand durch Drohnen sei auch rein praktisch nicht umsetzbar, wenn man sich die drei Milliarden Paketen im Jahr vor Augen führe: „Stellen Sie sich mal vor, da würden Millionen Drohnen in der Luft fliegen“, kommentierte Anne Putz von GLS. „Da wäre der Himmel ja schwarz.“

Über die Autorin

Tina Plewinski
Tina Plewinski Expertin für: Amazon

Bereits Anfang 2013 verschlug es Tina eher zufällig in die Redaktion von OnlinehändlerNews und damit auch in die Welt des Online-Handels. Ein besonderes Faible hat sie nicht nur für Kaffee und Literatur, sondern auch für Amazon – egal ob neue Services, spannende Technologien oder kuriose Patente: Alles, was mit dem US-Riesen zu tun hat, lässt ihr Herz höherschlagen. Nicht umsonst zeigt sie sich als Redakteurin vom Dienst für den Amazon Watchblog verantwortlich.

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