Vorstoß der Deutschen Post

Arbeitsministerium spricht sich gegen Sonntagslieferungen aus

Veröffentlicht: 23.04.2020 | Geschrieben von: Tina Plewinski | Letzte Aktualisierung: 06.07.2022
LKW des Logistikers DHL

In Zeiten der Coronapandemie und des eingeschränkten stationären Handels greifen viele Kunden auf Online-Bestellungen zurück. Die erhöhte Nachfrage treibt auch das Paketaufkommen voran und genau diesen Umstand nahm die Deutsche Post zum Anlass, einen Vorstoß zu wagen: Sie äußerte den Wunsch, auch an Sonntagen Pakete an Kunden zustellen zu wollen. Doch das Bundesarbeitsministerium zeigt sich nun wenig begeistert von dem Vorschlag.

Es liege „keine hinreichende Begründung“ für Sonntagszustellung vor

„Wie bereits das Verwaltungsgericht Berlin in mehreren Eilverfahren entschieden hat, liegt keine Versorgungskrise vor, die die Versorgung der Bevölkerung durch eine Sonntagszustellung von Paketen dringend nötig machen würde“, zitiert Spiegel Online einen Sprecher von Hubertus Heil, Bundesminister für Arbeit und Soziales (SPD).

Ein vorübergehend erhöhtes Paketaufkommen, das etwa durch die Osterfeiertage, Kontaktsperren bzw. -beschränkungen oder eine Schließung stationärer Filialen getrieben wird, sei demnach keine hinreichende Begründung, in das Recht auf Sonntagsruhe einzugreifen, welches das Verfassungsrecht garantiert. 

Darüber hinaus verwies der Sprecher explizit auf die potenzielle Belastung für die Zusteller: So könne auch aus politischer Sicht nicht nachvollzogen werden, „warum die in der Krise erheblich zusätzlich belasteten Paketzustellfahrer noch weiteren Zumutungen ausgesetzt werden sollen“, hieß es laut Spiegel weiter.

Post will mit Sonntagszustellung regionale Engpässe abfangen

Im Vorfeld hatte ein Sprecher der Deutschen Post verlauten lassen, dass es nicht das Ziel des Konzerns sei, eine regelmäßige und bundesweite Zustellung an Sonntagen vorzunehmen. Bei der derzeitigen Situation handele es sich nach Meinung des Unternehmens um eine Ausnahmeerscheinung – uns in dieser könne man mit einer punktuellen Sonntagsarbeit, die mit örtlichen Betriebsräten abgestimmt würde, zeitnah auf regionale Engpässe reagieren. Allerdings sei dabei ein bundesweit geltender Rechtsrahmen sinnvoll, selbst wenn die Sonntagsarbeit nur stark regional begrenzt zum Einsatz käme.

Über die Autorin

Tina Plewinski
Tina Plewinski Expertin für: Amazon

Bereits Anfang 2013 verschlug es Tina eher zufällig in die Redaktion von OnlinehändlerNews und damit auch in die Welt des Online-Handels. Ein besonderes Faible hat sie nicht nur für Kaffee und Literatur, sondern auch für Amazon – egal ob neue Services, spannende Technologien oder kuriose Patente: Alles, was mit dem US-Riesen zu tun hat, lässt ihr Herz höherschlagen. Nicht umsonst zeigt sie sich als Redakteurin vom Dienst für den Amazon Watchblog verantwortlich.

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Kommentare  

#3 J. H. Daehnert 2020-04-23 22:40
DHL soll sich unterstehen, solche Forderungen zu bringen - es heißt nicht umsonst SonntagsRUHE!
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#2 Test 2020-04-23 16:48
test, ob das hier funktioniert
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#1 Jürgen Schwinn 2020-04-23 09:50
Wo fängt es an und vor allem wo hört es auf. Es muss Grenzen geben zum Wohl jedes einzelnen. Zum Schluß kommt keiner mehr richtig zur Ruhe weil jeder ständig "available" ist.

Heute glaubt jeder, geformt von den Onlinediensten, das bei jeder Bestellung man sofort informiert sein muss ob das Paket gerade aus dem Regal geholt wurde, verpackt wurde, übergeben wurde, usw... Lasst den Zustellern die Ruhe. Dann kommt ein Paket eben ein oder zwei Tage später an.

Weiterführend ist da noch zu sagen das wir uns gegenseitig immer mehr die Stressfaktoren erhöhen und so schneller zu den jeweiligen Kreislauferkran kungen kommen... Wir sollten uns gegenseitig mehr Ruhe gönnen was nicht heisst nichts zu tun, nur eben ruhiger.

In Zeiten wo es noch Telefonzellen gab, kein Internet, kein Mobiltelefon haben wir alle tatsächlich auch leben können, nur eben ruhiger und letztendlich zufriedener. Wenn man es vergleichen kann. Die Jungen können das nicht, da gibt es keinen Vergleich. Die werden tagtäglich getrieben von likes, tags, immer neuen apps...und zum Schluß bis an den Rand was der Einzelne so erfassen kann. Und teilweise auch überflutet.

Das ist keine Hommage an die "guten alten Zeiten" sondern nur der Wunsch das wir uns gegenseitig schöner leben lassen sollten. Und dann gibt es auch mehr Ruhe und Zufriedenheit und keiner kommt auf solch nervige Ideen.
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