Eine Stunde ohne Werbung: Fehler bei Googles Werbe-System DoubleClick

Veröffentlicht: 13.11.2014 | Geschrieben von: Michael Pohlgeers | Letzte Aktualisierung: 13.11.2014

Google ist der Marktführer im Werbegeschäft, doch am gestrigen Mittwoch sorgte ein Fehler im Werbe-System DoubleClick für ein komplettes Aussetzen der Werbeanzeigen – zum Vorteil der Google-Konkurrenten.

Laptop, Tablet und Smartphone mit weißem Bildschirm 

(Bildquelle Leere Bildschirme: Dean Drobot via Shutterstock)

Am gestrigen Mittwoch kam es zu einem technischen Fehler bei Googles Werbe-System DoubleClick for Publishers (DFP). Dieser Fehler hatte einen Ausfall des Dienstes zur Folge und ließ Werbeanzeigen für über eine Stunde aus einem beträchtlichen Teil des Internets verschwinden. Die mehr als 55.000 betroffene Websites zeigten leere Flächen, wo üblicherweise Werbeanzeigen geschaltet sind.

Schaden in Höhe von einer Million US-Dollar

Google bestätigte laut Wall Street Journal, dass sich der Ausfall des Werbe-Systems weltweit und auf sämtliche Formate und Kanäle auswirkte. Damit waren Video-, Display-, Native- und Mobile-Anzeigen für die Zeit des technischen Fehlers nicht verfügbar.

„Unser Team hat schnell reagiert, um den Software-Bug zu beheben und DFP ist nun wieder voll funktionsfähig. Unsere Publisher können ihre Arbeit also wie gewohnt wieder aufnehmen“, erklärte eine Google-Sprecherin. Die Frage, ob Google die Publisher für den Ausfall entschädigen werde, kommentierte die Sprecherin nicht. Brain O’Kelley, Geschäftsführer des DoubleClick-Konkurrenten AppNexus schätze den entstandenen Schaden auf eine Million US-Dollar pro Stunde.

Kann DoubleClick die Datenmasse nicht mehr bewältigen?

Der DoubleClick-Ausfall dürfte Googles Konkurrenten in die Hände spielen: Allen voran Facebook, das erst vor kurzem sein eigenes Werbe-Netzwerk Atlas gestartet hatte. „Ein solcher Ausfall könnte das Interesse in Facebooks Atlas-Alternative oder andere Optionen wie AppNexus, OpenX und AOL steigern“, kommentierte Media- und Marketing-Industrie-Analyst Andrew Frank. Trotzdem sei der Ausfall von einer Stunde seiner Meinung nach nicht schwerwiegend genug.

Die Konkurrenz ließ es sich allerdings nicht nehmen, aufgrund des Ausfalls die Vermutung zu äußern, dass DoubleClick die Datenmasse nicht mehr bewältigen könne. Das System sei für die Menge an Daten, die nötig sind, um die richtige Werbung in Echtzeit zur richtigen Zeit am richtigen Ort darstellen zu können, nicht ausgelegt. Für Google bedeutet der Ausfall also einen großen Nachteil im harten Konkurrenzkampf um den Werbemarkt.

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