Gastartikel

Erfolgreiche Social-Media-Kooperation: Worauf Sie achten sollten

Veröffentlicht: 04.05.2020 | Geschrieben von: Gastautor | Letzte Aktualisierung: 04.05.2020
Menschen mit Social-Media-Reactions

Lisa und Lena, Dagi Bee und Pamela Reif sind nur drei (bzw. vier) der Top-Influencer Deutschlands, deren Job es ist, uns zu unterhalten. Während sie uns von ihrem Leben erzählen, fallen immer wieder Namen bekannter Firmen – egal ob im Kosmetik-, Fashion- oder Technikbereich. Damit nehmen sie Einfluss auf unser Leben. So wird jeder Fünfte heutzutage in seiner Kaufentscheidung von Influencern beeinflusst. Besonders effektiv wirkt diese Art des Marketings bei 16- bis 24-Jährigen.

Social-Media-Kooperation: Marketing mit Influencern

Die Social-Media-Kooperation ist Grundbestandteil einer Influencer-Marketing-Strategie. Sie beschreibt nichts anderes als eine geschäftliche Beziehung zwischen einem Unternehmen und einem Influencer.

Die Ziele und Gründe dafür sind meist ein erhoffter Anstieg des Bekanntheitsgrades, ein besseres Google-Ranking, gesteigerter Traffic auf der Unternehmens-Website, mehr Word-of-Mouth auf sozialen Plattformen und alles in allem ein höherer Umsatz.

Als Influencer werden Personen bezeichnet, die auf einem oder mehreren sozialen Netzwerken über eine starke Präsenz und eine hohe Anzahl an Followern verfügen. Am häufigsten wird Instagram verwendet, aber auch YouTube, Twitter oder – für die jüngere Generation – TikTok sorgen für einen hohen Bekanntheitsgrad. Meistens haben diese Personen jedoch auch einen Instagram-Account, auf dem sie beispielsweise ihre Videos promoten oder Behind-the-Scenes-Ausschnitte zeigen.

Durch die große Menge an Followern – also zu Deutsch Folgenden, Anhängern, Mitläufern – werden Influencer zu Meinungsführern. Sie besitzen die Fähigkeit, viele Menschen von einer Einstellung, einem Produkt, einer Firma zu überzeugen. Diese Macht kann ebenso auf gegenteilige Art und Weise verwendet werden, um etwa auf das Fehlverhalten eines Großkonzerns aufmerksam zu machen, zur Teilnahme an Demonstrationen aufzurufen oder zu einem bestimmten Verhalten zu animieren.

Das Spektrum der Ausbildung und beruflichen Karriere der Influencer ist recht breit gefächert: von bekannten Politikern und Sportlern, über beliebte Schauspieler oder andere Prominente bis hin zu Journalisten und Bloggern. Jeder und jede kann Influencer werden, wenn er/sie es schafft, das Interesse der Masse – oder zumindest eines Teils der Masse – für sich zu gewinnen, und bereit ist, auch private Details aus seinem/ihrem Leben preiszugeben.

Der passende Influencer

Damit eine Social-Media-Kooperation zur Zufriedenheit aller Beteiligten verläuft, ist es von oberster Priorität, den richtigen Influencer zu finden. Die Wahl darf auf keinen Fall wahllos auf einen Channel fallen, nur weil er beispielweise die meisten Follower hat oder der Wohnsitz in der gleichen Stadt wie das Unternehmen liegt. Natürlich könnte die Entscheidung durch Zufall trotzdem passen, doch in erster Linie gilt es einige andere Faktoren zu beachten.

Aus Sicht der Organisation muss zunächst das Budget festgelegt werden. Will man auf eine bereits äußerst bekannte Person setzen oder lieber Ausschau halten nach vielversprechenden Newcomern? Letztere können den Vorteil haben, dass sie zum einen niedrigere Bezahlung erwarten und zum anderen bei zufriedenstellender Zusammenarbeit eine Loyalität zum Unternehmen aufbauen.

Darüber hinaus sollten vergangene Posts und Kooperationen eines Influencers genau unter die Lupe genommen werden. Sie könnten vieles über die gelebte Einstellung zu gewissen Themen – z.B. zu vegetarischer Ernährung – preisgeben und dadurch eine geschäftliche Beziehung mehr oder weniger interessant machen.

Denn hier spielt Glaubwürdigkeit eine wichtige Rolle. Bleiben wir beim oberen Beispiel, so kann es zu Einbußen im Vertrauen sowie der Sympathie der Follower kommen, wenn eine bekannte Fleisch-Liebhaberin plötzlich intensiv Werbung für vegetarische oder vegane Fleischalternativen macht. Ein anderes Extrembeispiel wäre eine Kooperation eines Sporthandels mit einer Person, die oft und offen davon erzählt, dass sie keinen Sport mag und wenig Freude an der Natur findet.

Worauf man in vergangenen Posts außerdem achten sollte, sind etwaige Erwähnungen, Markierungen und Verlinkungen der eigenen Firma. Möglicherweise gibt es Influencer, die schon auf eine Kooperationsanfrage warten. Oder es gibt welche, die durch ihren persönlichen Hintergrund, wie z.B. ihre Ausbildung oder ihren Beruf abseits der sozialen Medien, als Expertin auftreten können.

Schritt für Schritt zum Erfolg

Der erste Schritt – den passenden Influencer finden – wurde nun ausgiebig erklärt. Wenn die Entscheidung gefallen ist, muss diese Person zunächst kontaktiert werden. Gute Vorarbeit, angemessene Benefits und im besten Fall ähnliche Interessen erhöhen die Erfolgsquote beim Erstkontakt.

Im Anschluss sollte gemeinsam eine Kampagne erarbeitet werden. Hier ist das Wort gemeinsam von Bedeutung: Der Influencer sollte unbedingt in den Gestaltungsprozess miteinbezogen werden. Immerhin kennt er seine Follower und deren Präferenzen besser als jeder andere. Zudem ist es immer gut, etwas frischen Input zu bekommen.

Nach Erarbeitung und darauffolgender Ausführung der Kampagne ist es durchaus empfehlenswert, den Kontakt beizubehalten. Wenn beide Seiten mit der Zusammenarbeit zufrieden waren, steht einer weiteren Werbeaktion in der Zukunft nichts im Weg. Berufliche Kontakte gilt es immer mit Sorgfalt zu pflegen. Man weiß nie, wozu sie einmal nützlich sein könnten.

Fazit: Menschlichkeit zählt

Bei der Suche nach dem passenden Kooperationspartner darf man nie vergessen, dass hinter dem Instagram-Profil mit Millionen Followern und massenhaft Content auch ein Mensch steht. Deshalb ist es für eine gelungene Zusammenarbeit wichtig, sich mit der Person dahinter auseinanderzusetzen. Es gilt, herauszufinden, ob fern der Followerzahl und des Bekanntheitsgrades auch das Menschliche zusammenpasst. Denn nur dann ist die Bahn frei für eine funktionierende Geschäftsbeziehung.

Über den Autor

Keyvan Haghighat Mehr ist Co-Founder & COO der Hamburger Social Media Agentur media by nature GmbH. Die innovative Agentur aus Hamburg hat sich auf Social Media spezialisiert und inszeniert Marken entlang der gesamten Customer Journey – datengetrieben und damit 100% messbar.

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