Sicherheit bei Werbeanzeigen

Google entfernt Milliarden Anzeigen wegen Richtlinien-Verstößen

Veröffentlicht: 04.05.2022 | Geschrieben von: Hanna Behn | Letzte Aktualisierung: 24.06.2022
Smartphone-Display mit Google Ads Logo

Googles Hauptgeschäft bleiben Einnahmen durch Werbung: Im letzten Quartal wuchs das Anzeigengeschäft um 22,3 Prozent auf 54,6 Milliarden Dollar im Vergleich zum Vorjahreszeitraum.  

Doch geht es dem Unternehmen bei der Monetarisierung auch darum, die eigene Verantwortung zu wahren und eine missbräuchliche Verwendung der eigenen Werbedienste möglichst zu unterbinden. So sollen Google Ads-Richtlinien unsichere oder schädliche Anzeigen auf den eigenen Plattformen verhindern und es werde kontinuierlich in Teams und Fachleute investiert. 

Allein im vergangenen Jahr blockierte oder löschte Google mehr als 3,4 Milliarden Anzeigen, weil diese gegen die hauseigenen Richtlinien verstießen. Des Weiteren wurde die Sichtbarkeit von 5,7 Milliarden Anzeigen eingeschränkt und Anzeigen von 1,7 Milliarden Publisher-Seiten entfernt. Dies geht aus dem heute veröffentlichten Google Ads Safety Report 2021 hervor, der jährlich erscheint. 

Löschung bei falsche Behauptungen zu Ukraine-Krieg und Klimawandel

Unter anderem betrafen Löschungen auch Inhalte zum Krieg in der Ukraine, allein 8 Millionen Ads mit Bezug zum Krieg in der Ukraine wurden blockiert bzw. Anzeigen von mehr als 60 staatlich finanzierten Medien-Websites entfernt. Google habe an dieser Stelle schnell gehandelt, „um zu verhindern, dass bei laufenden Anzeigen kein Vorteil aus der Situation gezogen wird“, wie das Unternehmen mitteilt. Dabei stützte man sich – zusätzlich zu langjährigen Vorschriften – auf die Richtlinie „Unangemessene Inhalte“, genauer auf den Teil „Sensible Ereignisse“. So ist es untersagt, auf den Plattformen Inhalte zu bewerben, in denen zu Gewalt aufgerufen wird oder die tragische Ereignisse leugnen. Ebenso hat Google größtenteils seine kommerziellen Aktivitäten in Russland pausiert.

Weitere Richtlinien betreffen etwa fälschliche Behauptungen über den Klimawandel, die neben 30 weiteren Vorschriften im vergangenen Jahr angepasst wurden. „Inhalte mit Aussagen zum Klimawandel, die anerkannten wissenschaftlichen Erkenntnissen widersprechen, [sind] nicht mehr zulässig“, so Google. 

5,6 Milliarden Konten von Werbetreibenden gesperrt

Ähnlich konsequent ging das Unternehmen bereits mit Falschbehaupten zum Coronavirus bzw. Covid-19 um und blockierte auf über 500.000 Webseiten die Ausspielung von Ads, wenn diese Richtlinien zu gesundheitsgefährdenden Behauptungen rund um das Virus verletzten. Während der Pandemie habe man bereits einen Anstieg „betrügerischer Werbeaktivität“ festgestellt, darunter die Erstellung Tausender Werbeaccounts, die gezielt Google-Prüfungen zu umgehen versuchen.

Da in Reaktion auf die Entdeckung solch manipulativer Accounts Tausende Konten deaktiviert wurden, stieg 2021 die Anzahl der Kontensperrungen im Vergleich zum Vorjahr mit 5,6 Milliarden auf das Dreifache. 

Neue Funktionen für mehr Sicherheit

Im vergangenen Jahr hat der Suchmaschinen- und Anzeigenanbieter auch eine neue Funktion hinzugefügt, die Werbetreibenden mehr Kontrolle darüber geben, auf welchen Webseiten ihre Ads erscheinen. Dabei lassen sich bestimmte Seiten ausschließen. 

Nutzerinnen und Nutzer können zudem seit Jahren die Funktion „Warum sehe ich diese Werbung“ nutzen, um besser zu erkennen, warum ihnen diese ausgespielt wird. Hier werden auch Informationen hinterlegt, von welchem Werbetreibenden eine Anzeige stammt. Es gibt außerdem die Option, Inhalte, die Richtlinien-Verstöße darstellen, bei Google zu melden. 

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Über die Autorin

Hanna Behn
Hanna Behn Expertin für: Usability

Hanna fand Anfang 2019 ins Team der OnlinehändlerNews. Sie war mehrere Jahre journalistisch im Bereich Versicherungen unterwegs, dann entdeckte sie als Redakteurin für Ratgeber- und Produkttexte die E-Commerce-Branche für sich. Als Design-Liebhaberin und Germanistin hat sie nutzerfreundlich gestaltete Online-Shops mit gutem Content besonders gern.

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