Heftige Nutzerkritik

Instagram zieht neues Update wieder zurück

Veröffentlicht: 29.07.2022 | Geschrieben von: Michael Pohlgeers | Letzte Aktualisierung: 29.07.2022
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Das soziale Netzwerk Instagram sieht sich gezwungen, sein jüngstes Update wieder zurückzuziehen: Mit einem bildschirmfüllenden Feed wollte das zum Facebook-Mutterkonzern Meta gehörende Unternehmen sich designtechnisch seinem Konkurrenten TikTok weiter annähern. Zudem hatte Instagram geplant, mehr empfohlene Beiträge auszuspielen. Diese Pläne sorgen bei den Nutzerinnen und Nutzern des Netzwerks für Frust – sie forderten in zahlreichen Postings in den vergangenen Tagen, dass Instagram Instagram bleiben und nicht zu TikTok werden solle.

Instagram räumt Rückgang der Nutzerzahlen ein

Der Frust der Nutzerinnen und Nutzer schlug sich aber nicht nur in Protest-Postings nieder, sondern führte auch zu einem Rückgang der Userzahlen, wie Instagram-Chef Adam Mosseri gegenüber The Verge einräumte. Mosseri kündigte daraufhin an, dass das Unternehmen einige der Neuerungen in den nächsten ein bis zwei Wochen wieder abschaffen werde.

Mosseri zufolge handele es sich bei der neuen Feed-Ansicht im Vollbildmodus um ein „immersiveres“ Design, das „bei einer kleinen Prozentzahl von Nutzern umgesetzt wurde, und manche haben es stark abgelehnt“. Neben dem Redesign des Feeds sprach der Instagram-Chef noch weitere Kritikpunkte an: zum einen den stärkeren Fokus auf Videoinhalte und die steigende Anzahl an empfohlenen Beiträgen von Accounts, denen man selbst nicht folgt. 

„Haben noch einiges zu tun“

„Diese beiden Dinge hängen zusammen, weil es sich bei vielen empfohlenen Beiträgen um Videos, aber auch um Fotos, handelt“, erklärt Mosseri. „Wir haben versucht, hier mehr Kontrollmöglichkeiten zu schaffen, aber ich denke, da haben wir noch einiges zu tun.“ 

Als vierten Punkt sprach der Instagram-Chef den Frust bei Nutzerinnen und Nutzern an, die ihre einbrechende Reichweite auf der Plattform monierten. Sie seien seiner Meinung nach fälschlicherweise der Meinung, dass das neueste Update die Probleme verursachte. „Manchmal stimmt es schon, aber im Normalfall nicht. Das bringt seine ganz eigenen Herausforderungen mit sich“, so Mosseri.

TikTok setzt Meta unter Druck

Instagram wird jetzt aber nicht einfach wieder zum alten Design zurückkehren und das Projekt begraben: Mosseri stellte klar, dass das Unternehmen seine Strategie weiterverfolgen wolle – allerdings eben etwas durchdachter. Der Grund dafür ist eindeutig: TikTok setzt Meta enorm unter Druck. Die Gewinne des Zuckerberg-Konzerns sind im vergangenen Quartal um ein Drittel eingebrochen. Der Druck des chinesischen Konkurrenten auf Facebook ist derart groß, dass das Unternehmen im April regelrecht eine Schmähkampagne gegen TikTok durchführte.

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Über den Autor

Michael Pohlgeers
Michael Pohlgeers Experte für: Marktplätze

Micha gehört zu den „alten Hasen“ in der Redaktion und ist seit 2013 Teil der E-Commerce-Welt. Als stellvertretender Chefredakteur hat er die Themenauswahl mit auf dem Tisch, schreibt aber auch selbst mit Vorliebe zu zahlreichen neuen Entwicklungen in der Branche. Zudem gehört er zu den Stammgästen in unseren Multimedia-Formaten, dem OHN Podcast und unseren YouTube-Videos.

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