Simon-Kucher & Partners Studie

66 Prozent der Deutschen offen für Live-Shopping

Veröffentlicht: 16.01.2023 | Geschrieben von: Ricarda Eichler | Letzte Aktualisierung: 16.01.2023
Frau verkauft Produkte vor Kamera

Bisher ist Live-Shopping in Deutschland noch ein eher selten genutzter Absatzkanal. So belegt auch die Studie von Simon-Kucher & Partners, dass gerade einmal acht Prozent der Deutschen bereits Erfahrungen darin gesammelt haben. Für die Studie wurden 494 Verbraucherinnen und Verbraucher in Deutschland befragt. Wie sich zeigt, scheint das Marktpotenzial vor allem in den Bereiche Mode und Kosmetik hoch.

In China bereits ein Erfolgsgarant

Das Prinzip von Live-Shopping entspricht dabei im wesentlich dem früher beliebten Teleshopping. Eine Moderatorin oder ein Moderator stellt dabei Produkte vor laufender Kamera vor. Das hat für Verbraucherinnen und Verbraucher deutliche Vorteile im Gegensatz zu den meist statischen Produktbildern im Online-Handel: Sie sehen die Produkte in Bewegung und bekommen die Anwendung konkret erklärt. Zudem lässt es eine Interaktion zwischen Publikum und Moderierenden zu.

Das Format verbindet die persönliche Ansprache von Influencer-Marketing, mit nützlichen Informationen und einer rundum Produkt-Ansicht. In China sollen inzwischen zehn Prozent aller Online-Käufe über Live-Shopping eingehen. "An einem halben Tag machten zwei Influencer hier einen Umsatz von 300 Milliarden. Das ist doppelt so hoch wie der durchschnittliche Umsatz im B2C-E-Commerce in Deutschland in dieser Zeit", verdeutlicht Benedikt Schmitz, Direktor Consumer Goods & Retail Practice bei Simon-Kucher. 

Vor allem der Mode- und Kosmetikhandel können profitieren

Wie aus der Umfrage hervorgeht, zeigen von den 66 Prozent derjenigen, die generell offen für Live-Shopping sind, 80 Prozent Interesse an Mode und 73 Prozent an Kosmetikartikeln. Beide Produktsparten profitieren dabei deutlich von der Art und Weise, wie sich die Produkte im Rahmen des Live-Shopping präsentieren lassen.

Kleidung wird am Körper und in Bewegung gesehen. Make-up lässt sich auf der Haut zeigen, sodass Textur und Farbtöne besser erkennbar werden. Simon-Kucher & Partners rät anhand dessen jedoch nicht nur Marken zum Handeln – auch Händler sollten die Chance nicht verpassen, durch eigene Live-Shopping-Formate ihre Angebot besser zu vermarkten.

 

Kundenerwartungen sehr differenziert

Ein weiterer interessanter Umstand, der sich aus der Befragung mitnehmen lässt, ist, wie unterschiedlich derzeit noch die Erwartungen der Kunden ausfallen. Zwar sind dies, wie zuvor etabliert, vornehmlich Kunden, die mit dem Format bisher kaum bis gar keine Erfahrungen haben. So äußerten 47 Prozent Bedenken hinsichtlich der Seriosität von Live-Shopping-Events. Weitere 26 Prozent sind sich unsicher, wie konkret eine Bestellung und mögliche Retoure abläuft.

Auch was die Preisgestaltung angeht, gibt es Vorbehalte: 37 Prozent rechnen damit, dass für Produkte im Live-Shopping höhere Preise als im normalen Online-Handel anfallen. Das Gegenteil denken wiederum weitere 23 Prozent. Diese Unsicherheit bieten Möglichkeiten wie auch Risiken für die Ausgestaltung der Preisstrategie. „Es braucht sowohl Angebote für Schnäppchenjäger als auch Premium-Käufer“, erklärt Nina Scharwenka, Global Head of Consumer und Partnerin bei Simon-Kucher.

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Über die Autorin

Ricarda Eichler
Ricarda Eichler Expertin für: Nachhaltigkeit

Ricarda ist im Juli 2021 als Redakteurin zum OHN-Team gestoßen. Zuvor war sie im Bereich Marketing und Promotion für den Einzelhandel tätig. Das Schreiben hat sie schon immer fasziniert und so fand sie über Film- und Serienrezensionen schließlich den Einstieg in die Redaktionswelt.

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