#BoycottGermany: Twitter-Nutzer wollen deutsche Produkte boykottieren

Veröffentlicht: 15.07.2015 | Geschrieben von: Michael Pohlgeers | Letzte Aktualisierung: 15.07.2015

Die Griechenland-Krise zieht weiter ihre Kreise. Nun fordern Twitter-Nutzer unter dem Hashtag „BoycottGermany“, deutsche Produkte nicht mehr zu kaufen. Das könnte auch den grenzüberschreitenden Online-Handel betreffen.

BoycottGermany-Fotos bei Twitter

#BoycottGermany-Fotos bei Twitter (Screenshot © Twitter)

Deutschland hat einen Großteil seiner Forderungen gegen Griechenland durchgesetzt. Griechenland muss nun sparen, doch einigen Menschen scheint das nicht zu passen. Sie fordern im Internet, dass deutsche Produkte boykottiert werden, um auf diese Weise Griechenland zu rächen. Wie Spiegel Online berichtet, gibt es inzwischen mehr als 16.000 Tweets unter dem Schlagwort.

„Merkel: Ich habe einen Mercedes. Er muss bald ersetzt werden. Ich werden keine deutschen Produkte kaufen, wenn du nicht aufhörst, Griechenland zu mobben“, schreibt ein Nutzer. Andere fordern, alle Produkte, die deutschen Ursprungs sind oder Deutschland Profit bringen, zu boykottieren. Wieder andere posten direkt Listen mit Unternehmen, die es zu meiden gilt.

 

 

 

Ein User der Gegenseite bringt hingegen vor, dass man dann auch die deutschen Hilfsgelder boykottieren solle. Ein anderer schreibt, dass man in diesem Fall auch ohne Autos, Aspirin, Bier, Kreditkarten, Printmedien und Antibiotika auskommen müsse – da diese allesamt deutsche Erfindungen sind.

 

Doch welche Auswirkungen kann eine solche Aktion – käme sie über das übliche Gerede bei Twitter hinaus – auf die deutsche Wirtschaft haben? Sollten tatsächlich zahlreiche Menschen, keine deutschen Produkte mehr kaufen, könnte das die Händler treffen, die grenzüberschreitend verkaufen. Dazu zählen schließlich auch viele Online-Händler.

Sorgen müssen sich die Händler aber zunächst nicht: „Wir nehmen das ernst, aber es gibt keinen Grund zur Panik“, betont Volker Treier, Außenwirtschaftschef des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK). „Solche Aufrufe hat es seit Beginn der Griechenlandkrise immer wieder gegeben. Sie sind weitgehend wirkungslos verpufft.“ Zudem sei der Wirtschaft in Griechenland „angesichts der Einigung ein Stein vom Herzen gefallen“.

Kommentare  

#1 Joerg 2015-07-15 08:22
Die Griechen haben Ihren Bankrott selber verursacht. Schuld ist meiner Meinung nach aber die Politik.
Misswirtschaft und eine fehlende Durchsetzungskr aft bei der Eintreibung von Steuern haben das Land an den Rand des Ruins gebracht.
Die Politik hat einfach vergessen, dass Sie auch noch ein Volk haben. Deshalb sind auch alle vorherigen Hilfen im Staatssumpf versickert.
Humanitäre Hilfe ja, aber nicht um den Pensionären des Staates Ihre Pensionen zu sichern.
Zitieren

Schreiben Sie einen Kommentar

Newsletter
Abonnieren
Bleibe stets informiert mit unserem Newsletter.