Weihnachtsvorbereitungen im Online-Handel: Facebook, Twitter und der Weihnachtsmann

Veröffentlicht: 09.09.2015 | Geschrieben von: Julia Ptock | Letzte Aktualisierung: 16.09.2015

Der kalendarische Herbst hat schon angefangen, der Winter ist jetzt gar nicht mehr weit. Und tatsächlich stehen auch schon die ersten Lebkuchen in den Läden. Entsprechend wird es Zeit, sich langsam auch um kurzfristigere Vorbereitungen beim Weihnachtsgeschäft zu kümmern. In unserem fünften Teil unserer Themenreihe "Weihnachtsvorbereitungen im Online-Handel" dreht sich dieses Mal alles um den Bereich Social Media.

Merry Christmas like concept

(Bildquelle Like: Gonzalo Aragon via Shutterstock)

Auch wenn es scheint, als ob es noch ewig hin ist bis Weihnachten, müssen sich Online-Händler nun langsam auch auf die kurzfristig umsetzbaren Weihnachtsaktionen Gedanken machen. In diesen Bereich gehört ganz klar der Punkt Social Media. Die sozialen Netzwerke sind mittlerweile zu einem festen Bestandteil im Online-Marketing geworden und sind gerade zum Weihnachtsfest ein wichtiger Kommunikationskanal.

Wie die Christmas Survey 2014 herausgefunden hat, nutzten 2014 77 Prozent der Befragten soziale Netzwerke, um nach Preisinformationen zu suchen. Im Vergleich zum Jahr 2013 nahm die Anzahl derer, die in sozialen Netzwerken nach Bewertungen und Produktempfehlungen suchten, um 9 Prozent zu und beträgt nun 84 Prozent. Weiterhin gaben 79 Prozent von den 1785 Befragten an, dass sie bei Facebook und Co. auch nach Sonderangeboten, Coupons und Rabattaktionen suchen. Die nachfolgende Grafik von Statista verdeutlicht die Ergebnisse der Umfrage von Deloitte.

Statistik: Wozu nutzen Sie soziale Netzwerke bei der Suche nach Geschenken? | Statista
Mehr Statistiken finden Sie bei Statista

Social Media Marketing muss skalierbar sein

Die Studie zeigt deutlich, dass Kunden zu Weihnachten auf die sozialen Netzwerke setzen, um sich inspirieren zu lassen. Allerdings sollten Händler nicht kopflos drauflos arbeiten und irgendwie irgendwas auf Facebook, Twitter und Co. machen. Denn wie jede ordentliche Marketing-Kampagne braucht auch Social Media Marketing klare Ziele, eine eindeutige Zielgruppendefinition und messbare Erfolgskriterien. „Weihnachtskampagnen, deren Inhalt, Tonalität und Optik auf die Zielgruppen ausgerichtet sind, können am ehesten ihren Zuspruch gewinnen“, erklärt Marian Wurm, Geschäftsführer und Mitgründer der Löwenstark Online-Marketing GmbH, gegenüber webmagazin.de.

Festzulegende KPIs (Key Performance Indicator) könnten unter anderem Reichweite, Leadgenerierung oder Likes sein. Beobachten Sie die Daten und reagieren Sie auf entsprechende Entwicklungen. Der Vorteil: Auch im nächsten Jahr können Sie auf die Daten zurückgreifen und schauen, was gut lief und was eventuell verbessert werden muss. Analysieren Sie auch, auf welche Art von Postings die Nutzer wie reagiert haben. Gerade Facebook bietet dafür umfangreiche Statistiken.

Wann soll es losgehen mit der Umsetzung?

Aber womit anfangen? Nutzen Sie mehrere soziale Netzwerke oder haben Sie sich auf eins spezialisiert? Wollen Sie noch mehr soziale Netzwerke bedienen? Gerade wenn es eine eher bildlastige Weihnachtskampagne werden soll, sollten Sie sich überlegen, ob nicht auch ein Profil auf Pinterest oder Instagram nötig ist. Oder wollen Sie sich lieber regional aufstellen? Wenn ja, ist Foursquare eine gute Alternative. Wichtig ist aber vor allem, dass Sie sich nicht verzetteln. Bleiben Sie bei den relevanten Netzwerken, denn da tummeln sich Ihre potenziellen Kunden.

Egal wie viele soziale Netzwerke Sie nutzen: Achten Sie auf Einheitlichkeit. Wie omnea.de richtig schreibt, sollte auf eine „einheitliche Bilderwelt, abgestimmt mit Profilbild und Header in allen sozialen Netzwerken“ geachtet werden. Ein weiterer wichtiger Punkt ist der Start der Weihnachtskampagne. Denn wer zu früh beginnt, seine Kunden mit Weihnachten zu nerven, gerät ganz schnell ins Abseits. Auf die Frage nach dem richtigen Startzeitpunkt gibt es aber leider keine perfekte Antwort. Der September ist für den Start jedenfalls zu früh, da auch noch Halloween ansteht. Aus eigener Erfahrung würde ich zu einem Start Anfang/Mitte November raten.

Kein Netzwerk ist wie das andere

So einheitlich Sie die Bilderwelt und das Auftreten Ihres Unternehmens auf den unterschiedlichen Plattformen auch gestalten – denken Sie daran, dass kein Netzwerk gleich ist. Die Schwerpunkte liegen bei Twitter zum Beispiel anders als bei Pinterest.

Über Facebook erreichen Sie nach wie vor die größte Anzahl an potenziellen Kunden. Entsprechend lohnt es sich, viel Zeit in diesen Kanal zu investieren. Facebook ist wie jedes andere soziale Netzwerk auf Dialoge auslegt. Durch Kommentare und Likes können Sie mit Ihren Fans interagieren. Auf Facebook können sowohl Links als auch Bilder und Videos geteilt werden. Binden Sie Ihre Fans in Ihre Aktionen ein. So können Sie zum Beispiel zu Abstimmungen aufrufen. Oder Sie fragen Ihre Fans nach den schönsten Weihnachtsideen. Lassen Sie Ihrer Kreativität freien Lauf und machen Sie Ihre Kunden zu einem Teil Ihrer Marke bzw. Ihres Shops.

Twitter ist natürlich auch ein Dialogkanal. Sogar noch mehr als Facebook. Wie babak-zand.de schreibt, ist Twitter eine gute Variante, in Echtzeit auf Trends zu reagieren. Achten Sie aber darauf, dass Ihre Botschaft in den 140 Zeichen auch wirklich rüber kommt und Sie tatsächlich auf die Bedürfnisse der Nutzer eingehen. Aufmerksamkeit können Sie entweder durch selbst entworfene Hashtags oder durch die Kombination von beliebten Hashtags generieren. Kleiner Tipp: Über hashtagify.me können Sie relevante und beliebte Hashtags finden. Aber Achtung – nutzen Sie auch wirklich nur die Hashtags, die zur eigenen Marke und zur Botschaft passen.

Instagram eignet sich hingegen hervorragend, um Bilder zu teilen. Zum Beispiel können Sie einen Wettbewerb starten, in dem Sie Nutzer darum bitten, ein Foto zu liken. Unter allen Teilnehmern wird dann ein Preis verlost. Kleiner Tipp: Gewinnspiele sind natürlich auch auf Facebook möglich. Dabei muss jedoch einiges beachtet werden. Instagram eignet sich übrigens sehr gut für „User Generated Content Contest“. Dafür muss ein eigenes Hashtag entworfen werden, unter dem die User dann eigenen Content erstellen. Das beste Bild kann dann entweder von einer Jury gewählt werden oder es gewinnt das Bild mit den meisten Likes.

Inhalte zählen

Wie bereits erklärt, setzen mittlerweile fast alle Unternehmen auf Social Media. Gehen Sie davon aus, dass auch Ihre Konkurrenz aktiv ist und auf Facebook und Co. zu Weihnachten besondere Aktionen fährt. Werfen Sie deshalb ruhig auch mal einen Blick auf die Social Media Seiten der Konkurrenz. Vielleicht finden Sie die eine oder andere Idee, die Sie besser machen können.

Bezüglich der Inhalte haben Sie vor allem auf Facebook viel freien Raum. Ob Bilder, Videos, Links – alles ist möglich. Einer der Klassiker ist dabei der Online-Adventskalender. Dieser kann dann auch auf allen weiteren Social Media Kanälen integriert werden. Überlegen Sie sich hier, ob Sie Produkte verlosen oder ob Sie pro Tag ein bestimmtes Produkt mit einem besonders hohen Rabatt anbieten wollen. Natürlich können Sie den Weihnachtskalender auch anders bestücken. Tipps, Ratschläge oder Anleitungen zum Basteln werden ebenso gern angenommen und sind eine kostengünstige Alternative. Wichtig ist, dass Sie Ihren Fans einen Mehrwert bieten.

Was es zu vermeiden gilt – die No-Goes im Social Media Marketing

Auf Facebook und Co. ist alles möglich, aber die Kommunikation unterliegt hier einigen ungeschriebenen Regeln. Gerade zu Weihnachten, wenn es auf den sozialen Medien richtig zur Sache geht, setzen Nutzer das ein oder andere einfach voraus. So erwarten die Nutzer eine Reaktion auf Ihre Beiträge. Gerade wenn es sich um Kritik oder Ähnliches handelt, sollten Sie in der Lage sein, schnell zu reagieren. Wie der Social Media Knigge schreibt, sollten Seitenadministratoren auf kritische Kommentare gefasst und deeskalierend reagieren, denn lange Diskussionen zerstören die weihnachtliche Atmosphäre der Fanpage mit Sicherheit.

Missbrauchen Sie Ihre Social Media Seiten auch nicht als reine Werbeplattform. Auch wenn es zu Weihnachten um Konsum geht, ist dies nicht die Idee der Sache. Deshalb sollten Sie nur eine Weihnachtsaktion starten, wenn Sie auch wirklich die Kapazitäten und die Ideen dazu haben. Denn nur, wenn Sie den Fans einen Mehrwert liefern können, macht eine Aktion auch wirklich Sinn.

Fazit

Social Media Marketing gehört mittlerweile zu den Standards im Online-Marketing. Entsprechend darf es auch zu Weihnachten nicht fehlen. Allerdings geht es nicht ausschließlich darum, möglichst viele Nutzer auf den eigenen Shop oder die Website zu locken. Egal auf welcher Social Media Plattform Ihre Kunden unterwegs sind – vermitteln Sie eine Botschaft und integrieren Sie Ihre Fans in die Weihnachtskampagne.

Seinen Sie zudem ehrlich zu sich selbst. Brauchen Sie wirklich eine Social Media Kampagne? Denn nur weil es alle machen, heißt es nicht, dass es sich dabei um ein absolutes Muss handelt. Wenn der Betrieb der Social Media Accounts nämlich schief geht, ist die Beschwerde oft nicht weit. Ein Beispiel gefällig? Dann hier entlang.

 

In dieser Reihe sind erschienen:

Teil 1 - Weihnachtsvorbereitungen im Online-Handel: Der frühe Vogel fängt den Wurm

Teil 2 - Weihnachtsvorbereitungen im Online-Handel: SEO/SEA-Strategie als langfristiges Projekt

Teil 3 - Weihnachtsvorbereitungen im Online-Handel: Beim Design ist weniger mehr

Teil 4 - Weihnachtsvorbereitungen im Online-Handel: Wenn die Logistik wie am Schnürchen läuft

Teil 6 - Gastartikel: Weihnachtsvorbereitungen bei Etsy

 

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