„Dislike”-Button: Facebook will mehr Gefühle zulassen

Veröffentlicht: 16.09.2015 | Geschrieben von: Tina Plewinski | Letzte Aktualisierung: 03.02.2016

Will man seinen Gefühlen bei Facebook Ausdruck verleihen, stehen dem User entweder die Kommentare oder der Like-Button (bzw. die „Gefällt mir-Angabe“) zur Verfügung. Doch gerade dieser Like-Button ist es, der Nutzern immer wieder aufstößt, weil er nicht in der Lage ist, auch negative oder ablehnende Gefühle auszudrücken. Doch dies soll sich nun ändern.

 soziales Netzwerk: Daumen nach unten

(Bildquelle Daumen runter: Maksim Kabakou via Shutterstock)

Bei Facebook war bislang immer alles rosarot: Denn die knapp 1,5 Milliarden Nutzer, die das soziale Netzwerk im Monat besuchen, hatten in der Vergangenheit nur die Möglichkeit, ihre Gefühle mit dem Like-Button auszudrücken – oder eben den Umweg über die Kommentare zu nehmen. Dass der Daumen-hoch-Button längst nicht ausreicht, um beispielsweise Bilder der Flüchtlingskatastrophe, von Gewalt oder traurigen Ereignissen zu bewerten, ist klar. Ein „Gefällt mir“ erscheint in solchen Situationen häufig mehr als unzureichend.

Dislike-Button für mehr Gefühle und ein authentischeres Facebook

„Die Leute wollen seit Jahren einen „Dislike-Button”, hunderte Menschen fragten danach, und heute ist der Tag, an dem ich endlich sagen kann, dass wir daran arbeiten und es nicht mehr lange dauern wird, bis eine Testversion auf den Markt kommt”, fasste Facebook-Gründer Mark Zuckerberg nach Handelsblatt-Angaben die Situation zusammen. Mit dieser Ankündigung wird also klar, dass sich die Philosophie des Portals ändern wird.

Was Facebook jedoch genau plant, wurde im Einzelnen nicht verraten. Es klang jedoch an, dass es nicht darum geht, tatsächlich einen „Dislike“ (bzw. „Gefällt mir nicht“) -Button zu etablieren, der dann Beiträge abwerten oder verunglimpfen könne. Es scheint den Machern hinter dem sozialen Netzwerk eher darum zu gehen, der breiten Gefühlslandschaft der Nutzer Rechnung zu tragen und mehr Gefühle zuzulassen:

„Die Nutzer wollen Empathie auszudrücken können. Nicht jeder Moment ist ein guter Moment”, kommentierte Zuckerberg weiter. Alles in allem dürfte ein neuer Dislike-Button oder eine Art Gefühlsanzeige die Welt von Facebook einen Schritt weit authentischer, realitätsnäher machen.

Werbetreibende mit kritischem Blick auf Dislike-Button

Vielen Werbekunden könnten die neuen Pläne vom Dislike-Button oder einer anderen Art von negativer Gefühlsanzeige durchaus bitter aufstoßen. Bisher ging es schließlich häufig darum, möglichst viele echte Likes zu sammeln. Wenn sich Unternehmen nun auch um negative Punkte Sorgen machen müssen, heißt das gleichfalls, dass die Werbetreibenden noch mehr Aufwand betreiben müssen, um die User bei Laune zu halten.

 

Kommentare  

#2 Nadine von netzaktiv 2015-09-16 12:29
"Wenn sich Unternehmen nun auch um negative Punkte Sorgen machen müssen, heißt das gleichfalls, dass die Werbetreibenden noch mehr Aufwand betreiben müssen, um die User bei Laune zu halten." - Das glaube ich weniger - getreu dem Motto 'Auch schlechte Presse ist gute Presse' ... Polarisierende Posts sind doch das, was zieht. Eher das Nicht-Beachten von Posts bedeutet doch, dass des Lesers Interesse überhaupt erstmal geweckt werden muss. Bin sehr gespannt, wann der Dislike-Button in Deutschland eingeführt wird...
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#1 hä? 2015-09-16 10:26
selten so einen Schwachsinn gelesen!
Man ruft zum Mord auf und ich kann meine Gefühle zeigen und den "Dislike"-Butto n drücken.
Wo sind wir nur hingekommen...
Den Machern geht es doch nur darum einen Minimalkonsens zu zeigen.
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