Jahresgebühr entfällt: WhatsApp-Messenger wird kostenlos

Veröffentlicht: 18.01.2016 | Geschrieben von: Martin Gaitzsch | Letzte Aktualisierung: 18.01.2016

Noch in diesem Jahr sollen die 89 Cent Jahresgebühr für WhatsApp entfallen. Möglich wurde dies durch die Übernahme des Messengers durch Facebook. Hinter der Maßnahme steckt die Ausweitung des Messenger-Services bezüglich der Kommunikation von Unternehmen und Kunden.

WhatsApp auf einem Smartphone

Bildquelle: Twin Design / Shutterstock.com

Weltweite Änderung bei WhatsApp. Das Unternehmen schafft seine Abo-Gebühr von rund einem Dollar pro Jahr ab. Auch die deutschen Nutzer müssen damit demnächst nicht mehr jährlich 0,89 Euro bezahlen. Auf der heutigen DLD-Konferenz in München gab Gründer Jan Koum die Änderung bekannt und begründete dies damit, dass nicht alle Nutzer Zugang zu einer Kreditkarte hätten und die Bezahlung somit umständlich sei. Nach Angaben der Süddeutschen Zeitung sollen dann auch Nutzer, die bereits ihre Gebühr für dieses Jahr bezahlt hätten, die 89 Cent zurücküberwiesen bekommen.

Welche zukünftigen Pläne WhatsApp hat 

Der Schritt zur Abschaffung der Jahresgebühr wirft unweigerlich die Frage auf, wie sich WhatsApp finanzieren möchte. 2014 wurde der Messenger-Dienst von Facebook gekauft und soll auch künftig werbefrei bleiben. Allerdings ist die Übernahme durch Facebook ein Meilenstein der Entwicklung gewesen, da zu diesem Zeitpunkt 450 Millionen Nutzer den Service nutzten, es inzwischen allerdings gut 900 Millionen WhatsApp-Nutzer geworden sind. 

Finanziert wird die Bezahlneuerung wohl indirekt dennoch durch Werbung, denn zukünftig möchte WhatsApp Tools und Angebote bereitstellen, damit Kunden und Unternehmen besser miteinander kommunizieren können. Theoretisch könnte sich so der Kundenservice von Unternehmen oder Online-Shops damit immer mehr auf das Smartphone verlagern.

An einem eigenen Beispiel verdeutlichte Gründer Jan Koum die Vorzüge einer möglichen zukünftigen Verwendung beispielsweise bei der Tischreservierung im Restaurant oder einer Bestellung. „Ich hasse Anrufe, weil ich einen Akzent habe und sehr schnell spreche und mich niemand versteht“, gab der ursprünglich aus der Ukraine stammende CEO bekannt.

Online-Händler, die den Messenger bereits nutzen

Bereits jetzt gibt es Online-Händler zum Beispiel aus dem Modebereich wie Outfittery oder Zalando, die eine Typenberatung via WhatsApp anbieten. Auch für Fluggesellschaften sowie Bahn- und Busunternehmen böte sich der Kontakt mit den Kunden per WhatsApp an. Darüber hinaus betont WhatsApp stets die eigene Unabhängigkeit, da zwar bei der Einführung von Sprachtelefonie auf wertvolle Ressourcen von Facebook zurückgegriffen wurde, andererseits jedoch die eigene Software immer noch auf Grundlage einer eigenen Plattform entwickelt wird.

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