EU: Härtere Verbraucherschutzvorgaben für Facebook und Google

Veröffentlicht: 23.03.2018 | Geschrieben von: Christoph Pech | Letzte Aktualisierung: 23.03.2018

Die EU will härtere Gesetze für Technologie-Unternehmen wie Facebook und Google durchsetzen. Künftig sollen auch kostenlose Angebote strikteren Verbraucherschutzregeln unterliegen.

Google unter der Lupe
© pixinoo / Shutterstock.com

Daten und vor allem deren Missbrauch sind aktuell das Thema der Stunde. Die Causa Cambridge Analytica beschert Facebook den größten Image-Schaden der Firmengeschichte und ab Mai wird die Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) verbindlich. Der Europäischen Union ist das aber noch nicht genug. Sie will härtere Gesetze für Technologie-Größen wie Google und Facebook durchsetzen. Dies geht aus einem Dokument der EU-Kommission hervor, das im April veröffentlicht werden soll und das Reuters bereits einsehen konnte, meldet das Handelsblatt.

Daten statt Geld

In dem Dokument fordert die Kommission mehr Transparenz von Google und Co. und will striktere Verbraucherschutzvorgaben durchsetzen. Auch kostenlose Dienste wie Gmail sollen dann unter härtere Verbraucherschutzregeln fallen. Grund ist, dass Nutzer nicht mehr nur mit Geld, sondern mit Daten bezahlen. „Angesichts des wachsenden wirtschaftlichen Werts persönlicher Daten sind diese Daten nicht mehr ‚kostenlos‘“, heißt es in dem Dokument.

Nutzer sollen demnach bereits vor der Nutzung Informationen über die Datenverwendung erhalten und Verträge innerhalb von 14 Tagen kündigen können. Zudem sollen Verbraucherschützer in den Mitgliedsstaaten mehr Befugnisse bekommen und Geldstrafen bis zu vier Prozent des jährlichen Umsatzes verhängen können – ähnlich den Regelungen für kostenpflichtige Angebote, die im Mai mit der DSGVO in Kraft treten.

In einer Erklärung in Brüssel fordert auch der EU-Gipfel transparentere Praktiken von sozialen Netzwerken. Diese müssten den vollen Schutz von Bürgerrechten und persönlichen Daten garantieren. Das Europäische Parlament und die EU-Mitgliedsstaaten müssen dem Vorschlag noch zustimmen.

Über den Autor

Christoph Pech
Christoph Pech Experte für: Digital Tech

Christoph ist seit 2016 Teil des OHN-Teams. In einem früheren Leben hat er Technik getestet und hat sich deswegen nicht zweimal bitten lassen, als es um die Verantwortung der Digital-Tech-Sparte ging. Digitale Politik, Augmented Reality und smarte KIs sind seine Themen, ganz besonders, wenn Amazon, Ebay, Otto und Co. diese auch noch zu E-Commerce-Themen machen. Darüber hinaus kümmert sich Christoph um den Youtube-Kanal.

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