Radikalschlag wegen DSGVO: Twitter verbannt regelkonforme User

Veröffentlicht: 04.06.2018 | Geschrieben von: Corinna Flemming | Letzte Aktualisierung: 04.06.2018

Twitter hat die Bestimmungen der Datenschutzgrundverordnung jetzt rigoros umgesetzt und die Accounts aller unter 13-Jährigen User gelöscht. Diesen Profilsperren fielen allerdings auch Nutzer zum Opfer, welche die Altersbestimmungen längst erfüllen.

Twitter-Logo
© Ink Drop / shutterstock.com

Es gibt Unternehmen, die sich mit den neuen Regelungen der Datenschutzgrundverordnung bisher nur wenig auseinandergesetzt haben. Und dann gibt es Twitter. Der Kurznachrichtendienst hat jetzt einen Radikalschlag gegen seine unter 13-jährigen User ausgeführt und diese kurzerhand der Plattform verwiesen. Der Hintergrund dafür ist löblich: Seit dem 25. Mai 2018 und dem Inkrafttreten der neuen Richtlinien der DSGVO müssen Jugendliche unter 13 Jahren eine elterliche Erlaubnis vorweisen, um einen Account auf dem sozialen Netzwerk zu erstellen. Allerdings wurden nun auch einige Accounts von Nutzern gesperrt, die längt die geforderte Altersgrenze erreicht haben.

Twitter wählt einfachen Weg, um DSGVO-konform zu sein

Das Problem: Twitter kann nicht unterscheiden, ob bestimmte Beiträge vor oder nach dem 13. Lebensjahr gepostet wurden. Um allen Eventualitäten aus dem Weg zu gehen, ging das soziale Netzwerk nun nach der Tabula-rasa-Methode vor und löschte einfach alle Accounts, die vor dem 13. Lebensjahr des Nutzers angelegt wurden, wie bei Wired zu lesen ist. So wurden natürlich auch die User gelöscht, die seit ihrer Anmeldung auf Twitter inzwischen einige Geburtstage gefeiert und somit die Altersgrenze erreicht haben. Aber auch Nutzer, die bewusst ein falsches Datum angegeben haben, wurden gesperrt. Sogar Unternehmen, dessen Gründung weniger als 13 Jahre zurückliegt und dieses Datum als Geburtstag abgegeben haben, fielen den Accountsperren zum Opfer.

Geforderter Identitätsnachweis verschreckt User

Um den gesperrten Account wieder freischalten zu lassen, verlangt Twitter nach Information von VentureBeat nun entsprechende Altersnachweise. Dafür sollen Nutzer dem sozialen Netzwerk ihren Ausweis oder die Kontaktdaten der Eltern bzw. des Vormundes zukommen lassen. In einigen Fällen weigern sich Nutzer aus Sicherheitsgründen, diese Daten dem US-Konzern zu übergeben. Auf der Plattform Reddit berichteten derweil User, welche ihr Alter auf diesem Weg nachweisen konnten, dennoch Nachrichten von Twitter erhalten zu haben, dass deren Alter nicht bestätigt werden konnte. Die Accounts blieben nach wie vor gesperrt.

Über die Autorin

Corinna Flemming
Corinna Flemming Expertin für: Internationales

Nach verschiedenen Stationen im Redaktionsumfeld wurde schließlich das Thema E-Commerce im Mai 2017 zum Job von Corinna. Seit sie Mitglied bei den OnlinehändlerNews ist, kann sie ihre Liebe zur englischen Sprache jeden Tag in ihre Arbeit einbringen und hat sich dementsprechend auf den Bereich Internationales spezialisiert.

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