Pinterest setzt auf kostenpflichtige Werbung

Veröffentlicht: 24.03.2014 | Geschrieben von: Giuseppe Paletta | Letzte Aktualisierung: 03.12.2020

Pinterest hat angekündigt, in naher Zukunft neue und kostenpflichtige Werbeformate für Unternehmen einzuführen. Während sich das Unternehmen durch die Anzeigen endlich Einnahmen erhofft, könnten Werbetreibende von dem konsumfreudigen Nutzerkreis profitieren.

Das soziale Netzwerk Pinterest möchte endlich Geld verdienen und wird deshalb in nächster Zeit ein neues Anzeigenformat einführen. Bislang konnten nur ausgewählte Unternehmen auf dem virtuellen Bilderalbum testweise mit bezahlten Pins werben. Vier Jahre nach seiner Gründung möchte Pinterest in die Fußstapfen von Konkurrenten wie Facebook oder Twitter treten und die rege Nutzung seines Netzwerkes monetarisieren.

40 Millionen Nutzer in den USA und 1.5 Millionen in Deutschland

Obwohl Pinterest in der Vergangenheit als Inspiration für Online-Marktplätze wie eBay oder Amazon hergehalten hat, konnte das Netzwerk selbst bislang kaum Geld mit seinem Dienst einnehmen. Dabei hätte Pinterest durchaus das Potential, denn allein in den USA hat das Netzwerk rund 40 Millionen Nutzer. Diese sind laut dem Marktforschungsunternehmen eMarketer vorwiegend weiblich und teilen über Pinterest alles was sie interessiert, von Modeartikeln über Kochrezepte bis hin zu Einrichtungsgegenständen. Auffallend ist dabei, dass es sich vermehrt auch um käufliche Produkte handelt, die in dieser großen Anzahl und Übersichtlichkeit bei den Konkurrenten Facebook und Twitter nicht geteilt werden.

Die bezahlten Werbeanzeigen möchte Pinterest nach eigenen Angaben innerhalb des zweiten Quartals 2014 einführen, einen genauen Zeitpunkt wollte das Unternehmen gegenüber dem Wall Street Journal nicht bekanntgeben. Genauso wenig hat Pinterest mitgeteilt, wie viel die Werbeanzeigen kosten werden. Das Unternehmen plane aber, die Werbeanzeigen entweder nach Anzahl der Klicks oder nach Anzahl der Seitenabrufe abzurechnen.

An sich wäre Pinterest ein ideales Netzwerk für Werbetreibende. Doch das Netzwerk krankt im Moment noch an dem gleichen Problem wie der Konkurrent Instagram. Auch Instagram versucht über sein Bildnetzwerk Unternehmen zum Schalten von bezahlten Werbeanzeigen zu bewegen, muss aber im Moment damit leben, dass Unternehmen wie Ikea erfolgreich das Netzwerk nutzen, ohne dafür Geld bezahlen zu müssen. So bewarb das schwedische Möbelhaus zum Beispiel erfolgreich seinen Produktkatalog via Instagram, ohne dafür Pinterest zu bezahlen.

Investoren möchten Pinterest profitabel machen

Pinterest steht womöglich unter Druck, denn Investoren haben allein in der letzten Finanzierungsrunde Ende 2013 rund 225 Millionen US-Dollar investiert und den Unternehmenswert auf 3,8 Milliarden US-Dollar geschätzt, ohne dass das Netzwerk bislang relevante Einnahmen generieren konnte. Ähnlich wie beim Konkurrenten Instagram werden in Kürze erste Unternehmen die neuen Werbeanzeigen von Pinterest testen können.

„Es gibt Marken, die ohne bezahlte Inhalte unglaubliche Ergebnisse erzielen“, sagte die Anzeigenchefin von Pinterest, Joanne Bradford, gegenüber dem Wall Street Journal. Dennoch sei Bradford vom Interesse überzeugt, dass Unternehmen Pinterest bislang zukommen lassen.

Die gesponserten Pins sollen zwischen den normalen Pins erscheinen und können speziellen Suchanfragen zugeordnet werden. Pinterest möchte aber nach eigenen Angaben Wert darauf legen, dass es sich bei den Pins nicht um plumpe Werbeanzeigen handelt. Vielmehr sollten die bezahlten Pins mit den normalen Pins der Nutzer vom Design her harmonieren. Sucht ein Nutzer in Zukunft zum Beispiel nach Urlaubsbildern, dann könnten ihm auch Pins mit Urlaubsbildern eines Reiseanbieters angezeigt werden. Der Nutzer erkennt die Werbeanzeigen aber dadurch, dass sie als solche gekennzeichnet werden sollen.

In Deutschland soll Pinterest laut Schätzungen rund 1,5 Millionen Nutzer haben. Auch bei uns könnte das Netzwerk für Werbetreibende eine willkommene Möglichkeit werden, eben weil es von den Nutzern stärker dazu genutzt wird, potentielle Produkte zu teilen, als Facebook oder Twitter.

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