Stripe-Studie

Große Shops machen grundlegende Fehler im Bezahlvorgang

Veröffentlicht: 25.08.2021 | Geschrieben von: Michael Pohlgeers | Letzte Aktualisierung: 25.08.2021
Online-Payment

Wie gut funktioniert der Bezahlvorgang in Online-Shops? Dieser Frage ist die Payment-Plattform Stripe nachgegangen und hat die „800 wichtigsten kommerziellen Websites in verschiedenen europäischen Ländern“ untersucht. Dabei habe das Unternehmen „erhebliche Fehler“ entdeckt: 94 Prozent der Shops in Deutschland, Frankreich, Spanien, Schweden, Italien, Polen, den Niederlanden und dem Vereinigten Königreich wiesen fünf oder mehr Fehler in ihren Bezahlvorgängen auf.

In Deutschland liegt der Anteil sogar noch höher: Die großen Shops in der Bundesrepublik wiesen zu 97 Prozent mindestens fünf grundlegende Fehler auf, so die Stripe-Studie. Das sorge für unnötige Komplikationen beim Kundenerlebnis und kostet letztendlich auch Umsätze.

Ab einer Minute werden Kunden ungeduldig

Ein wichtiger Faktor bei dem Bezahlvorgang ist die Geschwindigkeit: Jeder vierte deutsche Kunde bricht der Studie zufolge den Kauf ab, sobald der Bezahlvorgang mehr als eine Minute dauert. Das Problem: Bei 66 Prozent der deutschen Händler nehme der Kaufabschluss durchschnittlich über drei Minuten Zeit in Anspruch. Auch hier scheint Deutschland hinter der europäischen Konkurrenz hinterherzuhinken: Bei den europäischen Anbietern lag dieser Wert bei 44 Prozent. 

„Die kleinsten Fehler im Checkout können zu erheblichen Umsatzeinbußen führen. Und selbst die weltweit erfolgreichsten E-Commerce-Unternehmen haben Schwierigkeiten, ihre Bezahlprozesse zu perfektionieren“, kommentiert Marcos Raiser do Ó, Head of DACH und CEE bei Stripe, die Studienergebnisse. 

Wenig Automatisierung, kaum mobile Unterstützung

Das sind die häufigsten Fehler bei dem Bezahlprozess:

  • Fehler bei der Formatierung von Zahlungsinformationen
  • Keine Warnung, sobald Kunden eine ungültige Kartennummer eingeben oder mit einer abgelaufenen Karte zahlen wollen
  • keine Unterstützung für automatishe Vervollständigung von Adressdaten
  • keine Übernahme der Lieferadresse als Rechnungsadresse
  • keine Möglichkeit, Zahlungsdaten für spätere Einkäufe zu speichern
  • keine Möglichkeit, den Kauf als Gast abzuschließen
  • keine Möglichkeit, ein Konto über ein Social-Media-Profil zu erstellen

Zudem sind viele Bezahlvorgänge Stripe zufolge noch nicht für mobile Endgeräte optimiert. Da immer mehr Kunden mobil einkaufen, lassen die Shops auch hier viel Potenzial liegen. Die drei größten Fehler bei der mobilen Optimierung der Bezahlvorgänge waren der Studie zufolge:

  • keine Unterstützung für Apple Pay
  • keine Unterstützung für Google Pay
  • keine nummerische Tastatur bei der Eingabe von Kartendaten

17 Prozent brechen den Kauf wegen falscher Zahlungsmethoden ab

Stripe zufolge sorgen derartige Fehler dafür, dass den Shops Umsätze verloren gehen. 17 Prozent der Verbraucher gaben demnach an, im letzten Jahr einen Kauf abgebrochen zu haben, weil ihre bevorzugte Zahlungsmethode nicht verfügbar war. Stripe rät dazu, gerade im internationalen Handel mit einem dynamischen Angebot an Payment-Optionen zu arbeiten und Kunden in den jeweiligen Ländern die von ihnen bevorzugten Bezahlmethoden anzubieten.

Über den Autor

Michael Pohlgeers
Michael Pohlgeers Experte für: Marktplätze

Micha gehört zu den „alten Hasen“ in der Redaktion und ist seit 2013 Teil der E-Commerce-Welt. Als stellvertretender Chefredakteur hat er die Themenauswahl mit auf dem Tisch, schreibt aber auch selbst mit Vorliebe zu zahlreichen neuen Entwicklungen in der Branche. Zudem gehört er zu den Stammgästen in unseren Multimedia-Formaten, dem OHN Podcast und unseren YouTube-Videos.

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