Der frühe Vogel

Bonitätsprüfung: Bundeskartellamt prüft Scoring bei Online-Händlern

Veröffentlicht: 01.04.2022 | Geschrieben von: Hanna Behn | Letzte Aktualisierung: 18.07.2022
Bundeskartellamt Hinweisschild

Um die Bonität der eigenen Kundschaft zu prüfen und etwa das Risiko von Zahlungsausfällen zu reduzieren, wird im Online-Handel auf entsprechende Dienste und Untersuchungen zurückgegriffen. Grundlage für die Feststellung der Zahlungsfähigkeit seien oft Score-Werte, die von entsprechenden Unternehmen individuell ermittelt würden. Dieses sogenannte Scoring will das Bundeskartellamt nun genauer unter die Lupe nehmen.

„Vielen Verbraucherinnen und Verbrauchern ist nicht bewusst, dass ihre Bonität beim Online-Shopping unter Zuhilfenahme sogenannter Score-Werte geprüft wird, vor allem beim beliebten ‚Kauf auf Rechnung‘“, begründet Bundeskartellamt-Präsident Andreas Mundt die verbraucherrechtliche Sektoruntersuchung. Genauer betrachtet werde, ob und in welcher Form Online-Händler ihre Kundschaft über entsprechende Untersuchungen zur Zahlungsfähigkeit informieren, wie diese Prüfungen ablaufen und welche Kriterien dabei eine Rolle spielen. 

Die Behörde wolle auch Wirtschaftsauskunfteien mit einbeziehen, die mit der Erstellung von Score-Werten einen wesentlichen Faktor für die Bonitätsprüfungen an die Online-Händler zuliefern, so Mundt weiter in der entsprechenden Mitteilung der Kartellbehörde. So werden bei den Prüfprozessen auch personenbezogene Daten übermittelt. „Die Durchführung von Bonitätsprüfungen ist an enge datenschutzrechtliche Voraussetzungen, wie z. B. eine freiwillige Einwilligung der betroffenen Person, in die Datenverarbeitung geknüpft“, erläutert die Behörde. Transparenz- und Einwilligungsdefizite könnten demnach Verbraucherrechtsverstöße nach sich ziehen – zumal die Prüfpraxis im Hintergrund abläuft und uneinheitlich geregelt werde. 

Im Rahmen der Untersuchung werden nun zeitnah 50 ausgewählte Online-Händler und Wirtschaftsauskunfteien schriftlich befragt. Nach der Untersuchung soll ein Abschlussbericht mit den Ergebnissen veröffentlicht werden.

Datenabfrage für Notfälle: Hacker täuschen Apple und Meta

Um an sensible Daten zu gelangen, haben sich Kriminelle als Ermittler ausgegeben und im Rahmen ihrer vermeintlichen Arbeit Benutzerinformationen von Apple und Meta angefragt. Konkret nutzte die Diebesbande entsprechende Anweisungsformulare zur Anforderung von Notfalldaten, wie sie typischerweise von Strafverfolgungsbehörden genutzt werden, erläutert t3n zu dem Vorfall. Eine solche Form Datenabfrage ist, wie der Name vermuten lässt, lediglich für den Notfall gedacht und kann deshalb ohne richterlichen Beschluss erfolgen. Mitte des letzten Jahres erhielten der Tech- und der Social-Media-Konzern jeweils solche Anfragen und gaben IP-Adressen, Telefonnummern und Adressen einiger Nutzer an die Hacker weiter.

Wer hinter dem Vorfall steckt, ist noch nicht bekannt. Vermutet wird, dass es Jugendliche sein könnten – unter anderem wurde die Lapsus$-Hacking-Gruppe hinter der Tat vermutet, die auch Unternehmen wie Microsoft oder Samsung gehackt habe. Neben Apple und Meta sollen auch Snap und Discord entsprechende Anfragen erhalten haben. 

Quartalsbilanz: H&M bleibt hinter den Erwartungen

Im ersten Quartal des neuen Geschäftsjahres 2021/2022 konnte Hennes & Mauritz schwarze Zahlen vorlegen: Der Nettogewinn lag bei 217 Mio. Schwedischen Kronen (21 Mio. Euro), während man im Vorjahr noch deutliche Verluste von 1,07 Milliarden Schwedischen Kronen hinnehmen musste. Doch das Ergebnis fiel deutlich geringer aus als erwartet: Die Markterwartungen lagen bei 1,04 Mrd. Euro Nettogewinn, berichtet Fashionunited.

Grund für den geringeren Gewinn seien H&M zufolge die weiteren Auswirkungen der Corona-Pandemie, aber auch Mehrkosten zum Ausbau der eigenen Lieferkette und Investitionen und Technologien drückten das Ergebnis. Auch das zweite Quartal sei angesichts Ukraine-Krieges schwierig gestartet: Durch den Betriebsstopp in Russland, der Ukraine und Belarus seien 185 Filialen geschlossen, was das Wachstum erheblich bremse.

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Über die Autorin

Hanna Behn
Hanna Behn Expertin für: Usability

Hanna fand Anfang 2019 ins Team der OnlinehändlerNews. Sie war mehrere Jahre journalistisch im Bereich Versicherungen unterwegs, dann entdeckte sie als Redakteurin für Ratgeber- und Produkttexte die E-Commerce-Branche für sich. Als Design-Liebhaberin und Germanistin hat sie nutzerfreundlich gestaltete Online-Shops mit gutem Content besonders gern.

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Kommentare  

#1 Matze 2022-04-02 12:41
schade, wieder nur eine Auflistung, keine Bewertung, kein Journalismus
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