Erneute Umstrukturierungen

Klarna setzt erneut den Rotstift an (Update)

Veröffentlicht: 22.09.2022 | Geschrieben von: Ricarda Eichler | Letzte Aktualisierung: 27.09.2022
Klarna auf Smartphone

Erst im Mai hatte der schwedische Zahlungsdienstleister Schlagzeilen gemacht, als 10 Prozent der Beschäftigten, 700 Menschen, ihren Job verloren. Doch offenbar schien der Einschnitt nicht zu genügen, denn jetzt könnte bereits die nächste interne Umstrukturierung anstehen. Wie das Portal Sifted berichtet, erhielten Klarna Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus drei verschiedenen Bereichen am Montag eine Videobotschaft von Klarna COO Camilla Giesecke, um auf weitere Einschnitte vorzubereiten. 

Kürzungen sollen das neue, fokussierte Klarna reflektieren

Die Videobotschaft wurde an etwa 500 Mitarbeiter aus den Bereichen IT, Recruiting sowie einem weiteren, unbekannten Bereich, übermittelt. In dem Video, welches, wie Siftet berichtet, der schwedischen Nachrichtenseite SvD vorliegt, richtet sich Camilla Giesecke an die Belegschaft. Es seien demnach Einsparungen notwendig, „um das neue, fokussierte Klarna“ besser zu reflektieren. 

Unklar sei jedoch noch, um wie viele Mitarbeiter es sich diesmal handelt. SvD geht anhand von vorliegenden Insiderinformationen davon aus, dass es sich hier wahrscheinlich um 300 Menschen handeln könnte. Wie ein Sprecher von Klarna uns mittlerweile aber informierte, seien stattdessen weltweit weniger als 100 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter betroffen. Diesen wurden allesamt auch großzügige Abfindung vom Unternehmen angeboten.

Mitarbeiter erhalten Abfindungen 

Ein Sprecher von Klarna stellte diese kommende Umstrukturierung als eine deutlich „kleinere Veränderung“ im Gegensatz zu den im Mai getätigten Kündigungen dar. In solchen Fällen würde Klarna „oft“ eine Abfindung zahlen, welche in etwa dem doppelten Monatsgehalt der Monate bis Ablauf der Kündigungsfrist entsprechen würde. 

Zudem seien ehemalige Klarna-Angestellte auf dem Jobmarkt durchaus gefragt und entsprechend ist das Unternehmen überzeugt, dass die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nicht lange suchen müssten. „Wir gehen davon aus, dass mindestens 70 Prozent derjenigen, die Klarna zu Beginn des Sommers mit einer Abfindung verlassen haben, bereits jetzt einen neuen Arbeitsplatz haben“, betonte der Sprecher.

Personalkosten stiegen um etwa 40 Prozent

Die wiederholten Kürzungen sorgen indes für Furore. So galt Klarna noch bis vor kurzem als eins der wertvollsten und aufstrebenden Start-ups Europas. Wie das Manager Magazin kürzlich berichtete, konnte Klarna zwar in der ersten Jahreshälfte 2022 seinen Umsatz um ein Viertel steigern, musste aber auch einen verdreifachten Verlust von 580 Millionen Euro einstecken. 

Einer der Treiber der Verluste sollen dabei die gestiegenen Personalkosten gewesen sein. Diese stiegen im Vergleich zum Vorjahr um 40 Prozent, was letztlich zu den Kürzungen im Mai führte. Gereicht zu haben scheint es bisher noch nicht.

Update vom 27.09.2022

Eine vorherige Version dieses Artikels sprach von einer zweiten Kündigungswelle, die laut Mutmaßungen von SvD etwa 300 Angestellte treffen sollte. Diese Zahlen wurden durch Angaben eines Klarna-Sprechers nachträglich korrigiert. 

Über die Autorin

Ricarda Eichler
Ricarda Eichler Expertin für: Nachhaltigkeit

Ricarda ist im Juli 2021 als Redakteurin zum OHN-Team gestoßen. Zuvor war sie im Bereich Marketing und Promotion für den Einzelhandel tätig. Das Schreiben hat sie schon immer fasziniert und so fand sie über Film- und Serienrezensionen schließlich den Einstieg in die Redaktionswelt.

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