Ohne Sparkassen: Paydirekt startet mit deutlichen Problemen

Veröffentlicht: 17.08.2015 | Geschrieben von: Michael Pohlgeers | Letzte Aktualisierung: 17.08.2015

Das Online-Bezahlsystem Paydirekt wurde als deutsche Antwort auf Paypal gefeiert – und aufgrund der direkten Verbindung zu den Banken als ernsthafter Konkurrent des US-amerikanischen Unternehmens gesehen. Doch zum Start gibt es offenbar deutliche Probleme. Das liegt vor allem an den Verzögerungen bei den Sparkassen.

 Kunde will mit Kreditkarte am Tablet zahlen

(Bildquelle Online-Zahlung: LDprod via Shutterstock)

Der vermeintliche „Paypal-Killer“ Paydirekt legt keinen Glanzstart hin. Zum geplanten Start der deutschen Antwort auf das US-amerikanische Bezahlsystem im Herbst 2015 werden die Kunden zunächst offenbar ohne die Sparkassen auskommen müssen. Das berichtet das Handelsblatt unter Berufung auf einen Sprecher des Deutschen Sparkassen- und Giroverbandes (DSGV). Demnach seien zum Start nur „ausgewählte Sparkassen“ mit dabei. Erst ab Frühjahr 2016 soll die breite Nutzung von Paydirekt möglich sein. Grund für die Verzögerungen: Die Sparkassen sind deutlich später als die privaten und genossenschaftlichen Banken in das Gemeinschaftsprojekt eingestiegen.

Dass gerade die Sparkassen nicht zum Start bereit sind, ist ein herber Schlag für Paydirekt. Schließlich verwaltet die Sparkasse 47 Millionen Girokonten, wie Gründerszene berichtet. Die Erfahrungen, die die ausgewählten Sparkassen zum Start gewinnen, sollen dazu genutzt werden, um die breite Nutzung im Frühjahr 2016 erfolgreich gewährleisten zu können, erklärte der DSGV-Sprecher. Die Hypovereinsbank startet bereits heute einen geschlossenen Test mit dem Möbel-Händler D-Living.

Passive Pressearbeit erklärt

Paydirekt hatte schon länger mit Problemen zu kämpfen und trat alles andere als überzeugend auf: Wie unsere Kollegin Julia Ptock im Juni erklärte, haperte es vor allem am Logo und an der Website. Während das Logo für einigen Spott auf Twitter sorgte, war von der Website erst gar keine Spur zu sehen. Eine PR-Strategie, die man allgemein nur mit „mangelhaft“ bewerten könnte, aber inzwischen auf Verständnis stößt:

 

Bei Paydirekt handelt es sich um ein Gemeinschaftsprojekt der Banken. Das Bezahlsystem ist direkt an das Girokonto des Nutzers gekoppelt, ein Drittanbieter fällt bei der Zahlung also weg. Da die Banken den Händlern die Zahlungsfähigkeit des Kunden bestätigen, bietet Paydirekt auch mehr Sicherheit. Doch bis Paypal vor dem neuen Konkurrenten erzittert, wird es wohl noch ein Weilchen dauern.

 

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