Instant Payment: Geldeingang in 10 Sekunden

Veröffentlicht: 15.09.2016 | Geschrieben von: Julia Ptock | Letzte Aktualisierung: 15.09.2016

Aktuell kann es teilweise mehrere Tage dauern, bis das bei einer Überweisung das Geld auf dem Empfängerkonto eingeht. Mit Real-Time-Zahlungssystemen könnte sich das ändern. Und das sogar schon bald. Doch was bedeutet das für den Online-Handel? Der Payment-Anbieter Secupay hat sich die Möglichkeiten und Herausforderungen des Instant Payments genauer angesehen.

Frau bedient Tablet
© Secupay

FinTech-Unternehmen haben schon in der vergangenen Zeit für viele Veränderungen auf dem Payment-Markt gesorgt. Doch tatsächlich könnte eine der größten Veränderungen erst noch bevor stehen. Das Buzzword heißt hier Instant Payment – also die Gutschrift in Echtzeit – wird als besonders revolutionär gehandelt.

Instant Payment: Europäische Zentralbank forciert Einführung

Und tatsächlich: Oft ist es noch so, dass eine Überweisung mehrere Tage in Anspruch nehmen kann. Das liegt daran, dass Zahlungsempfänger auf Grund der Abwicklung über die Bundesbank, die jeden Auftrag prüft und sammelt, teilweise extremen Wartezeiten ausgesetzt sind. Durch Instant Payment soll sich das ändern. Bei diesem Verfahren wird auf eine elektronische multikanalfähige Zahlungsverkehrslösung zurückgegriffen, die Aufträge einzeln bearbeiten und sofort buchen kann.

Die Einführung des neuen Verfahrens soll in den nächsten ein bis drei Jahren stattfinden und wird derzeit insbesondere von der Europäischen Zentralbank auf Basis der SEPA-Formate forciert. In Ländern wie Australien, Dänemark, Finnland, Großbritannien, Kanada, Mexico sowie in den Niederlanden, Norwegen, Polen, Schweden, Singapur und Südafrika ist die Entwicklung und Etablierung einer solchen Lösung schon weit vorangeschritten.

Die Etablierung von Instant Payment hätte vor allem für den Online-Handel erhebliche Auswirkungen. Nach Ansicht des Payment-Dienstleisters Secupay würde Instant Payment Online-Händlern sehr viele Vorteile bringen. Durch die Echtzeit-Überweisung wäre zum Beispiel der Kontostand immer aktuell, da keine offenen Zahlungen mehr bestehen würden. Entsprechend ist das Kapital sofort verfügbar bzw. können weitere Zahlungen unmittelbar weitergeleitet werden. Dadurch würden sich die Prozesse beim Online-Shopping erheblich beschleunigen, was vor allem für Händler, die elektronische Waren wie Medien oder Software anbieten, wichtig ist. So können sie den Kunden unmittelbar nach dem Geldeingang die Ware zur Verfügbar stellen. Händler müssen nicht mehr auf Geldeingänge warten und der Cashflow kann unmittelbar reinvestiert werden. Dadurch gewinnen Online-Händler zusätzliche Ressourcen, da das Forderungsmanagement für die via Instant Payment bezahlten Produkte entfällt.

Girocard und Überweisung könnten ersetzt werden

Allerdings hat jede Medaille zwei Seiten. So stellt Instant Payment beispielsweise hohe Anforderungen an die Systeme der Banken und deren Modernisierung sowie Vernetzung. Auch auf Händlerseite wird ein Umstellungsaufwand erforderlich sein.

„Für secupay bedeutet Instant Payment ein äußerst interessantes Zahlungsverfahren. Denn insbesondere bei der ersten Zahlung eines Kunden über unsere Technologie profitieren wir dann von der zügigen unkomplizierten Abwicklung. Unsere Treuhandfunktion bei Marktplätzen bleibt dabei weiter bestehen und wird weiter benötigt, Zahlungen können aber sicher und ohne Zeitverzug auf das Treuhandkonto eingezahlt werden. Bei Multichannel-Kunden kann die Erstzahlung über Instant Payment abgewickelt werden und alle weiteren Zahlungen können beispielsweise per Lastschrift getätigt werden“, erklärt Hans-Peter Weber, Geschäftsführer bei secupay. „Es stellt sich allerdings die Frage, wie einfach die 2-Faktor-Authentifizierung für Instant Payment funktioniert. Wenn wir davon ausgehen, dass Karte und PIN oder PIN und SMS-TAN miteinander kombiniert werden, dann könnten Girocard und Überweisung künftig ersetzt werden“, ergänzt Hans-Peter Weber.

 

Kommentare  

#1 Angelika 2016-09-16 10:03
Was macht das für einen Sinn? Aktuell haben Banken Überweisungen innerhalb von 24 Stunden durchzuführen, das ist EU-Recht und funktioniert auch. Wenn eine Zahlung länger dauert, liegt es am Zahlenden, weil er diese nicht online ausführt sondern "per Papier" oder sie einfach nicht direkt erledigt. Zahlungen innerhalb gleicher Banken sind bereits oft nach einer Stunde auf dem Konto. Ohne irgendwelche kostenpflichtig e Dienstleister.
Zitieren

Schreiben Sie einen Kommentar

Newsletter
Abonnieren
Bleibe stets informiert mit unserem Newsletter.