PayPal zeigt sich offen für Bitcoin

Veröffentlicht: 16.01.2014 | Geschrieben von: Giuseppe Paletta | Letzte Aktualisierung: 16.01.2014

PayPal-Chef David Marcus positionierte sich gezwungenermaßen zum Thema Bitcoin. Er glaube an die digitale Währung, sagte Marcus. Mit seinem Statement reagierte PayPal auf einen Kritiksturm enttäuschter PayPal-Nutzer, die zuvor ihrem Unmut im Internet freien Lauf gelassen hatten.

PayPal glaubt offensichtlich an Bitcoin.

(Bildquelle Bitcoin: Mopic via Shutterstock)

Eigentlich könnte man davon ausgehen, dass der Online-Bezahldienst PayPal in der virtuellen Währung Bitcoin eine Konkurrenz sehen könnte. Genauso wie es klassische Bankhäuser bisweilen tun und die digitale Währung regelmäßig als gefährlich einstufen. Doch offensichtlich möchte PayPal differenzierter auftreten. Dafür meldete sich der PayPal-Chef David Marcus höchstselbst zu Wort.

PayPal: "Wir glauben an Bitcoin"

„Zur Klarstellung: Wir haben keine Einwände gegen die Nutzung von PayPal zum Verkaufen von Software für Bitcoin-Mining. Wir unterstützen aber aus rechtlicher Sicht im Allgemeinen keinen Handel mit Währungen, unabhängig davon, ob es sich um virtuelle oder konventionelle handelt“, sagte PayPal-Chef David Marcus via Twitter. Er reagierte damit auf einen Sturm der Kritik, der zuvor auf dem Social Media-Netzwerk Reddit entstanden war.

Bitcoin-Mining wird der Prozess der Schaffung von neuen Bitcoins genannt. Dafür ist aber eine bestimmte Software notwendig, die gekauft und bezahlt werden muss.

Verantwortlich für die Kritik an PayPal war ein Antwortschreiben des PayPal-Kundendienstes gewesen. „Gut gemacht PayPal, gut gemacht. Blödmänner“, schrieb der betroffene PayPal-Kunde auf Reddit und veröffentlichte dort das umstrittene Antwortschreiben. In dem Schreiben steht, dass PayPal nicht für Geldwechselgeschäfte, inklusive des Verkaufs von Software für Bitcoin-Mining, genutzt werden dürfe. PayPal hatte den Nutzer bei einem solchen Verkauf erwischt und ihn aufgefordert, entsprechende Verkäufe in Zukunft nicht mehr mit PayPal abzuwickeln.

In kürzester Zeit hagelte es auf Reddit einen Sturm der Kritik an PayPal. Mit über zweihundert Kommentaren kritisierten PayPal-Nutzer die Haltung des Unternehmens. So schrieb ein Verbraucher zum Beispiel: „Ich verstehe, warum sie den Handel mit Bitcoins-Software unterbienden möchten: Sie möchten Bitcoin nicht unterstützen, denn sie haben erkannt, dass die Währung ihr Niedergang sein wird.“

Kurz darauf meldete sich der PayPal-Chef persönlich mithilfe von Twitter zu Wort und widersprach der Aussage seines Kundendienstes. „Wir glauben an Bitcoin“, sagte David Marcus. Außerdem fügte er hinzu, dass die vom PayPal-Kundendienst verfasste Antwort schlecht geschrieben sei und verbessert werden würde.

PayPal wird sich positionieren müssen

PayPal wird in Zukunft wahrscheinlich nicht mehr um die virtuelle Währung Bitcoin herumkommen. Erste große Online-Händler wie zum Beispiel Overstock.com haben angefangen, die Währung erfolgreich als Bezahlmittel zu akzeptieren. Und auch eBay, das bislang die Dienste von PayPal nutzt, hat schon länger angekündigt, Interesse an den Bitcoins zu haben.

Dass der PayPal-Chef sich jetzt selbst zu Wort gemeldet hat, zeigt wie wichtig das Thema Bitcoin für PayPal zu sein scheint. Solange sich das Unternehmen in Sachen Bitcoin noch nicht positioniert hat, möchte man offensichtlich die Bitcoin-Gemeinde nicht verärgern.

PayPal wäre nicht der erste Bezahldienst, der Bitcoins in sein Angebot einbinden würde. Dienstleister wie Bitpay oder Coinbase bieten für Online-Händler bereits die Einbindung und Verwaltung von Bitcoin-Einkäufen für Online-Shops an. Zwar ist PayPal natürlich immer noch einer der größten Dienstleister im Online-Handel, aber Bitpay und Coinbase betreuen gemeinsam inzwischen an die 40.000 Online-Händler.

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