Medienberichte

Rocket Internet soll Börsen-Rückzug planen

Veröffentlicht: 20.06.2019 | Geschrieben von: Michael Pohlgeers | Letzte Aktualisierung: 20.06.2019
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Der Ausflug an die Börse war für Rocket Internet alles andere als von Erfolg gekrönt: Im Oktober 2014 wurden die Wertpapiere des Unternehmens zum Ausgabepreis von 42,50 Euro platziert – dieser Wert sackte aber schnell wieder ab und wurde bislang nicht wieder erreicht. Aktuell befindet sich der Aktienwert von Rocket Internet bei etwa 26 Euro. Zudem musste das Management der StartUp-Holding plötzlich sein Geschäftsmodell vor den Anlegern erklären.

Oliver Samwer soll 75 Prozent an Rocket Internet bekommen

Jetzt scheint Oliver Samwer genug von dem Börsenspektakel zu haben: Laut Gründerszene soll der Rocket-Internet-Chef einen Rückzug vom Parkett erwägen. Das habe das Manager Magazin unter Berufung auf anonyme Quellen aus dem Unternehmensumfeld berichtet. Demnach sollen die Vorbereitungen für die Privatisierung der Berliner StartUp-Holding bereits laufen. Der Rocket-Internet-Aufsichtsrat habe das Thema schon diskutiert und im Hintergrund werde an einer sinnvollen Struktur für den Deal gearbeitet.

Das wahrscheinlichste Szenario sei offenbar, dass Rocket Internet seine Aktien einfach zurückkaufe. Oliver Samwer, der derzeit 44 Prozent an seinem Unternehmen hält, soll dann 75 Prozent der Anteile besitzen. Samwer könne den Aktienrückkauf „leicht finanzieren“, heißt es in dem Bericht. Doch ganz ohne Hürden ist das Vorhaben nicht: Die beiden Großaktionäre, der deutsche Netzprovider United Internet und das britische Investmentunternehmen Baillie Gifford, halten zusammen 16 Prozent an Rocket Internet und müssten noch von dem Vorhaben überzeugt werden.

Mehr Freiheiten für die StartUp-Holding

Mit dem Börsen-Rückzug scheint Oliver Samwer wieder ein Stück Freiheit gewinnen zu wollen. Der Rocket-Internet-Chef wolle dem Bericht zufolge offenbar nicht mehr den Berichtspflichten für börsennotierte Unternehmen unterliegen. Samwer soll Vertrauten erzählt haben, dass er „fern der Börse wieder ungestört als opportunistischer Investor agieren“ könne. Die StartUps aus dem Portfolio könnten wieder sparsamer agieren und taktischer mit Informationen über ihre Finanzierungsrunden umgehen, so die Einschätzung von Gründerszene.

Über den Autor

Michael Pohlgeers
Michael Pohlgeers Experte für: Marktplätze

Micha gehört zu den „alten Hasen“ in der Redaktion und ist seit 2013 Teil der E-Commerce-Welt. Als stellvertretender Chefredakteur hat er die Themenauswahl mit auf dem Tisch, schreibt aber auch selbst mit Vorliebe zu zahlreichen neuen Entwicklungen in der Branche. Zudem gehört er zu den Stammgästen in unseren Multimedia-Formaten, dem OHN Podcast und unseren YouTube-Videos.

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