Der frühe Vogel

Google will Produkte von stationären Händlern ins Internet bringen

Veröffentlicht: 15.01.2020 | Geschrieben von: Michael Pohlgeers | Letzte Aktualisierung: 17.01.2020
Frau beim Einkauf mit Smartphone

Google hat das irische StartUp Pointy übernommen und will damit offenbar den stationären Einzelhandel dabei unterstützen, Produkte schnell auch online verfügbar zu machen. Pointy hat TechCrunch zufolge sowohl Hardware als auch Software entwickelt, mit der Einzelhändler ihre Produkte im Internet präsentieren können – und das ohne großen Arbeitsaufwand, heißt es. Das Angebot richtet sich dabei vor allem an solche Händler, die noch über keinen Online-Shop verfügen. 

Google und Pointy kooperieren bereits seit 2018. Damals hatte das irische StartUp ein Gerät vorgestellt, das mit dem Point of Sale bzw. dem Barcode-Scanner eines Händlers verbunden werden konnte. Immer, wenn ein Produkt am POS gescannt wurde, wurde es online hochgeladen. Dabei wurde auch ein Warenbestand ermittelt und angezeigt – Pointy erfasst allerdings nicht das tatsächliche Inventar, sondern nutzt einen Algorithmus, um über die Zeit anhand der Verkäufe den Warenbestand zu berechnen. 

Die Produkte werden in der Google-Suche angezeigt und sollen so interessierte Kunden zu stationären Einzelhändlern in ihrer Nähe bringen. Mit der Übernahme durch Google erhofft Pointy sich mehr Ressourcen und Reichweite, um seinen Service zu verbessern. Wie ein Insider berichtet, soll die Übernahme 147 Millionen Euro gekostet haben.

Real-Filialen: Verkauf gefährdet 10.000 Arbeitsplätze

Die Verkaufspläne der Metro AG für die 277 Real-Märkte gefährdet offenbar zahlreiche Arbeitsplätze. „Der Gesamtbetriebsrat rechnet mit etwa 10.000 Arbeitslosen“, erklärte der Gesamtbetriebsratsvorsitzende Werner Klockhaus gegenüber der Süddeutschen Zeitung. Damit sei fast jeder dritte Arbeitsplatz in Gefahr. „Es wird ein Drama“, so Klockhaus weiter. Die Metro AG plant, Ende Januar alle Real-Filialen an das deutsch-russische Konsortium X-Bricks zu verkaufen.

Die meisten Mitarbeiter dürften Klockhaus zufolge ihren Job durch Filialschließungen verlieren: „Man darf von rund 50 Schließungsmärkten oder mehr ausgehen. Wenn man pro Markt 120 Mitarbeiter zählt, wären das schon 6.000 Beschäftigte, die ihren Arbeitsplatz verlieren.“ Klockhaus kritisiert auch die Untätigkeit der Regierung. DIe Politik unterschätze seiner Ansicht nach die Situation des Verkaufs von Real komplett. „Letztendlich sind wir, die Beschäftigten von Real, von der Politik enttäuscht“, so der Gesamtbetriebsratvorsitzende.

Nutzerdaten verkauft? Schwere Vorwürfe gegen Tinder und Grindr

Dating-Apps wie Tinder und Grindr sollen sensible Nutzerdaten an Dritte verkauft haben. Das werfen Verbraucherschützer derzeit den Betreibern der beliebten Flirt-Apps vor. „Unter anderen habe die bei homosexuellen Männern beliebte Dating-App Grindr Informationen über die sexuelle Orientierung ihrer Nutzer weitergegeben“, so die Kritik des norwegischen Verbraucherrats laut FAZ

Auch andere Daten wie beispielsweise GPS-Daten, IP-Adressen und Angaben zum Alter und Geschlecht seien zu Werbezwecken verkauft worden. In ihrem Bericht „Out of Control“ hatten die Verbraucherschützer zehn Apps untersucht. Das Fazit: Die Werbebranche verstoße „systematisch gegen das Gesetz“. Neben Tinder und Grindr standen auch andere Apps in der Kritik – so die an Muslime gerichtete App Qibla Finder, die Perioden-App MyDays sowie die an Kinder gerichtete App My Talking Tom 2.

Über den Autor

Michael Pohlgeers
Michael Pohlgeers Experte für: Marktplätze

Micha gehört zu den „alten Hasen“ in der Redaktion und ist seit 2013 Teil der E-Commerce-Welt. Als stellvertretender Chefredakteur hat er die Themenauswahl mit auf dem Tisch, schreibt aber auch selbst mit Vorliebe zu zahlreichen neuen Entwicklungen in der Branche. Zudem gehört er zu den Stammgästen in unseren Multimedia-Formaten, dem OHN Podcast und unseren YouTube-Videos.

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