Der frühe Vogel

Bußgeldverfahren eingeleitet: Gorillas bekommt Ärger mit dem Berliner Senat

Veröffentlicht: 03.08.2021 | Geschrieben von: Michael Pohlgeers | Letzte Aktualisierung: 03.08.2021
Polizei vor einem Gorillas-Lager

Der Lebensmittel-Lieferdienst Gorillas kommt aus den Problemen nicht heraus: Nachdem das Unternehmen in den vergangenen Wochen und Monaten von Arbeitsniederlegungen und öffentlicher Kritik geplagt wurde, hat nun die Berliner Senatsverwaltung für Arbeit und Soziales ein Bußgeldverfahren gegen das StartUp eingeleitet. Wie der Tagesspiegel unter Berufung auf die Berliner Morgenpost berichtet, gehe es dabei um Verstöße gegen das Arbeitsschutzgesetz. Das habe eine Sprecherin von Arbeitssenatorin Elke Breitenbach bestätigt.

Offen blieb, um welche Verstöße es konkret gehe. Die Probleme seien allerdings bei Kontrollen in mindestens 13 Gorillas-Standorten in der Hauptstadt bemerkt worden. Der Arbeitsschutz spiele bei Gorillas und anderen Lieferdiensten offenbar „nur eine untergeordnete Rolle“, erklärte Breitenbach. „Das nehmen wir nicht hin.“

Damit erhalten die Mitarbeiter des Lebensmittel-Lieferdienstes, die sich in der Öffentlichkeit als „Gorillas Workers Collective“ präsentieren, deutlich Rückenwind. Der Zusammenschluss von Fahrern bemängelt schon länger die Arbeitsbedingungen bei dem aufstrebenden StartUp und moniert unter anderem Unregelmäßigkeiten bei der Bezahlung, hohen Druck und zu schwere Warensendungen, die per Rucksack transportiert werden müssen. 

Gorillas weist die Vorwürfe unterdessen zurück. Gegenüber der Berliner Morgenpost habe das Unternehmen erklärt, dass „weniger als zwei Prozent“ der Rider im Juni 2021 Zahlungen erhalten hätten, die „nicht akkurat“ gewesen seien. „Wir haben mittlerweile unsere Strukturen und Systeme an unser außergewöhnliches Wachstum angepasst und sie fit für die Zukunft gemacht“, so Gorillas weiter. Die gemeldeten Unstimmigkeiten habe das Unternehmen „selbstverständlich vollständig beglichen“. 

Roastmarket: Melitta übernimmt Kaffee-StartUp

Der Kaffeekonzern Melitta hat das Frankfurter StartUp Roastmarket, einen Online-Shop für Premiumkaffee, übernommen. Roastmarket sei nach Ansicht von Melitta „der am schnellsten wachsende europäische Kaffee-Fachhändler“, berichtet die FAZ. Nun soll das Unternehmen die entsprechenden Ressourcen erhalten, aber nicht in den Konzern eingegliedert werden.

Roastmarket konnte seinen Umsatz im Jahr 2020 auf 23 Millionen Euro verdoppeln. Das Unternehmen führt nach eigenen Angaben über 4.000 Produkte und 280 Marken im Sortiment. Wie viel Melitta für die Übernahme des Kaffee-StartUps gezahlt hat, ist nicht bekannt.

Premium Lite: YouTube testet günstige Abo-Version

YouTube bietet nun in mehreren europäischen Ländern eine günstigere Version seines Bezahl-Abos an, wie Heise Online berichtet. Das „Premium Lite“ genannte Modell kostet pro Monat 7 Euro und bietet die Möglichkeit, alle Videos ohne Werbeanzeigen zu sehen. 

Mehr Funktionen und Vorteile sind in dem Abo-Modell allerdings nicht enthalten. Nutzer können Videos also – anders als in der vollwertigen Premium-Version – nicht herunterladen und können auch nicht die Hintergrund-Wiedergabe auf Mobilgeräten nutzen.

Über den Autor

Michael Pohlgeers
Michael Pohlgeers Experte für: Marktplätze

Micha gehört zu den „alten Hasen“ in der Redaktion und ist seit 2013 Teil der E-Commerce-Welt. Als stellvertretender Chefredakteur hat er die Themenauswahl mit auf dem Tisch, schreibt aber auch selbst mit Vorliebe zu zahlreichen neuen Entwicklungen in der Branche. Zudem gehört er zu den Stammgästen in unseren Multimedia-Formaten, dem OHN Podcast und unseren YouTube-Videos.

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