Der frühe Vogel

Facebook kauft „Die Höhle der Löwen“-StartUp

Veröffentlicht: 14.04.2022 | Geschrieben von: Tina Plewinski | Letzte Aktualisierung: 14.04.2022
Meta und Facebook-Logos vor blauem Grund

In der TV-Show „Die Höhle der Löwen“ gab es schon viele Jungunternehmen mit großen Plänen. Eines dieser Unternehmen war Presize, in dessen Zentrum ein digitaler Größenberater für Online-Shops steht. Nutzer müssen bei Verwendung des Tools Fragen rund um ihren Körper bzw. ihre Statur beantworten und dann ein kurzes Video von sich aufnehmen. Auf Basis dieser Daten kann das Unternehmen den Shoppern dann genaue Empfehlungen zur Produktgröße machen. Presize verspricht laut CEO Leon Szeli eine 55 Prozent genauere Scannung als dies bei konkurrierenden Unternehmen der Fall sei.

Durch passgenaue Empfehlungen in den Online-Shops sollen die entsprechenden Händler Kosten einsparen können, indem die Kunden weniger Mehrfachbestellungen zur Anprobe aufgeben müssen. Auch könne die Quote teurer Rücksendungen auf diesem Weg minimiert werden.

Mit dieser Idee scheint das StartUp nun einen immensen Erfolg feiern zu können, denn nach Angaben von Gründerszene hat Meta, der Mutterkonzern von Facebook, nun Presize übernommen. Entsprechende Informationen seien einem Eintrag im Handelsregister zu entnehmen. Dabei habe sich Meta nicht nur einen Anteil am Münchener Jungunternehmen gesichert, sondern dieses zu hundert Prozent übernommen. Genauere Details zum Kaufpreis liegen bis dato noch nicht vor.

„Es ist das erste Mal, dass ein milliardenschwerer Technologiekonzern ein StartUp aus der TV-Gründershow ,Die Höhle der Löwen‘ übernimmt“, heißt es weiter. Presize war Ende 2020 in der achten Staffel der Show aufgetreten und konnte sich dort mit Erfolg präsentieren: Das Ergebnis war eine Investition von Unternehmer Carsten Maschmeyer über 650.000 Euro. Im Gegenzug erhielt der Investor 15 Prozent der Firmenanteile. Allerdings zeigten daraufhin auch weitere Geldgeber ihr Interesse, wodurch Presize insgesamt zwei Millionen Euro an Investorengeldern aufnehmen konnte.

Preissteigerungen: Einkaufsverhalten bei Lebensmittel vor dem Wandel?

In vielen Bereichen steigen die Preise – so auch im Lebensmittelhandel. Dort zeichnet sich durch die Kostenerhöhungen aktuell eine Änderung im Einkaufsverhalten der Kunden ab: Im Rahmen einer Umfrage hatte der Marktforscher GFK bereits im Januar festgestellt, dass sich drei Viertel der mehr als 1.000 befragten Menschen (77 Prozent) aufgrund des preislichen Anstiegs bei Getränken und Lebensmitteln sorgen. Inzwischen hat sich die Lage weiterentwickelt und es gäbe Signale, dass die Menschen ihr Einkaufsverhalten entsprechend verändern.

„Die Menschen sind bereit, für ihre Lieblingsprodukte etwas mehr zu bezahlen. Aber das muss anderswo ausgeglichen werden. Das ist viel schwieriger geworden“, wird Handelsexperte Robert Kecskes von GfK bei n-tv zitiert. Im Januar hatte die Hälfte der Verbraucher ausgesagt, dass sich die Teuerungen auf ihr Einkaufsverhalten auswirken wird. Laut Kecskes dürfte dieser Anteil, gerade auch mit Blick auf die Auswirkungen des Ukraine-Krieges, noch einmal deutlich höher liegen.

So hätten sich Verbraucher erstmals seit Pandemie-Beginn etwa wieder häufiger für preiswertere Produkte entschieden. Der Marktanteil der Eigenmarken im Lebensmittelhandel sei spürbar angewachsen. Markenartikel hätten dabei das Nachsehen.

Obi stößt Filialen in Russland ab

In einem doch recht aufsehenerregenden Schritt hat sich die Baumarktkette Obi von ihrem Russland-Geschäft abgewendet. Nach Informationen der Tagesschau hat das Unternehmen seine 27 Filialen sowie rund 4.900 Mitarbeiter vor Ort ohne Kaufpreiszahlung, das heißt kostenlos, an einen russischen Investor abgetreten. „Damit ist das Unternehmen einer drohenden Enteignung in dem Land offenbar zuvorgekommen“, heißt es. Um welchen Investor es sich genau handelt, sei nicht bekannt. Als Bedingung sei allerdings festgelegt worden, dass Obi als Marke auf dem russischen Markt nicht weiter genutzt werden dürfe.

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Über die Autorin

Tina Plewinski
Tina Plewinski Expertin für: Amazon

Bereits Anfang 2013 verschlug es Tina eher zufällig in die Redaktion von OnlinehändlerNews und damit auch in die Welt des Online-Handels. Ein besonderes Faible hat sie nicht nur für Kaffee und Literatur, sondern auch für Amazon – egal ob neue Services, spannende Technologien oder kuriose Patente: Alles, was mit dem US-Riesen zu tun hat, lässt ihr Herz höherschlagen. Nicht umsonst zeigt sie sich als Redakteurin vom Dienst für den Amazon Watchblog verantwortlich.

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